Glockenähnliche Synthi Klänge erstellen - mit welchem Gerät?

Hallo allerseits,

ich möchte mir ein paar glockähnliche Synthie Klänge erstellen, oder evtl. auf eine Bibliothek zugreifen können.

Sounds die als Vorspiel im deutsche Fox Bereich benutzt werden a la Beatrice Egli, Fantasy etc. und die oft für die Brillianz der Nummern sorgen.
Eros Ramazzotti hat in seinem “Un altra te” auch am Anfang so was drin (für die Nicht-Schlager Freunde unter Euch).

Also was brillantes das die Hüllkurve einer Glocke hat - hoffe ihr meint was ich meine. Mein Roland Juno 1 (ist 25 Jahre her) konnte aus Sägezahn Welle und weiteren Dingen sowas kreiren.

Gibts innerhalb Cubase oder Halion 5 einen Synthie, wo man rumschrauben kann?
(ich denke mal schon - nur welchen…?)

Ich hab schon gecheckt, dass du Cubase-intern was suchst, aber ReFX NEXUS hat genau, was du brauchst!
Die Expansions “Apres Ski” und “Apres Ski 2” sind u.a. speziell auf Fox-Schlager ausgerichtet!
Aber auch in der mitgelieferten Standard-Library findest du Presets in diese Richtung!

Die Hörbeispiele sind ja schon beeindruckend.

Das gelingt z.B. mit FM oder Ringmodulation.
Du hast auch mit Hilfe der Cubase-Onboard-Synths (z.B. Prologue, Retrologue, HalionSE-Synthmodule u.a.) sehr gute Möglichkeiten glockenähnliche Sounds zu erstellen. Selbst schon mit dem alten Waldorf A1 aus Cubase SX-Zeiten bekam ich sehr gute Bell/Chimes-Sounds hin.

Das Teil ist top. Und das Beste: Die Presets die dabei sind klingen fast alle nach Dingen, die man gebrauchen kann.
Beim Halion 5 und Gloove Agent sind ja aus meiner Sicht mindestens 50% der Presets totaler Schrott. Kannst für keine Musikrichtung brauchen.
Möchte da gerne mal den Entwickler fragen, ob bei der Auswahl dieser Presets die Mitarbeiter auf Drogen waren…?
(bin da echt etwas verärgert drüber).

Das gute ist, dass jeweils es ein Video Tutorial vom Holger gibt, mit dem man den Halion und den Groove Agent kennen lernt, um selbst Hand an zu legen.

Na ja, nur weill es deinen Geschmack nicht trifft, kannst du das ja nicht verallgemeinern! Die Sounds im Halion sind vielseitig und eben nicht auf einen Stil ausgerichtet. Das Gute ist, es gibt unzählige Editiermöglichkeiten. Wenn man lieber fertige Sounds von der Stange will muss man sich eben passende Libraries zulegen.
Es gibt ja zu allen Produkten auch Testversionen, da hätte man ja vorher checken können ob einem die Sounds zusagen…

Es geht mir nicht um irgend einen Stil, weil ich fast alle Genres in meiner Live-Show habe und Cubase in erster Linie für die Erstellung der Playbacks und Generierung neuer Songs brauche. Aber viele Sounds im Halion sind ein wirres “Dingel-Dongel” was teilweise sogar falsch klingt, weil so viel ineinander spielt. Es mag sein, dass diese Sachen dabei sind, dass man die Möglichkeiten sieht. Aber nutzbar sind aus meiner Sicht viele Sounds gar nicht.

Aufgrund der Fülle findet man sicherlich alle Instrumente vom Piano bis zur Panflöte vor und ich will da auch jetzt keinen riesige Diskussion anzetteln, weil viele Hersteller von Hardware Soundmodulen wie z. B. Roland auch ein Gerät künstlich auf X-Tausend Sound aufblasen - in dem man viel Sinnloses zwischen die Guten Sachen rein schiebt.

Alles in allem sind die vielen Möglichkeiten im Halion schon gut - auch dass man Sounds als wav oder vieler anderer Formate importieren kann, gleichen dann viele der nicht so prickelnden Presets wieder aus.

Hi Stefan Franz,

ich würde Dir und jedem der hier Nexus oder Halion vorschlägt ans Herz legen, sich mal ein bisschen mit Synthesizing auseinanderzusetzten.
So schwer ist das nicht und am Ende kann man mit so ziemlich jedem vernünftigen Synthi und evt. ein paar Effekten wirklich jeden Sound selbst erstellen. Das geht oft schneller als sich durch tausende Presets zu hören, ist biliger und man hat außerdem noch die Möglichkeit nicht genauso zu klingen wie jeder andere auch (sofern man das überhaupt will…)

Mit welchen Geräten arbeitest Du? Bin für alle Tipps offen. Brauche aber auf jeden Fall einen Polyphonen Synthie zum schrauben.
Für’s erste suchte ich halt ein paar Sounds “auf die Schnelle” um mal schnell was zu erstellen. Pö a pö wirds dann kreativer…wird dann Winterarbeit.

Nur zu blöd jetzt, das der Holger der diese Tutorials macht, auch der Sounddesigner dieser Presets ist…und jetzt?

LG
HBB

Wie gesagt, wenn man erstmal die Grundprinzipien verstanden hat, ist es im Grunde (fast) egal, welchen Synthi man benutzt. Es gibt zwar verschiedene Synthesizerarten wie z.B. additive-, subtraktive-, frequenzmodulierende- oder Wavetablesythesizer aber innerhalb dieser “Familien” unterscheiden sie sich eigentlich nur in Anzahl und Flexibilität von Oszillatoren, Modulationsmöglichkeiten, Signalwegen und zusätzlichen Effekten. Vieles lässt sich aber letztenlich auch über Cuabase steuern in Form von Automationen, Effekten…

Gibt ja mittlerweile bei jedem Plugin die Möglichkeit die Demo zu testen. Da kann jeder für sich selbst herausfinden, welcher Synthi einem am besten liegt.

Presets sind auf jeden Fall ne gute Möglichkeit um zu verstehen, wie verschiedene Sounds funktionieren (sofern es sich nicht um Samples handelt, wie z.B. in Nexus…), aber nur weil ein Synthi gute Presets hat, heißt das nicht, dass man diese Sounds nicht auch mit anderen hinbekommt.

Ich würde Dir raten einfach so viel wie möglich zu experimentieren, alle Kombinationen in allen Extremen auszuprobieren, dann weißt Du schon mal was so alles möglich ist. Danach kann man sich dann meistens schon ziemlich genau vorstellen, wie man ein bestimmten Sound hinbekommt oder nachbauen kann.

Dauert vielleicht erst mal ne Weile das zu lernen, macht aber auch ne Menge Spaß!

ich will musik machen bzw. songs schreiben und da hält es mich in meiner kreativen phase ziemlich auf, wenn ich an dem sound schrauben muss, den ich am ende gar nicht hinbekomme und/oder einen kompromiss als preset abspeichere. da greife ich doch lieber auf einen fertigen sound zurück, der (aus der nexus library) schon so klingt, wie ich ihn haben möchte. in der zeit, wo ich (als unbedarfter hüllkurven-schrauber) versuche starte, hab ich drei songs geschrieben und arrangiert. da ist mir der kreative output wichtiger als ein preset, das im endeffekt “schrott ist”! soll aber nicht heißen, dass ich von HALion Sonic & co nichts nehme. da sind sehr wohl gute und brauchbare sounds dabei.
dem threadersteller gings um die glockenähnlichen sounds, die bei “fantasy” oder “beatrice egli” etc. verwendet werden. und genau DIESE sounds hab ich ihm mit nexus empfohlen. denn auch die großen studios, arrangeure und produzenten greifen auf diese librarys bzw. rompler zurück.

da kommt jetzt sicher wieder von irgendjemand der gaaaaanz wichtige einwand, dass dann ja alles gleich klingt. mag schon sein, genau das isses ja - ich bewege mich mit meinen schlager-demos in diesem gerne auf gleichem niveau wie die high-end-produktionen aus top-häusern. je näher ich damit beim endprodukt bin umso besser.

und ja, ich schreib schlager und steh’ dazu! (zur sicherheit > wegen der nächsten diskussion!) :mrgreen:

glg helmut

Ach Helmut,

Du kannst gerne soviel Schlager machen wie Du es aushälst, aber im Threattitel steht: “Glockenähnliche Synthi Klänge ERSTELLEN” (nicht sampeln) und darauf bin ich eingegangen.

Wenn mich jemand fragt, wie er auf der Gitarre ein A greift, schlage ich auch nicht vor, dass er sich doch einfach nen guten Gitaristen buchen soll.
Deiner Logik nach kannste auch einfach den Dieter anrufen und Dir für ein paar Euro ein Hit schreiben lassen, dann sparste noch mehr Zeit…

In nem Forum einer professionellen Software habe ich versucht ne halbwegs professionelle Antwort zu geben und nicht Tips, wie man am einfachsten ein Hit zaubert.

Und wie gesagt, wenn man sich erstmal ein bisschen intensiver mit dem Thema auseinandergesetzt hat, hat man solche Sounds schneller selber gedreht, als in einer Library gefunden und ist danach auch noch wesentlich flexibler.
Wir reden hier ja nicht gerade von den kompliziertesten Sounds der Welt.

Für glockenähnliche Sounds ist die FM Synthese unschlagbar. Als VSTi wäre hier vor allem der FM8 von Native Instruments zu nennen. Bereits bei den mitgelieferten Presets ist sehr vielSchönes dabei und man kann vor dort aus beliebig tief einsteigen, um sich seinen Sound so anzupassen wie man möchte. Eine kleine Warnung allerdings: FM Synthese ist nicht ganz so einfach zu meistern wie klassische rein subtraktive Synthese…

Noch ein Wort zur gerade entstandenen Rompler vs. Synthesizer Diskussion:

  • ich habe früher auch alle meine Sounds selbst gebaut, mittlerweile verwende ich auch zu 90% Rompler und bau mir nur noch was, wenn ich es so im Rompler nicht finde oder für ganz bestimmte Anwendungen (z.B. als Carrier für einen Vocoder)
    In Zeiten denen wir in der Regel alles sind vom Sounddesigner über Komponist und Recording Engineer bis zum Mixing und Mastering Engineer, dann noch Webdesigner & Webmaster, Mediengestalter, Videoproduzent, Public Relations Manager, Social Media Manager und so weite und so fort macht es manchmal Sinn bestimmte Dinge auszulagern, weil man am Ende sonst überhaupt keine Lieder mehr fertigbekommt. Für mich war es am einfachsten das Sounddesign anderen zu überlassen, die es besonders gut können (wie im Fall von Nexus) und mich auf die anderen Schritte der Produktion zu konzentrieren.

Find für Glockenähnliche Sachen den: Spector, und Mystic von Cubase sehr toll…

3rd Party: Rob Papen - Blade, AAS - Chromaphone

Freeware: Crystal

Codex, das ist natürlich auch eine Sichtweise, auch solche Leute gibt es.
Aber ich für meinen Fall finde es elementar wichtig, auch oder überwiegend eigene, neue (ungehörte!) Synth-Sounds zu verwenden. Natürlich habe ich ein ziemlich großes Fachwissen der Selbstschraubung, welches Ende der 80er begründet wurde. Hiermit gelange ich sehr schnell an mein Ziel. Auch oder gerade bei der FM-Synthese. ich habe seit Anfang der 90er praktisch jeden wichtigen Synth unter den Fingern gehabt, was sich bei virtuellen VSTis sowieso ergab. Ferner ist es logisch, dass ich auch Samples benutze, denn ein Piano oder ein Orchester eben mal aufwändigst zu samplen, dazu habe ich keine Zeit und keine Kohle, ne. :smiley:
Trotzdem ist es mir ein inneres Bedürfnis, Leute wieder mehr zum eigenen Frickeln zu führen: da es zum einen Spass macht, und zum anderen man sehr viel lernen kann. Die Freude, einen tollen neuen eigenen Synthsound geschraubt zu haben, welcher auch noch im Songkontext funktionert, sollte jeder mal erfahren… Das macht zudem Lust auf mehr. :slight_smile:

Aber ich verstehe dich und deine Herangehensweise natürlich bestens. Ein Kollege setzt ähnliche Schwerpunkte, jeder wie er mag. In heutigen Zeiten gibt´s ja billigst und viele Sounds wie Sand am Meer, man braucht nur noch durchzusteppen, bis irgendwann mal etwas “passt”… (…) klick-klick-klick… :confused:
:wink:

Gruss
Cent.

Hi,

meines Erachtens ist der Prism ein optimales Teil für Deine Zwecke. Nur leider kein Cubase interner Synth. Allerdings gibts ihn oftmals bei irgendwelchen Produkten von NI mit dazu. Wie zum Beispiel bei Maschine. Er wird mit seiner Modal Synthese oft für Physical Modeling benutzt, da die Algorithmen die Eigenschaften echter Instrumente simulieren können. Dadurch hast Du gerade bei Naturklängen einen sehr guten Sound. Außerdem kannst Du ihn klanglich sehr krass modifizieren.

Oben drauf gibts dazu noch ein Effekt-Modul, was es in sich hat. Am eindrucksvollsten funktioniert der Effekt bei eingehendem perkussivem und noisigem Audio-Material. Was man von Bell-Sounds durchaus behaupten kann. Wenn Du kannst, probier ihn aus. Das würde ich auf alle Fälle empfehlen, denn er ist ohne weitere Kenntnisse nicht unbedingt intuitiv zu bedienen. Preset-Material gibt es allerdings genug.

bye _marshMellow