Gain Stagin in Cubase 12

hallo,

ich habe eine frage zum gain staging in cubase 12.

ich habe mir edliche videos zu diesem thema bei youtube angeschaut. leider für mich nicht verständlich vom ablauf her oder die videos sind in englisch.

mir ist in den videos aufgefallen, dass manche ein vu meter benutzen.

dann erzählen wieder andere, gain stagin bei -10 dbfs. jetzt ist die frage, sind die kanäle in cubase schon in dbfs oder muss man irgendwo etwas umstellen? müssen die kanäle pre fader gesetzt werden beim gain stagin oder in post panner?

ich möchte in erster linie ein vst instrumen bevor es gerendert wird gain stagen und dann als audiodatei weiterbearbeiten.

vielen dank für eure hilfe.

Moin, welche Version nutzt du denn?

Zum Thema Meter kann ich dir nur diesen LINK empfehlen.

Die Kanalmeter in Cubase sind in der Tat dBFS. Dabei heisst dB = Dezibel und bedeutet nichts anderes, das ein Unterschied von 6dB einem Lautstärkeunterschied von 50% entsprechen.
FS heißt Full Scale und wird in der digitalen Audiotechnik verwendet. 0 dBFS ist der maximale Pegel, den ein digitales Signal darstellen kann.

VU heiß Volume Unit und kommt aus der analogen Audiotechnik. 0 VU entsprechen +4 dBU, bzw. 1,228 Volt RMS. VU wurde eingeführt, um die Bezeichnungen zu vereinfachen.

Man hat, wenn man mit analoger Technik arbeitet, gemerkt, dass bestimmte Geräte (Effekte oder auch Bandmaschinen) am besten funktionieren, wenn das (Audio)Signal mit einer bestimmten Spannung (Volt) hineingeleitet wird. Welche Spannung und somit auch welche VU-Anzahl das ist, muss für jedes Gerät individuell ermittelt werden. Manchmal redet man da auch vom “Sweetspot”.
GainStaging ist dann das Anheben oder Absenken des Pegels des Audiosignals auf den für das jeweilige Gerät Idealwert.

Im digitalen Bereich bräuchte man das theoretisch gar nicht mehr, wenn nicht die PlugIn-Hersteller Emulationen von analogen Geräten so programmieren würden, dass sie einen Sweetspot besitzen.
Da musst Du dann beim jeweiligen Hersteller nachfragen, was die Empfehlung ist.

Ein VST Instrument brauchst Du nicht zu “gainstagen”, da es keinen Audioeingang und somit auch keinen Sweetspot hat.

Was sinnvoll ist: Den Kanal, der gerendert werden soll, maximal auf -1 dB(FS) kommen zu lassen. Sonnst gibt es u.U. Verzerrungen auf der gerenderten Datei.

In der analogen Audiotechnik gibt es verschiedene Bezugspegel, die dann den 0dB VU entsprechen würden.
Gängige Bezugspegel sind in der Tat die genannten 4dBu es ist aber auch 6dBu oder 1dBV möglich. Das hängt etwas von der Region ab und in welchem Bereich der Audiotechnik man sich bewegt.
Die analogen Geräte haben dann meist noch einen maximalen Pegel, den sie verzerrungsfrei verarbeiten können. Den Unterschied zischen Maximalpegel und Arbeitspegel nennt man auch Headroom. Bei guten Studiogeräten ist der Maximalpegel ungefähr bei +18 bis +22 dBu.
Soweit zur Präzisierung von Johnnys Aussage.

Gain Staging ist eine neumodische Bezeichnung vom Vorgang des Einpegelns. Im Prinzip geht es darum, die Pegelverhältnisse in der Signalkette zu kontrollieren.
Man wollte den Pegel möglichst hoch haben, damit man Rauschen und Verzerrungen nicht unnötig mit verstärkte, aber auch nicht so hoch, dass nachfolgende Geräte übersteuert werden.
Hardware hatte dafür oft Input- und Output-Pegelsteller, mit Pegelanzeigen, manchmal auch VU Meter.
Wie Johnny schon schrieb, sind die bei Plugins nicht zwingend nötig, gehören aber zum guten Ton dazu.

Der Bezugspegel des VU Meter würde nach der D-A-Wandlung etwa 4-6 dBu entsprechen. Bei 15-18dB Headroom wären das dann ungefähr -18dBFS. Das ist ein guter Kompromiss zwischen möglichst hohem Pegel und doch noch ausreichend Headroom lassen. Einige Live-Mischpulte(Allen & Heath, Midas) arbeiten mit diesem Bezugspegel, andere wiederum mit FS Werten (z.B. Yamaha).
Der VU Meter verwendet auch noch feste Zeitkonstanten für die Mittelung der Meßwerte.

In den Einstellungen von Cubase kannst du verschiedene Meter für den Master aktivieren oder die Farben im Kanalmeter verändern. Damit kann man sich sein eigenes Meter für das persönliche Gain-Stageing konfigurieren.

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vielen dank für die erklärungen.

was mich interessiert ist die vorgehensweise.

also ich kann zb ein vu meter plugin in den kanal einschleifen. das vu-meter wird auf -18 eingestellt, bringe den fader in dem kanal auf null und schraube so lange am signal herum bis die vu anzeige 0 anzeigt?

oder ich pegel das signal im kanal ohne vu-meter auf -18 dbfs ein in cubase. wäre das so korrekt?

wenn ja, muss der kanal auf pre fader oder post panner stehen?

besten dank.

Diesen VU Meter Quatsch braucht eigentlich keiner mehr.
War ja damals technisch nicht anders machbar.
Heute gibt es bessere Möglichkeiten für Pegelmessung oder -überwachung.

Ja so kann man das machen.
Der Pegel hängt aber stark von den Plugins und den anderen Bearbeitungen im Signalweg ab.

Pre oder post Fader ist eine Einstellung für die Meter-Position (oder einen Send), nicht für den Kanal.
Die Metering Position hängt davon ab was du sehen möchtest. Das ist Gewöhnungssache.
Da gibt es kein Richtig oder Falsch.

Eingangsmetering würde ich beim Aufnehmen verwenden, sonst eigentlich immer post panner.

Bei Instrumenten wäre das korrekt. Ob -18dBFS der passende Wert ist, ist Deine eigene Entscheidung. Kanal-Meter auf Post Panner und den Fader einfach auf 0dB lassen. Du kannst dann den Lautstärkeregler im Instrument (sofern vorhanden) oder den Pre-Gain von Cubase benutzen.