Cubase 6 frisst zu viel CPU

Hallo zusammen,

ich habe mir vor kurzem Cubase 6 geholt, um von Logic wegzukommen, bei dem mich ein paar Sachen einfach genervt haben und weil Cubase einfach viel größeren Funktionsumfang hat.

Zunächst das Setup, das ich verwende:
MacBook Pro Early 2008, 2,53 GHz, 4GB Ram, 512MB HDD (Hybrid-SSD), externe Festplatte 7200U/Min, über eSata-controller mit dem Expresscard34-Slot verbunden. Audiointerface: Focusrite Saffire Pro 40, direkt und einzeln am MacBook angeschlossen, derzeit 10 Outputs angeschlossen und mit Aktivmonitoren (Adam + Yamaha) verbunden. Betriebssystem ist Mac OS 10.6.7, Cubase Version 6.0.2, Problem existierte allerdings schon mit 6.0.0


Nun zu meinem Problem:

Ich arbeite gerade an einem Projekt mit Orchesteraufnahmen. Ich mache ein neues Stück aus insgesamt 4 Konzertmitschnitten mit jeweils 24-30 Spuren. Da es in Cubase diese schöne Ordner-Funktion gibt habe ich mir so ein “Vorhör”-Projekt gebaut, in dem alle 4 Mitschnitte drin sind. Mit solo und Mute kann ich mir die einzelnen Gruppen anhören, in denen jeweils ein Konzert drin ist. Das Projekt (44,1 KHz, 24 bit) hatte ich zunächst auf einer USB-Platte, die ein bisschen langsam dafür war, denn auch wenn 3/4 aller Spuren gemutet sind, werden sie trotzdem vorgeladen und die Festplatte ist entsprechend beschäftigt. Also habe ich das ganze Projekt auf eine externe SATA-Festplatte geschoben, damit war dieser Flaschenhals beseitigt.
Aber Cubase frisst ohne dass ich irgendwas mache (nur das Projekt ist offen) schon gute 30-40% CPU. spiele ich eine Stelle im Projekt einfach nur ab (keine Effekte auf den Spuren, keine Summierung, alle Spuren gehen direkt an Audioausgänge, kein offener Mixer, der Pegel anzeigen muss), schnellt die CPU-Anzeige des Aktivitäts-Monitors (Mac) auf gute 60-75 Prozent hoch, der ASIOmeter in Cubase geht in den roten Bereich, Audioaussetzer sind die Folge. Selbst wenn ich das Projekt auf 2 Gruppen, also knapp 50 Spuren reduziere, ähnliche Probleme. Bei nur 24 Spuren ist ein Insert-Effekt (einfaches NoiseGate) auf ca. 8-12 Spuren möglich, danach wieder Audioaussetzer.

Weil ich weiterkommen muss, arbeite ich gerade parallel in Logic 9 mit demselben Material und habe Projekte mit gut 180 Spuren und mehreen Dutzen Insert-Effekten, alles kein Problem. Bei einem vergleichbaren Projekt braucht Logic laut Aktivitätsanzeige kaum mehr als die Hälfte der CPU, verglichen mit Cubase. Auch bei einem Testprojekt mit nur 14 Spuren und kaum Effekten ist mir aufgefallen, dass mein Cubase extrem CPU-hungrig ist.

Woran kann das liegen? Ich habe mit den Einstellungen “Multi-Prozessor-Modus”, “Audiopriorität” und der Buffersize des Audiointerfaces experimentiert, bringt 1-5 % Unterschied. Ohne das Focusrite-Interface also mit der internen Soundkarte habe ich dasselbe Problem, sodass ich den Treiber des Saffire eigentlich ausschließen kann.

Was kann da schief laufen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in Cubase nicht möglich ist, ein paar Dutzend Spuren OHNE Effekte einfach abzuspielen ohne Fehler. Neuinstallation habe ich bereits versucht, 64- oder 32-bit-Version macht keinen Unterschied, jetzt bin ich mit meinem Latein am Ende… so kann ich absolut nicht arbeiten und muss doch wieder enttäuscht zurück zu Logic.

Hat jemand ähnliche Probleme oder einen Hinweis, woran dieser enorme CPU-Hunger liegen könnte?
Ich bin für alles dankbar, denn ich würde das Programm doch gerne halbwegs professionell nutzen können…

Viele Grüße,

Daniel

Gib doch mal deine Buffersize an die du im Treiber eingestellt hast.
Bei solchen Mixingsachen wo es nicht auf schnelligkeit ankommt solltest du ruhig auf 1024 oder 2048 gehen…

Hallo Backbeat,

Buffersize ist auf 2048, das ist das langsamste was ich einstellen kann… Habs auch mit 512 und 1024 getestet, macht keinen großen Unterschied bis jetzt…

das einzige, das ich mir vorstellen könnte ist, cubase behandelt die audiodateien im musikalischen modus.
das heisst das die audio dateien in echtzeit einem wechsel der geschwindigkeit deines projektes angepasst werden können.
das kann man glaube ich auch ausschalten im projekt pool. vielleicht erzeugt das ja die last.
die bpm des projektes weren ja eh egal sein bei einem mitschnitt.

(vorsicht gefährliches halbwissen)

jan

Interessant! Was passiert denn, wenn Du statt die im Moment nicht gebrauchten Tracks stumm zu schalten durch den Befehl “Spur ausschalten” deaktivierst? Das müßte doch merklich die CPU-Belastung zurückfahren, oder?

Gruß, Alex

Spuren ausschalten - interessante Methode. Habs ausprobiert und 3/4 der Spuren ausgeschaltet, sodass nur noch 28 aktiv waren. Die CPU-Belastung verringert sich tatsächlich, aber nur ca. 10-15%. Aussetzer gibt es immer noch, natürlich nicht mehr ganz so häufig… Aber beseitigt wird das Problem so nicht… leider. Ich kann nicht glauben, dass so ein “pillepalle”-Projekt Cubase derart ins Schwitzen bringt. Dass mit meinem Computer was nicht in Ordnung ist glaub ich nicht, wurde nur wenige Tage vor der Cubase-installation komplett neu aufgesetzt…

Gibt es eine Möglichkeit, jemanden von Steinberg zu kontaktieren ohne diese unverschämt teure Hotline zu wählen?

Viele Grüße,
Daniel

OK. Dann wär das schon mal geklärt.
Nein, Cubase selbst bringt so ein “Pillepalle-Projekt” ganz sicher nicht in’s Schwitzen. Wenn dann stößt immer nur die Hardware an ihre Grenzen. Und das ist manchmal gar nicht auf den ersten Blick zu sehen. Dafür spricht u.a., daß Dein Problem auch schon vor den Cubase-Updates existent war.

Die “äußeren Werte” Deines MacBooks sind dabei unzweifelhaft mehr als gut. Nicht selten liegt einem Performance-Einbruch eine Art “Flaschenhals” irgendwo im Datenstrom zugrunde. Das könnte z.B. die Anbindung Deiner externen Festplatte sein. Um’s vorweg zu nehmen - ich weiß (noch) nicht, wo genau der Wurm drin ist, sonst würd ich’s ja kundtun. Aber methodisch den Fehler weiter einzugrenzen, führt vielleicht zum Ziel.

Versuch: Kopier doch mal Dein vollständiges Projekt mit allen Audiodaten komplett auf Deine interne 512er-Festplatte und steck die externe ab - genügend Speicherplatz vorausgesetzt. Starte das Projekt jetzt von der internen HD.
Was passiert jetzt? Läuft’s da besser? (nicht benutzte Spuren wieder abschalten). Auf die Rückmeldung bin ich gespannt :slight_smile:

Die “Steinberger” kannst Du natürlich auch über das Support-Formular (eMail) anschreiben und denen Dein Problem genauso schildern wie hier im Forum. Die haben mir so auch schon geholfen; manchmal dauert’s aber ein wenig. Vom 05. bis 06. Mai ziehen die glaube ich in ein neues Verwaltungsgebäude um, da kann es sein, daß der Support erst mal ein wenig stockt, haben die im Newsletter mitgeteilt.

https://www.steinberg.net/de/mysteinberg/support_request_form.html#content

Keep On Running :slight_smile:

lg, Alex

Siehe auch mal folgenden Thread:

Hallo Strayheart,

war leider wegen Krankheit ein paar Tage ausgeknockt, deshalb meine späte Antwort.
Ich hab leider nicht mehr so viel Platz auf der internen Platte, um das besagte Projekt komplett zu spiegeln, habe aber ein kleineres sowohl auf der internen, als auch auf der externen ausprobiert und es zeigen sich kaum Unterschiede. Das Testprojekt hat 48 Spuren, also bisschen weniger als die Hälfte meines ursprünglichen Projekts und die CPU-Belastung verhält sich dementsprechend. Waren es vorher in meinem Systemmonitor 120-130 % (bei zwei Kernen), sind es nun 60-70%. Hab dasselbe Projekt spaßeshalber mal mit Logic 9 (32bit) ebenfalls angelegt und komme auf niedrigere CPU-Werte, um die 50% (also 25 von 100). Danke für den Tipp mit der 32bit-Version, das werde ich gleich heute mal ausprobieren!!

Viele Grüße,

Daniel

P.S.: Die Anbindung der Festplatte sollte eigentlich keinen Flaschenhals darstellen, sie wird ja über den ExpressCard-Steckplatz direkt per eSATA angesprochen, damit schaffe ich theoretische 150 MB/s. Einziges Problem könnte die Expresscard sein (Treiber), aber scheinbar machts ja keinen großen Unterschied…

Vielleicht hilt das hier,

gilt für C5.5.3 und mr816csx
Was die Audioaussetzer anbelangt war es nun leider doch nicht das löschen der default.xml zu löschen.
Meine Hardware ist das MRcsx und hier scheint das Problem zu sein.
Denn wenn ich die Buffersize in Yamahas FW Driver geringfügig ändere, dabei ist es egal ob größer oder kleiner, dann gibt es keine Audioaussetzer mehr. Sonderbar, aber ein “kleines reset” scheint die HW zu gebrauchen um Störungsfrei zu arbeiten. Nun ist dass nicht der Weisheit letzter Schluß aber bis zum nächsten FW Undate kann man so arbeiten.

gruß sh