Brickwall Limiter - keine Presets (frage auch zur Funktion)

Hab einen Sylenth1 genommen (leider Stereo).
den gerender and placed,
dupliziert,
Auf beide Audiospuren Audio/Effekte +20 Gain (damit die Limiter was zu tun haben).
Auf eine Audiospur den cubaseschen Limiter,
auf die Andere den cubaseschen Brickwall-Limiter.
Wieder beide Audio Spuren gerender and placed damit wir eine Wellenform zum Anschauen haben.
Die beiden Audios, im Projektfenster, in der Info-Zeile, “Lautstärke: -6.00”, damit man schöner sieht. (da 32bit unübersteuerbar…):





Grüne Fader: Track Instrument
Gelbe Fader: Audio

LG


Alles so, wie es sein soll: Der Brickwall-Limiter hat eine Look-Ahead-Funktion, reagiert also schon auf die ersten Wellenmaxima und regelt sie korrekt herunter. Der einfache Limiter merkt das erst später. Deshalb sind die ersten zwei Wellenformen geclippt. Für technisch einwandfreies Mastering taugt er deshalb nicht. Aber er schützt dennoch vor dauerndem Clipping.

Ähem, ich würde das nicht ganz ausschließen: Wenn man tatsächlich ganz dicht an das Limit 0 dB FS herangeht (ein normales Peak-Meter zeigt erst overload, wenn zwei Samples oder mehr hintereinander clippen), dann kann das sogar sein: Dither fügt ein ganz geringes Rauschen hinzu, erhöht also den Pegel - normalerweise unhör- und messbar. Aber wie gesagt: Bei Aussteuerung an der absoluten technischen Grenze…

Brauche ich nicht und frage lieber nach einer Erklärung, warum ohne aktiviertem Dither Plugin (Insert 8) alles “grün” ist in der Stereo Summe und sobald ich es einschalte, es hier und da zu Clippings kommt (rot)?

Das Signal ist for dem Signal hart an 0 DB mit dem Limiter, dennoch kein Clipping, solange nicht auf 16 Bit gedithert wird. Ich kann es mir nur mit Dynamikverlust bzw. “Datenverlust” von 24 zu 16 Bit erklären (weniger Headroom?).

Aber nun mach erstmal, PopoKlaus, vielleicht bin ich danach viel schlauer?

Danke Rolander, dann ist es wohl die Erklärung, dass durch das Dither Rauschen nochmal ein wenig dazukommt, was dann das Clipping erklärt.

Danke Loop Breaker! :slight_smile:
Jetzt auch in Bunt!

Und so sahen die Plugins also noch in CB8.5 aus? :wink:

Also sehe ich es richtig, dass ein Brickwall Limiter in der Endsumme eher Sinn macht, wenn es eben nicht ums Lautermachen gehen soll, sondern nur als Schutz?!

Grüsse

sozusagen…


Ja, Links und Rechts sind beim cubaseschen Limiter gelinkt.

LG

Das kommt darauf an:
Beim Mixen legen viele einen Brickwall-Limiter auf dem Masterbus, um Clipping zu vermeiden. Ich selbst mache es anders. Ich mixe mit entsprechendem Headroom bei einer Loudness von -20 LUFS (entspricht ca -20 dB RMS), sodass ich keinen Limiter brauche. Das bewahrt die ganze Dynamik des Mixes.
Die Loudness-Anhebung mache ich erst beim Mastern. Hier ist die letzte Stufe vor dem Dither natürlich ein Brickwall-Limiter. Den maximalen Output lege ich aber auf -1 dB und nicht auf 0 dB oder -0,1 dB, wie viele das tun. Warum? Das hat zwei Gründe:

  1. Preiswerte CD-Player mit nicht so guten Wandlern kommen mit sehr hohen Pegeln nicht zurecht. Dabei können nämlich Interleaved Sample Peaks von mehreren dB entstehen, die die analogen Bauteile überfordern. Es kommt zu hörbaren Verzerrungen. Deshalb sollte man nicht den normalen Peak-Pegel (mit dem digitalen Meter in Cubase), sondern den “True-Peak-Pegel” (z.B.mit dem Loudness-Meter in Cubase) messen, das Interleaved Sample Peaks (also Peaks zwischen den Samples) erfasst. Wenn der True-Peak-Pegel negativ bleibt, kann eigentlich nichts passieren.
  2. Wenn man auch MP3-Dateien erzeugen will, sollte der Headroom noch etwas größer sein. Durch die Codierung können aus 0 dB-Peaks Pegel-Werte entstehen, die leicht über 0 liegen! Deshalb sollte man für die Codierung 1 dB Headroom belassen.

Für die Erzielung der gewünschten Loudness beim Mastering gibt es mehrere Methoden, z.B. Kompressor + Limiter oder Maximizer. Ich selbst mastere mit EQ, MB-Kompressor und Limiter mit Input-Gain (alle Plugins von Fabfilter). Da der Brickwall-Limiter von Cubase keinen Input-Regler hat, bräuchstest du zum Anheben ein vorgeschaltetes Gain-Plugin.
Schau dazu mal meine Mastering-Videos an (Link in meiner Signatur). Demnächst gibt es auch ein Mixing Tutorial auf meinem Youtube-Kanal. Ich arbeite noch daran.

Da hab ich auch mal ne Frage:
Ich mach das eigentlich so, dass ich einen Brickwall im Controlroom habe. Nur als Schutz für meine Ohren und Lautsprecher. Ich fahre dann auch meist nicht so laut beim produzieren. Es geht mir dabei nur um gelegentliche Spitzen beim Sounddesign!

Die ganze “Master”-Effektkette, also auch die “Lautmacher”, kommen dann in den Stereo-Out.
Denn beim endgültigen “Schreiben” des Songfiles, wird doch vom StereoOut abgenommen?
(edit: also natürlich vorrausgesetzt das der mixdown in den einstellungen über den stereo out 1 erfolgen soll)
Der Controlroom ist ja quasi aussen vor, denke ich?
Ich muss aber auch gestehen, dass mich der ControlRoom in Routing-Dingen schon des öfteren etwas irritiert hat.

Ganz richtig: Alles, was du in den Stereo-Master insertierst, wird beim Export berücksichtigt. Plugins, die du im Control-Room einfügst, werden nicht in den Export eingerechnet. Sie wirken nur auf die Abhöre.

Danke Rolander für die ausführlichen, hilfreichen Erklärungen.