Ok, slicen ist nicht warpen. Warpen mittels Quantisierungsfeld ist für mehrspuriges Livematerial nicht geeignet, eben wegen dem Phasenfasching, der dann aufkommt.
Quantisieren ‘normal’ geht so:
Der halbautomatische Part
- Alle Tracks in einen Ordner stecken, falls noch nicht geschehen.
- Hitpoints erzeugen, meist von Kick und Snare. Manchmal auch HH und/oder Toms. Kommt drauf an, was es ist/werden soll.
- Ordner-Gruppierungsfunktion ("=" Sybmol) einschalten.
- Quantisierungsfeld öffnen, Priorität wählen (“Sternchen vergeben”).
- Teilen, Quantisierungspreset wählen (1/4, 1/8 etc., Swing…).
- “Quantisierung”-Button klicken, Crossfade-Button klicken oder lieber auch noch nicht…
Ohr- und Handarbeit
6. Gucken, Lauschen, was die Quantisierung bewirkt hat und evtl. einzelne Events manuell an die richtige Stelle setzen (Snap/Grid on, relatives Raster mit z.B. 1/16).
7. Crossfaden (alles auswählen + X drücken oder via Quantisierungsfeld).
8. Fades ohrisch überprüfen und gegebenenfalls optimieren (Kopfhörer sind gut für sowas).
Es empfiehlt sich, in kleineren Abschnitten zu arbeiten. Also nicht die ganzen x Minuten Drumperformance auf einmal zu behandeln. Schnellere doubletime-Passagen brauchen mitunter andere Einstellungen als langsamere Ware, damit die Automatik sinnvolle Ergebnisse liefert (und damit Zeitersparnis gegenüber rein händischem Quantisierens).
Wie du’s auch anstellst, es bleibt viel Arbeit übrig, wenn du wirklich ordentliches Handwerk machen willst. Fades verschieben, verlängern/kürzen… wenn’s doch mal phasig wird in Overheads/Raumtracks hilft meist minimales Sliden (Ctrl + Alt + Ziehen) eines Events, dann sind die Events nur so minimal gegeneinander versetzt worden, dass es auffällt.
Ich wünsche dir viel Spaß und dass es kein Heavy Metal mit irrsinnig hoher Schlagfrequenz ist
Wundere dich einfach nicht, wenn du Stunden damit verbringst, eine Drumperformance wirklich artefaktarm zu optimieren. Es dauert einfach lang und die Automatik hilft nur so und so weit. Umso einfacher die Drums gestrickt sind, umso schneller geht’s. Heavy-Zoichs is mitunter die Hölle und wäre mitunter schneller programmiert (echtes Material quanitisieren nur machen, wenn du dich nach Stunden bezahlen lässt
).
Zuweilen ist hartes Quantisieren auch gar nicht nötig und frisst Groove und Menschenfeeling. Ein paar händische Cuts und Verschieber - wo nötig - klingen vielleicht geiler und dauern nicht halb so lang. Was es eben werden soll…