Ein paar Verbesserungsvorschläge

Hallo liebes Forum,

zunächst ein kurzes Statement: Ich nutze Cubase mittlerweile seit Version 4 und bin immer zufrieden gewesen. Auch die neusten Entwicklungen finde ich allesamt sehr lobenswert.

Ich bin freiberuflicher Komponist und arbeite daher sehr viel mit Cubase. Für die Projekte benötige ich einen zuverlässigen Workflow, allerdings stelle ich in Gesprächen mit Kollegen zunehmend fest, dass es Sequenzer gibt, die in vielen Punkten schneller arbeiten als Cubase. Das bringt ehrlich gesagt Überlegungen ein, eventuell doch mal die Software zu wechseln. Da ich das eigentlich nicht möchte und Steinberg sicherlich auch daran interessiert ist, seine Kunden zu behalten, möchte ich einige Punkte loswerden, die mir jedes Mal als Störfaktor für Kreativität und Workflow auffallen:

  1. Das Programm startet definitiv zu langsam! Es gibt zwar auch Konkurrenzprodukte, die länger brauchen, allerdings ist gerade Reaper derart fix, dass dies den Gedanken an einen Umstieg erst ausgelöst hat. Ein Test zeigte, dass der Programmstart bei Reaper bei ca. 3 Sekunden liegt, bei Cubase bei ca. 13. Das ist schon eine enorme Zeitspanne, wenn es darum geht, schnell eine Idee fest zu halten.

  2. Die Schnelligkeit generell wird in Cubase oft unterbrochen. So benötigen das Öffnen von Plugins, das Öffnen der Spur-Preset-Auswahl, das Öffnen des Mixers, usw… immer eine kurze Zeit. Diese ist wohl kaum messbar, jedoch erwarte ich von einer derart zukunftsorientierten, workfloworientierten Software, dass diese Dinge SOFORT passieren und nicht erst nach einer Sekunde. Die Funktion, dass Plugins im Mixer mit einem Mausklick geöffnet werden können, ist schön, allerdings ist dieses Öffnen etwas verzögert, weshalb es keinen Unterschied zum Doppelklick bringt.
    Ich weiß, eine Sekunde ist nicht viel. Aber jeder kennt es. Man klickt wo drauf und es stört einfach, wenn der Klick dann nicht sofort ausgeführt wird, sondern man die Bestätigung des Handelns erst einen Augenblick später bekommt.

  3. Der Mixer sollte generell nochmal überarbeitet werden. Diese kleinen Pfeilchen, die sich einblenden, wenn man ein Insert-Effekt hinzufügen will, sind nicht sehr handlich. Besser wären statische sofort erkennbare, gut funktionierende Pfeile, wie bspw. in Pro Tools.

  4. Ebenfalls bzgl. Mixer und das stört erheblich den Workflow: Plugins, deren Hersteller einen etwas längeren Namen haben, werden nicht deutlich dargestellt. So steht bspw. anstelle von “Fabfilter Pro-Q und Fabfilter Pro-C” einfach “Fabfilter Pr… und Fabfilter Pr…” da. Man weiß also nicht, um welches Plugin es sich handelt, bevor man nicht darauf geklickt hat. Das stört sehr oft!

  5. Ich habe die Vermutung, dass Cubase den Multiprozessormodus nicht umfangreich nutzt. Mein Rechner hat 12 Kerne und sie werden alle NICHT komplett beim Bouncen genutzt. Ich glaube einfach mal, da kann man sicher noch nachholen. Das wäre toll, denn dann würden sich solche Killermaschinen erst richtig lohnen!

  6. Cubase braucht UNBEDINGT die Funktion “Bounce in Place”! Es kann einfach nicht sein, dass man über das Exportieren und anschließendem Importieren in den Pool, bspw. eine Midifile rendern muss. Das MUSS schneller gehen! Jeder andere Sequenzer kann das…

  7. Es wäre toll, aber das ist nicht ganz so dringlich, wenn man beim Installieren von Cubase mehrere Optionen hat. Ich wollte kürzlich für ein Projekt Cubase auf dem Laptop installieren, habe es allerdings nicht getan, da der Download 8 GB groß ist. Reapers Installationsdatei z.B. ist nur 9 MB groß! Klar, sie beinhaltet auch viel weniger. Und es ist auch gut, dass Cubase so schön aussieht (das meine ich ernst!) und viele Instrumente beinhaltet. Aber eine kleinere Installations-Version mit nur Plugins (also keine Instrumente) wäre toll! Alternativ dann die Instrumente als zusätzlichen Download (wie es bei Halion Sonic SE ja schon der Fall ist).


    Mich würde es freuen, wenn Steinberg sich dazu äußern würde. Genauso natürlich, wenn andere Nutzer es tun. Vielleicht habe ich einfach etwas nicht beachtet…
    Ich glaube allerdings, dass es zukünftig erst einmal besser sein kann, die bisherigen Funktionen von Cubase 7.5 stabiler und schneller zu machen, anstelle immer neuen Content zu liefern, der nicht 100%ig ausgereift scheint.

LG
kyrildrums

Zu Punkt 1. empfehle ich ein RAID System.

Schau unter RAID0 nach. Es gibt auch SSDs mit RAID0
Es ist ein Traum wie schnell plötzlich alles geht.
Vienna Symphonie Library ist nicht klein. Komplete 8 auch nicht.


Und Intel QuadCore 2.6GHz ist kein 12kern Prozessor.
Quad bringe ich mit 4 in Verbindung.

Hi Kylingdrums,
ich kann viele deiner Punkte nachvollziehen und würde das im Großen und Ganzen gern unterstützen.
Dennoch sehe ich es lange nicht so dramatisch, wie du es formuliert hast, ich bin ganz zufrieden.

So hinkt der Vergleich zu Reaper doch etwas, da Reaper ja ganz anders aufgebaut ist. Reaper besitzt eine Art “Grobes Grundgerüst”, es wird hier nur eine Grafik als Mixer-GUI aufgesetzt. Zwangsläufig fährt dieses Programm, welches, so meine ich, gerade mal 12 MB Gesamtcode beinhaltet, auch schneller hoch. Cubase ist aus einem GUI-Guss (zum Glück! ich hasse die Reaper-Menüs usw., schaut ja wie Office 95 aus! igitt.) Cubase hingegen besitzt komplett durchgestylte und angepasste Grafikelemente die hochgeladen werden wollen.
Auch weiss ich nicht, wie gut du andere DAWs kennst, denn auch dort benötigt man beim Starten des Programms eine gewisse Zeitspanne. Pro Tools ist bei vielen Plugins auch nicht die schnellste DAW, was auch für Logic gilt. Cubase ist IMHO Mittelmass - und hey, was sind schon 10 Sekunden mehr oder weniger…

Aber mal im Ernst: fährst du (als freiberufl. Komponist) deine DAW, also Cubase, an einem Arbeitstag denn mehrmals hoch und runter…?
Eigentlich startet man den Rechner bei Jobbeginn und fährt Cubase hoch, man arbeitet bis zum Feierabend damit und gut ist. Zumal Cubase gerade mit den letzten Updates tatsächlich noch etwas schneller geworden ist, was das betrifft. Wie auch immer. Natürlich begrüßen wir alle zügiger arbeitende Updates, keine Frage, das kann gern noch optimiert werden.
Stimmt, es gibt aber bei einigen Usern wohl hin und wieder eine merkbare Verzögerung, wenn Inserts, Plugins etc. aufgerufen werden. Dies kann ich so aber nicht direkt unterschreiben, hier geht´s ausgesprochen flott das Ganze.
Nun, ich kenne dein System nicht, aktuelle Rechnerhardware ist natürlich immer von Vorteil. Kann mir auch vorstellen, dass bei sehr großen Projekten, u.a. Orchestralproduktionen, alles etwas behäbiger läuft. Hier wäre eine bekannte Auslagerung der gestreamten Sample-Libs ideal.
Bei der Multiprozessorgeschichte und dem Rendern bin ich auf deiner Seite, das könnte in der Tat so sein, gemessen habe ich dies noch nicht. Merke aber bei sehr vollen Projekten, dass es länger dauert. (Klingt fast logisch…)
Auch bei 3. und 4. - von mir vollste Zustimmung!
Meine, bei BIP soll sich wohl was tun, wird schon lange heiss diskutiert. Bin gespannt.

zu 7. - das stimmt nicht, Cubase ist eben nicht “8 GB” groß.
Du musst eigentlich nur die Programm-.exe instalieren, bei Bedarf eben zusätzlich die gewünschten Contents.
Und das geht auch lässig auf älteren Laptops mit geringerer CPU…


.

“Zu Punkt 1. empfehle ich ein RAID System.”

Cubase läuft bei mir auf einer SSD, der Rest (Audio und Libraries) kommt von einer zweiten 1 TB Festplatte.

“Und Intel QuadCore 2.6GHz ist kein 12kern Prozessor”

Stimmt. Das sind alte Informationen. Ich finde die Einstellung gerade nicht, wo man die Signatur ändern kann… jedenfalls läuft das System jetzt auf einem i7 3,2 GHz Prozessor mit 32 GB RAM. Sollte also flott genug sein!

“So hinkt der Vergleich zu Reaper doch etwas”

Tatsächlich hinkt dieser Vergleich und ja, andere Sequenzer sind tlw. noch langsamer. Dennoch schafft es auch Reaper viele Funktionen und ein (wie ich finde nicht ganz soo schlechtes) Design unter zu bringen in dieser Größe + Geschwindigkeit. Man könnte sich hier vielleicht eine Scheibe abschneiden. Ich bin eben der Meinung, dass vieles einfach zackig gehen muss, wenn einen dann mal die Kreativität gepackt hat und man “sofort” eine Möglichkeit braucht, diese fest zu halten.

"Aber mal im Ernst: fährst du (als freiberufl. Komponist) deine DAW, also Cubase, an einem Arbeitstag denn mehrmals hoch und runter…? "

Ich muss fairerweise sagen, dass ich AUCH noch Student bin und somit in der Tat öfters den Rechner hoch und runterfahren muss. Das mag für ausschließliche Berufler nicht so spannend sein. Da hast du wohl Recht!

“zu 7. - das stimmt nicht, Cubase ist eben nicht “8 GB” groß.”

Wenn ich Cubase 7.5 herunterladen möchte, muss ich ein ISO laden, was - okay - 7 GB groß ist. Halion Sonic 2 SE gibts dann noch für 3,4 GB oben drauf.



Man darf das hier jetzt alles nicht falsch verstehen! Ich finde Cubase nach wie vor ein Superprogramm! Was z.B. bzgl. Workflow genial ist, ist die neue Re-Record Funktion. Natürlich ist auch der Mixer eine Steigerung und ich werde den alten nie wieder haben wollen. Aber viele dieser Funktionen scheinen mir im Großen und Ganzen zwar ausgetüftelt, im Detail aber noch verbesserungsbedürftig. Und da würde ich mir einfach wünschen, wenn so kleine Dinge in Zukunft verstärkt korrigiert werden (wie dieses Plugin-Öffnen, was beim alten Mixer noch sofort passierte oder bspw. auch, dass das Ändern eines Patches einer Instrumentenspur, den Spurname ändert… ).

Zu 2.: Das Öffnen der Plugs geht hier bei den meisten Plugs praktisch sofort. Kommt immer auf die Art und das GUI des Plugins an. Die Cubase internen VST3 Plugs sind sowieso sofort da. Einige externe NI’s auch. Selbst Kontakt ist beim 2. Öffnen praktisch sofort da. Etwas länger braucht Guitar Rig, oder auch einige UAD’s. Aber ich komme damit klar. Ich habe übrigens auch einen etwas älteren i7 und 16 GB.

Bei 4. und 6. bin ich auch ganz deiner Meinung.

Ich gebe dir in allen Punkten recht, aber den Vergleich mit Reaper finde ich lächerlich.
Ich meine, das ist ein Vergleich wie Word und Notepad. Oder Paint und Photoshop.
Ich habe lange Zeit mit Samplitude gearbeitet und das ist auch ein großer Sequenzer und dennoch hatte ich nicht die Möglichkeiten, die ich bei Cubase habe.

Hallo,
bin Cubase 7.5.20 Nutzer. Hier funktioniert alles.-
In Punkt 6 hat der Verfasser der Beschwerde allerdings recht. Wie lange wird das schon diskutiert ? Da versteh ich Steinberg ueberhaupt nicht.
Das ist genauso, als wenn ein Autohersteller sagen wuerde, Blinklicht wird nicht angeboten. Wollen Sie die Fahrtrichtung aendern, oeffnen Sie bitte das Fenster, und zeigen Sie die Fahrtrichtungsaenderung durch Heraushalten ihres Armes an
Ja klar , jeder Vergleich hinkt…
.Gruss#Christian