Seit dem Commodore Amiga arbeite ich mit Computer und verschiedenen Betriebssystemen.
Die Privatsphäre wurde im laufe der Zeit schrittweise aufgebrochen. Die Kurve der Zunahme der Gefahr einer möglichen Kompromittierung erscheint mir aber nicht linear, sie ist mit Windows 10 sprungartig angewachsen. Auch das neue Verhalten des Technologie-Konzern Microsoft lässt aus meiner Sicht zu Wünschen übrig, inzwischen wird er mit schwerwiegenden Vorwürfen wie “Zwangsupdate” konfrontiert.
Heute stehen wir vor einer Situation in der die meisten Nutzer eines Computer Teile ihrer Privatsphäre auf dem Internet ausleben.
Die damit zusammenhängenden Anforderungen an das Betriebssystem um den neuen “Homo Interneticus” vor Datendiebstahl oder Datenverlust zu schützen sind sehr hoch. Aus meiner Sicht kann Microsoft mit Windows 10 meine Ansprüche in dieser Hinsicht derzeit nicht erfüllen.
So ist es zum Beispiel eine Tatsache das ein noch intensiverer Datenaustausch des neuen Betriebssystem mit Servern ausserhalb Europas in den USA stattfindet als noch mit Windows 7.
Angesichts der möglichen Datenschutzverletzungen durch die Tätigkeit von Behörden und Institutionen die keinem europäischen Recht unterliegen muss jeder selber entscheiden was er oder sie riskieren will, aber dann natürlich auch selbst verantworten gegenüber seinen Kunden. Entgegen der oben erwähnten Ansicht das Windows 10 keine neuen Probleme bringt und bereits die Vorgänger Datenspionage betrieben hätten habe ich Berichte welche von neuen Dimensionen sprechen. So gibt es zum Beispiel intensive Aktivitäten von deutschen Universitäten und High -Tech Industrie die auch mit Empfehlungen wie hier aufwarten:
Arbeitskreis Informationssicherheit der deutschen Forschungseinrichtungen (AKIF)
https://www.it-sicherheit.mpg.de/Orientierungshilfe_Windows10.pdf
Daraus zitiere ich:
Mit Windows 10 beschreitet Microsoft neue Wege. Neben neuen Funktionen, wie z.B. der
digitalen Assistentin Cortana und dem neuen Browser Edge, steht vor allem das gesamte
Konzept „Windows as a Service“ im Fokus. Damit unterscheidet es sich von den bisherigen,
klassischen Betriebssystemen wie Windows XP, Windows 7 oder Windows 8.1.
und dann…
Microsoft wird Windows 10 ein- bis zweimal im Jahr aktualisieren. Dann muss untersucht
werden, was sich in Bezug auf diese Orientierungshilfe verändert hat. Insofern wird dies ein
lebendes Dokument sein. Wie wir die dafür erforderlichen personellen Ressourcen aufbringen,
ist noch unklar.
Was mir tatsächlich auch Mühe bereitet mit Windows 10, das sind diese alle paar Monate stattfindenden (Zwangs) -Upgrade. Dabei kann es vorkommen das Teile des Betriebssystem derart geändert werden das die Kompatibilität zur installierten Software neu überprüft werden muss. Es gibt auch viele Berichte von Benutzern die es nicht geschafft haben Redstone 2 (Annyversary Update) über das bereits installierte Windows 10 aufzuspielen, oder es kam danach zum Fehlverhalten von bereits installierter Software.
Mein eigenes Windows 10 System setze ich nach wie vor nur zu Testzwecken ein, ich würde es noch nicht wagen damit Produktiv zur Sache zu gehen. Weil irgendwann in Zukunft die älteren Windows nicht mehr vom Microsoft Support (und möglicherweise auch nicht mehr von neuer Soft/Hardware) unterstützt werden, fühlte ich mich genötigt mich bereits jetzt auf diese Zeiten vorbereiten. Aber auch meine persönlichen Ressourcen sind leider zu begrenzt um stets rechtzeitig den neuen und auch in neuer Version nachwachsenden Armen der Windows 10 -Hydra die Arme rechtzeitig abzuschlagen
Mutationen und Ausblick mit Windows 10:
Was Cubase und ähnliche Software anbetrifft, so übertrifft die Performance auf meinem Computer die vorher gehenden Windows Systeme, allerdings nur Minimal. Eine Weile konnte ich über SPDIF kein Dolby Sourround mehr ausgeben, was inzwischen nach vielen Monaten des Zustandes jetzt mit dem Redstone 2 Upgrade wieder funktioniert. Neu am Horizont erscheint eine Unterstützung von USB-Audio 2.0 durch Windows. Gemäss Pete von Microsoft:
Yes. USB Audio Class 2 support is now in the Windows 10 insider builds. It’s planned to be in the next major update to Windows 10.
Note that there is no native ASIO driver for this. You can use WASAPI/WDM in DAWs which support it (like Cakewalk Sonar), or use a wrapper like ASIO4ALL.
Bei der Vorbereitung zum Redstone3 Upgrade von Windows 10 dürften die Test-Labore bei Steinberg & Co. also weiterhin wieder mit Hochdruck arbeiten müssen. Es ist leider zu erwarten das man wiederholt die automatischen Upgrade von Win 10 ein paar Wochen hinaus zögern muss (was offenbar allerdings wie bisher nicht alle Windows Benutzer geschafft haben).