Kann man über eine Einstellung alle Balken brechen, wie im linken Takt?
Ich habe die Brechung im Moment "händisch2 erzeugt. Mühsam!
Danke und Gruß LO
Das geht mit einer fiktiven (versteckten) Taktangabe ab dem zweiten Takt, zum Beispiel im 4/4-Takt mit [1+1+1+1+1+1+1+1]/8. Der erste Takt einer Partie muss auf jeden Fall händisch behandelt werden.
Dieser Trick hat aber wahrscheinlich unerwünschte Nebenwirkungen. Außerhalb dieser Triolenpassagen sollte deshalb besser wieder auf die ursprüngliche Taktart umgeschaltet werden.
Wieder ein Punkt, der dringend verbessert werden sollte. So etwas ist doch ganz normal und häufig, warum ist das so kompliziert?
Vielen Dank für den Hinweis! Allerdings sollte das Verfahren - wie Peter2906 bereits sagte - dringend verbessert werden, am besten über die Notations-Optionen. Es gibt zahllose Stücke von Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann, die diese Notationsform verwenden.
Danke und Gruß LO
Ja, stimmt, aber so schlimm ist es so ja auch nicht. Entweder es kommt ständig vor, dann gibt’s den Kunstgriff mit der Taktart. Oder es kommt nur gelegentlich vor, dann mit Strg+Klick so viele Noten gleichzeitig selektieren, wie es irgendwie praktikabel ist, und dann einmal das hoffentlich eingerichtete Tastaturkürzel für die Balkenunterbrechung tippen. Nur ein bisschen Fleißarbeit
Eine grundsätzliche Trennung aller Balken für Achtelnoten ist ja wahrscheinlich nicht gewünscht, nur eben bei den Sechzehntel-Triolen.
(Ja, man kann sich immer beschweren, dass es besser sein könnte. Davon wird es aber noch nicht besser. Ich versuche daher einfach Tipps zu geben für das Dorico, das wir haben und mit dem wir arbeiten sollen.)
Es geht mir halt darum, dass Dorico damit wirbt, dass alles super ist und besser und leichter als in anderen Programmen… Und dass alles automatisch funktioniert… Und dann sind einzelne Dinge, die eigentlich ganz normal und nicht außergewöhnlich sind, unnötig kompliziert…
Was ist normal? Es gibt eine Norm der Balkensetzung bei Triolen, sie geht nach dem “Nenner” der Taktart. Im 4/4 Takt werden zwei 16-Triolen mit einem Balken verbunden, im 4/8 Takt nicht.
Was ist das für eine “Norm” und wann wurde sie gesetzt, von wem?
Ich schreibe viel Musik aus der Klassik und auch “Wiener Musik”, da werden 1/16-Triolen praktisch immer getrennt, egal welcher Nenner gerade ist. Das ist auch ME leichter zu lesen…
Es ist keine DIN-Norm, wird aber so beschrieben in Elaine Gould’s Behind Bars (Hals über Kopf).
Im Prä-Computer Zeitalter hat (mehr oder weniger) jeder geschrieben wie er wollte. Ich selbst habe jahrelang Noten per Füllfederhalter geschrieben und da hat man meistens den zeitsparendsten Weg gewählt und sich über Notationskonventionen keine Gedanken gemacht.
Aus Sicht der Entwickler ist es fast unmöglich, alle Notationsformen zu berücksichtigen. Soweit ich das überblicken kann orientiert sich Dorico auch an Gould und verschiedener internationaler Schreibweisen (z. B. für Akkorde und Instrumente), und es gibt schon sehr viele Einstellmöglichkeiten.
Ich habe nach dem Umstieg von Finale alle meine Notations-“Eigenheiten” hinterfragt und habe akzeptiert, dass es – wie in Finale – für manche Notationsformen nur workarounds oder manuelle Nachbearbeitung gibt.
Das ist etwas überspitzt… natürlich nicht ALLES.
Aber die Zeit die man sich mit Stichnoten und automatischem zusammenführen spart kann man schonmal in eine versteckte Taktart investieren. Hat man immer noch 99% der Zeit gewonnen
Vielleicht nicht, aber genau deshalb sollte es sooft es geht auch möglich sein, gewisse Notationsformen, die vielleicht zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich gehandhabt wurden, mit wenig Aufwand manuell zu ändern.
Die getrennten 1/16-Triolen ist nicht MEINE Notations-Eigenheit, sondern eine sehr häufige Art der Notation.
Nicht böse sein, aber was nützt mir eine versteckte Tonart, wenn ich sie womöglich taktweise unterschiedlich definieren muss? Ich schreibe ja nicht seitenlang nur 1/16-Triolen in allen Stimmen einer Partitur. Da gibt es doch parallel vielleicht Achtelfiguren, die sogar in Vierergruppen verbalkt gehören. Oder auch 1+3 oder 3+1, was in der Klassik sehr oft vorkommt, weil es Sinn macht , Phrasen zu trennen etc.
Ich weiß schon, dass viel Wissen über Aufführungs- und Notationspraxis verloren gegangen ist (Notation der Gesangsstimmen nach Text z.B., während gleichzeitig in den Instrumentalstimmen Achtel mit Balken geschrieben wurden.), und das erfordert auch in Finale ein bisschen Extra-Arbeit. Aber die Trennung eines Balkens ist dort sehr, sehr, sehr einfach. Zu recht. meines Erachtens…
Du kannst auch in Dorico Balken sehr einfach trennen. Einfach die Funktion Verbalkung > Balken trennen. Du kannst dem auch einen Shortcut zuweisen.
Ich habe die Funktion Balken trennen auf die / Taste des Nummernblocks gelegt, dann ist es genau so einfach wie in Finale. Naja, nicht ganz, weil in Finale die Taste Balken auch verbindet, das kann man aber z.B. mit SHIFT / machen.