Cubase 10 übersteuert Masterfile

Moin,
habe ein Masterfile mit -0,3 dB gemastert und habe das File zum entfernen des DC-Offsets (…weil vergessen ;.)) noch einmal in Cubase 10 geöffnet. DC-Offset entfernt und ohne jegliche Veränderung (keine PlugIns o.ä) wieder als WAV exportiert.

Das Ergebnis war eine übersteuerte Masterdatei. Wie kann das sein???

PC: Win 10, 32 GB RAM, Motu UltraLite Mk. 4 Audio, Cubase 10.10.

Hallo
Das hat vielleicht mit true peak zu tun. Ist aber so vom schiff aus sehr schwer zu sagen.

Zu true peak gibt es unzählige artikel im internet. Hier ein beispiel:

Bin jetzt kein Experte für DC-Probleme, aber ist das was Du beschreibst nicht logisch?
Angenommen Deine Datei hatte ein deutliches Offset, sagen wir mal in der Wellenformdarstellung nach oben. Wenn sie jetzt schon fast bis zum Ausschlag ausgesteuert war und Du das Offset korrigierst, die Datei also bildlich gesprochen nach unten geschoben wird, werden die Peaks die vorher nach unten gerade noch so unter dem digitalen Maximum waren, jetzt clippen.

Also wie gesagt, wenn ich das Konzept von DC-Offset nicht ganz falsch verstanden habe, ist des Resultat ganz logisch…

…die Ursprungsdatei habe ich sehr moderat gemixt (kein Clipping, genügend Headroom usw. bei ca. -13 dB). Dann das Mastering - ebenfalls ohne Clipping, max. Peak bei -0,3 dB / DR 12. Das ist alles soweit ok. Nur Kollege Cubase gibt mehr Power obendrauf - ohne mein Zutun :wink:

Das sollte nicht passieren, oder…?

Ist der DC offset in dem File so gravierend, dass du ihn überhaupt entfernen musst?

Hab da schon vor Jahren aufgehört, mir Gedanken drüber zu machen und ebenso lang nicht bewußt DC offset entfernt - ohne irgendwelche praktischen Nebenwirkungen.

Mir scheint die Sache auch logisch zu sein, genau wie Kollege @Codex schreibt.
Wäre der DC offset genau 0 würde nichts passieren. Da aber offenbar doch ein offset besteht, verrutscht die Datei um ganau diesen Wert.
Nach meinem Denken müsste dann aber deine Datei nur auf einem Kanal clippen, und auf dem anderen Kanal würde sogar was fehlen. Wem dem nicht so ist, liege ich entweder falsch oder Cubase macht dabei etwas merkwürdiges. Wäre interessant zu wissen.

Ein DC Offset spielt sich nicht zwischen 2 Kanälen ab, sondern kann auf jedem einzelnen Kanal auftreten.
Wenn ein reines Sinus Signal ohne DC Offset aufgenommen wird, pendelt die Signalamplitude gleichmäßig um die 0-Linie.
Das gilt genau so für jedes Audio-Signal.
Wenn nun der Amplituden-Anteil nicht mehr gleichmäßig um die 0-Lonie pendelt, sondern nach oben oder unten versetzt ist, hat man einen DC-Offset, also einen Gleichanteil.
Dieser führt am Ende dazu, dass beim Abhören die Lautsprechermembran schon statisch ausgelenkt ist. Die Musik wird dadurch also nicht lauter oder leiser beim Abhören. Durch den Gleichanteil fließt aber schon Strom durch den Lautsprecher, die schlimmstenfalls auch zu einer Überhitzung führen kann.
Wenn man beim Aufnehmen DC Offset auf seine Spuren bekommt, sollte man die Signalkette überprüfen, um das zu vermeiden.

Wenn man konsequent von vornherein einen steilflankigen HP-Filter einsetzt kann man sich dieser Diskussion entziehen. Klar ist das durch einen DC-Anteil der sogenannte Headroom verkleinert wird und es dadurch zu geänderten Pegeln kommen kann.
Die Kernfrage aber bleibt: Wodurch stellt sich dieser DC-Versatz überhaupt ein. Mit guten Mikrofonen / Wandlern tritt dies nämlich garnicht erst auf.
Ich kenne so etwas in meiner täglichen Praxis überhaupt nicht bzw. es spielt überhaupt keine Rolle. :mrgreen:
Seid mehr als 30 Jahren nicht von Bedeutung. Glaubt mir, es gibt wichtigeres im Mix :laughing: