Das Administratorkonto

Hallo erstmal,

ich möchte mit diesem Thread mal die allgemeine Verunsicherung bzw. die von einigen Usern hier in diesem Forum geschürten Falschaussagen zum Thema ADMINISTRATOR-Konto klarstellen.

Punkt 1:

Beim einrichten von Windows ist es nicht möglich ein richtiges Administratorkonto einzurichten. Weder auf der Home, noch auf der Pro und auch nicht auf der Ultimate -Version. PUNKT!


Punkt 2:

Selbst wenn man ein Standard-Konto über die Benutzerkontensteuerung (Kontotyp ändern) mit dem Zusatz „Administrator“ versehen hat, dann ist man trotzdem kein Administrator, sondern ein normaler User mit der Option über Rechtsklick Programme oder Dateien „als Administrator ausführen“ zu starten oder zu installieren. Das war´s, mehr geht nicht. Mehr Rechte hat man nicht und dass als Administrator…ist das nicht Komisch?
An der Sicherheit des Kontos hat sich auch nichts geändert. PUNKT!


Punkt 3:

Um Windows als Administrator auszuführen muss man dieses Adminkonto erst aktivieren.
Je nach Windowsversion gibt es da Unterschiede wie man da vorgeht.

Hier mal ein paar Links zum Thema:

Win 7:
http://blog.itforum-saar.de/2010/08/echtes-administratorkonto-unter-windows-7-freischalten/

Win 8:
http://www.noobtech.at/21265/windows-8-administrator-freischalten/

Das Netz ist voll davon. Also ruhig selber mal Gooooooooglen.

Wie in den Links zu lesen ist, ist das Adminkonto nach Aktivierung und einem Neustart bereit zum einloggen.

Und erst jetzt Rate ich zur Vorsicht…man sollte schon genau wissen was man hier verändert, da man hier fast alles darf.
Und auf keinenfall ist es Ratsam Windows in diesem Modus permanent zu betreiben, da hier Schadsoftware fast ungehindert ausgeführt werden könnte. Deshalb sollte bei Administrativen arbeiten der Rechner nicht mit dem Internet verbunden sein und es sollten nur Installationsmedien ausgeführt werden denen man zu 100% vertraut (sofern das heutzutage überhaupt noch möglich ist).

Ich selber betreibe alle meine Rechner schon eh und je so und installiere alle Programme, Librarys, VSTi´s, Plugins, Asiotreiber des Interface, einfach alles was damit zutun hat mit „als Administrator ausführen“. Hab das quasi alles auf einer Ebene laufen.

Würde ich jetzt zb vergessen und ein Update nur mit Doppelklick installieren, dann ist die Chance sehr groß, das Windows einige Presets und Einstellungen nicht findet bzw. neue Sachen in einen anderen Ordner speichert. Und schon ist das Chaos perfekt.
Programme die tiefer in das Betriebssystem eingreifen (Und das tut so eine Echtzeitanwendung wie Cubase) sollten mit „als Administrator ausführen“ auch Systemnah installiert werden. Dann läuft das Teil auch rund…Basta!

Und noch ein Tip: Niemals die UAC-Abfrage deaktivieren, auch wenn es noch so nervt. Denn dann könnte sämtliche Schadsoftware einfach so ausgeführt werden und der User müsste nichts mehr erst mit einem Klick bestätigen.
Und sollte man danach hingehen und diese ganze Rechteabfragerei wieder aktivieren, dann ist Windows zu 90% nicht mehr in der Lage den alten Zustand wieder herzustellen. Es ist dann Chaos hoch 8.


Na ja, ich hoffe ich konnte hiermit dem ein oder anderen etwas helfen. Wenn nicht…ich geh jetzt feiern! :smiley:

LG
Oli

Das gilt zumindest teilweise für Windows7 und Windows8.

Eine Ergänzung hätte ich noch…
Man sollte generell nur Software installieren, wenn man in der Gruppe der lokalen Administratoren ist.
Wenn ein Account mit eingeschränkten Benutzerrechten Software installiert, kommt dabei meist nichts gutes raus, da Windows dann anfängt, die Registry, etc. zu trennen.

Gruß
Chris

Ich hab da mal zwei Fragen:

  1. Wenn das so wichtig ist, warum gibt dann die Cubase-Installations-Routine keinen Hinweis darauf oder macht eine dann wohl als unsachgemäß zu bezeichnende Installation durch den Standard-Nutzer von vornherein unmöglich?

  2. Warum funktioniert in der Regel die Installation sonstiger professioneller Programm-Pakete ohne irgendwelche Probleme vom Konto eines Standard-Nutzers - wenn auch in der Regel das Administratoren-Kennwort abgefragt wird?

Hi jojomusi,

Du das ist bei Windows 7 / 8 echt ein wenig verzwickt.
Da spielt viel in einander - gerade ob die Software z.B. auch Treiber oder andere Sachen mit installiert.

Microsoft hat sich viel Mühe gegeben, das Thema Sicherheit hoch aufzuhängen.
Wenn Du ein Programm “Als Administrator” startest, läuft das eine Programm zwar auf Deinem Bildschirm, aber im Hintergrund macht Windows eine eigene kleine Benutzersitzung mit eigenen Rechten, etc. auf.
Deshalb ist es oft auch dann nicht möglich, im normalen Windows Explorer etwas auf Programme zu ziehen (drag+drop), welche als Administrator gestartet wurden (je nach Benutzerkonfiguration).

Wir haben wir z.B. fest gestellt, dass wenn ein Benutzer, der in der Administratoren - Gruppe ist eine Software installiert und z.B. ein anderer Benutzer mit eingeschränkten Benutzerreichten die “gleiche” Software ins “gleiche” Verzeichnis installiert hinterher in der Systemsteuerung unter Programme und Funktionen “zwei” Einträge der gleichen Software sind.
Es geht noch weiter… der “Admin” installiert eine Software mit Version 1.0.
Nun lädt sich Benutzer X, welcher nicht in der Admin-Gruppe ist die Version 2.0 herunter und will diese installieren.
Er bekommt eine “Neuinstallation” angeboten - dabei werden aber u.u. Konfigurationseinstellungen überschrieben.
Ruft der Admin das Setup der Version 2.0 auf, so bekommt er eine “Update-Installation”…

Frag mich nicht, wo der Haken zwischen Windows und Installshield da teilweise ist… wir haben da schon die dollsten Dinge erlebt.

Bei mir daheim gibt es daher nur eine Variante:

  • Mein Benutzer, welcher Software installiert ist in der Gruppe der lokalen Administratoren
  • Die UAC (Benutzerkontensteuerung) bleibt angeschaltet
  • Setups werden “Als Administrator” ausgeführt
  • Setups werden “für alle Benutzer” ausgeführt (gleiche Einstellungs-Pfade und Registry-Bereiche)

Nebenbei führt Windows je nach Dateiname und Manifest die Setups auch selbständig als “Administrator” aus.
Nur manchmal ist das ja nicht gewollt…
In manchen Umgebungen wollen verschiedene Benutzer ja verschiedene Einstellungen haben… nur gerade bei Software, welche mehrere Komponenten aus verschiedenen Setups nutzt (wie z.B. Cubase, das Treiber, Plugins, Explorer, wasweissichwas einbindet) kann es da zu “Herausforderungen” kommen.

Ich bin da kein Technik-Detail-Experte… allerdings stehe ich oft genau vor dieser Herausforderung, dass wir Setups schreiben, welche in gemischten Umgebungen installiert werden.
Unter Windows XP hatte ein Benutzer mit eingeschränkten Rechten gar keine Möglichkeit, Software zu installieren… Windows hat das untersagt!
Unter Windows 7 ist das nun anders… er darf installieren - aber einige Bereiche werden separat gehalten (z.B. in der Registry des InstallShields).
Ich habe auch keine Ahnung, in wie fern das von der Version des InstallShields oder des Windows Installers abhängt…

Fakt ist:
Es gibt die abenteuerlichsten Ergebnisse… daher macht man immer am wenigsten falsch, wenn man Software generell mit dem gleichen Benutzer und ausreichenden Rechten installiert, damit die Software hinterher im gleichen Kontext und mit den gleichen Rechten wie die übrige Software (z.B. Audio-Treiber) laufen kann.

Vielleicht können die Jungs von Steinberg das ja auch mal aufdröseln… die Testen da ja bestimmt wie blöde rum und haben bestimmt so einige Support-Fälle in diesem Bereich :wink:

Ich fahre mit meiner Vorgehensweise auf jeden Fall recht gut… habe keine Probleme und alles läuft wunderbar - seit Jahren.

Gruß
Chris

Das ist ne gute Frage! Hier könnte Steinberg sicherlich mal etwas nachbessern. Nicht mal in der Installationsanleitung steht ein Hinweis dazu.

Das kommt immer auf die Software an, und wie tief verwurzelt sie im Windows System arbeitet. Viele komplexe Software Pakete benötigen bei der Installation Administratorenrechte und lassen sich ohne diese auch gar nicht installieren (z.B. AutoCAD).

Ich mache es genau wie Chris und fahre damit auch immer bestens.