Fertiges Projekt - und wie weiter bis zum Druck?

Ein Projekt ist fertig und soll nun zum Ausdruck fertig gemacht werden, wie geht ihr vor?
Es müssen noch Titelblatt, Vorwort, Werbeseite hinzu. Bisher arbeite ich mit Fineprint als Druckdatei, Vorwort in Word, etc. Nun könnte man alles sowas als svg oder Bild in Dorico in einem Grafikrahmen importieren um in Dorico das gesamte Projekt zu haben. Allerdings ist mir der Grafikrahmen dazu etwas unflexibel. Oder Notentext aus Dorico per PDF, SVG etc exportieren?

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Hallo @Robert01,

eine sehr gute Frage.

hier ist meines Erachtens für genau diese Aufgabe(n) die Kombination aus Dorico (Pro) und einen DTP-Programm unschlagbar, mit zwischen beiden abgestimmtem Workflow. Hier verwende ich sehr gerne Scribus.

  • Schon mit Dorico (Pro) 3.5x hatte ich - für künftige Schüler- bzw. Lehrbuchseiten mit kurzen Notenbeispielen, Halbzeilen, usw. - einfach in Dorico manuell ausgewählte PDF-Zonen aus den vollständigen Blättern als PDF ausgedruckt.

  • Anschliessend hatte ich (und tue es noch) - und was damals auch gerade erst neu in Scribus eingeführt worden war - diese Mini-PDFs (oder, schon vorher möglich: Mini-Grafiken) direkt in die entsprechend vorbereiteten (DTP-positionierten) Layout-Frames der vorher angelegten Scribus-Seiten-Layouts importiert.

Und das optisch verlustlos. Wobei dafür wiederum jeweils beim Dorico-PDF-Export und beim Scribus-PDF-Import (pro DTP-Frame: siehe 1. globale Seitenvorgaben in den Scribus-Projekteigenschaften und 2. individuelle Objekt-Frame-Eigenschaften) nur die gleiche dpi-Auflösung zu wählen ist.

Damit ist dann via Mitverwendung von Scribus eine hochwertige und ziemlich flexibel editierbare Druckvorstufe in zwei Hauptschritten erstellbar. Die genaue Kontrolle von DTP-Objekt-Farben (siehe: Farbtabellen, Katalogfarben) ist ebenfalls in Scribus möglich, ebenso wie die genau planbare Textrahmen-Positionierung - anstatt wie die in Microsoft Word (oder OpenOffice / LibreOffice Writer) manchmal etwas fragile oder unschön werdende Objekt-Text-Umfliessung eingefügter Objekte (in Frames: Bild-Objekte, PDF-Objekte, Tabellen-Rahmen oder Textrahmen).

Vorteil:
einfach den Grund-Workflow einmal für sich festlegen, damit nach einer für Layout-Vergleiche hinzu gezogenen Buchvorlage - und vielleicht auch gleich in mehreren-Publikationsformaten - üben, und sich die gewünschten Templates erstellen .

Wobei man in Scribus ziemlich stressfrei die DTP-Frames bzw. Seiten-Objekte hin und her manövrieren, korrigieren und jederzeit nach-skalieren kann (z.B. nach Lektorat) , und dabei schon mit verlässlichen Schnittmarken für den späteren Druck (Bücher, Buch-Cover, Notenbände, Notenband-Cover) arbeiten kann. Das Hinzufügen von Verlagsinfo-Seiten, Kopf- und Widmungsseiten, Vorworten, Fussnoten, Index-Seiten, Stichwort-Verzeichnissen, usw. ist so ebenfalls flexibel und - falls nötig auch nach DTP-Normen - möglich. Die (im Idealfall richtig) erstellten Druckvorstufen können von jeder modernen Druckerei oder auch einem Web-Druckdienst verwendet werden.

Für den PDF-Import-Export am Günstigsten ist hier natürlich das Auflösungsverhältnis 1:1. Importierte Grafik-Objekte und PDF-Objekte können in einem Scribus-Projekt entweder nur verlinkt, oder auch fest eingebettet werden, man kann sie gegen versehentliches Verschieben sperren, und kann auch bis auf Pixel-Dimension hinein zoomen, für die Genauigkeit der linealgeführten Abmessungen und Proportionen (z.B. bei der Arbeit mit Textspalten). Man kann Objekte mit Funktions- und Pfeiltasten exakt horizontal und vertikal verschieben, mit Hilfslinien und Rastern arbeiten, und vieles mehr.

Hier ist Scribus erhältlich, ich verwende zur Zeit den Development-Strang mit der momentan aktuellen Version 1.5.8:

Get Scribus – Scribus

Man benötigt für Scribus (EPS-Import, Vorschau) ausserdem die (für kommerzielle Verwendungen nicht) freie Version von GhostScript (AGPL, in der Regel in x64):

Ghostscript : Downloads

Grüsse,
Markus

[ mehrfach editiert: Lesbarkeit, Ergänzungen ]

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Danke für die umfangreiche Antwort.

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Hallo @Robert01,

Summary

ja, als hochbescheidener Meister der “gewürzten Kürze” im Textbereich werde ich eines Tages mit Sicherheit als einer der Pioniere des in hochperceptible Ultrakurztextgestaltungen verwandelten Normal-Textumfangreichtums in die Gechichte (sic!) aller nie geschriebenen Handbücher und Kochrezeptlehrwerke (von epochaler Bedeutung) eingehen. :joy:

Kurzum: gern geschehen. :wink:

Grüsse,
Markus

Ich verwende PDF24, um am Ende des Prozesses noch PDF-Seiten zu den fertig exportierten Dorico-Seiten hinzuzufügen. Das kostet wesentlich weniger Nerven, denn wenn du in Dorico Seiten am Anfang hinzufügst, kann es sein, dass einige Änderungen weiter hinten sich mitverschieben.
Also entweder schon von Anfang an (jedenfalls vor den ersten umfangreichen Layouting-Arbeiten) entsprechend viele Leerseiten am Beginn des Dokumentes vorsehen, oder mit einem externen Programm dann weiterarbeiten.

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Danke für die Antwort. So schön ein komplettes Projekt in Dorico zunächst aussieht, Dorico ist dafür nicht perfekt bereit.
Hier habe ich einige sehr sinnvolle kleine PDF Tools bekommen.

Fazit: - Besser alles in PDF