Hermode Tuning Handhabung

Steinberg schreibt in seinem User-Manual so nett, dass man für Pianos dieses Feature nicht benutzen solle, da es dann unnatürlich klinge.
“Natürlich” bedeutet in diesem Zusammenhang: “Wie akustische Pianos, nämlich mit leicht verstimmten Quinten und schlimm verstimmten Terzen, wodurch besonders Dur-Akkorde grausam klingen”. “Unnatürlich” bedeutet: “Besser stimmend und klingend, was einem akustischen Piano so nicht möglich ist”.
Allerdings - auf einem Cembalo (Harpsichord) kann man - im Gegensatz zu Hammerklavieren - schnell unterschiedliche Stimmungsmodelle legen. Erfahrene Cembalisten legen meist eine sogenannte mitteltönige Reihe, in der 6 Dur- und 6 Molltonarten besser gestimmt sind. Nicht ganz so gut, wie es Hermode Tuning macht, aber schon sehr gut. Für die klingt die gleichstufige Piano-Stimmung “unnatürlich”.
Jedenfalls, wie man das handhaben möchte, hängt von der ästhetischen Einstellung des Benutzers ab, das muss jeder für sich selber entscheiden.
Auf www.hermode.com findet man auf der Startseite Mozarts Klavierkonzert KV 488, 2. Satz in drei verschiedenen Konfiguratonen: Orchester mit Piano, erstens Hermode Tuning/ gleichstufig, zweitens beides Hermode Tuning, drittens beides gleichstufig.
Übrigens: Beim Handling dieses Parameters hat man bei Steinberg sehr kompliziert gedacht. Man muss einerseits anwählen, ob das Instrument Hermode Tuning unterstützen ud andererseits, ob es dieses steuern soll. Das bringt akustisch keine Vorteile. Mit einem einzigen Button, der beides bewirkt, wäre es auch getan. Nachdem es aber nun so ist, muss man damit leben. Es ist halt etwas umständlich.

Zur Kenntnis genommen :slight_smile:

Oh! Aha…