Modulation vs. Automation

:cry: Mittlerweile werkel ich ja mit Cubase seit 5 Monaten (für meine Begriffe) recht regelmäßig rum, aber ich komme mir immer noch vor wie ein Anfänger seufz

Ich versuche mich gerade erstmals an der Verwendung von orchestralen VSTs und möchte nun auch erstmals Automationen und Modulation nutzen.

Habe aber offenbar den Unterschied in Bezug auf die Bearbeitungsweise noch nicht gerafft.

Beispiel: ich möchte an meinen Streichern die Expressions (CC11) modulieren.

Möglichkeiten: im Key Editor eine entsprechende Controllerspur anlegen und mit dem Stiftwerkzeug die Kurve einzeichnen.

  1. Wo liegt jetzt der Unterschied zum alternativen Anlegen einer Automation des CC11 (d.h. nicht im Key Editor sondern im Projektfenster in der entsprechenden Spur)

Desweiteren: welchen „Start“Value haben eigentlich die einzelnen Controller. Im Hinblick auf CC11: wenn ich diesen Wert nicht moduliere, ist dann die Expression jeder eingespielten Note 127?


2) Weitere Frage: ich nutze Kontakt als Rack Instrument Instanz und lege dann für diese eine Instanz mehrere Midi Spuren an.
Wenn ich jetzt von einer Kontakt zugewiesenen Midispur das Volume verändern will, ist es da grundsätzlich sinnvoller, eine Automation auf die Midi spur zu legen (d.h. Auswirkungen auf den Kanalzug in Kontakt) oder auf die Cubase Audiospur ?

  1. Was ist eigentlich der Sinn eine Stummschalten-Automation ? (Ich kann doch alternativ einfach das Volume per Automation auf 0 setzen)

  2. ich kann ja statt dem Stiftwerkzeug zum manuellen Einzeichnen einer Automation auch das Modwheel nutzen. Was aber bewirkt der CC1 (Modulation)? Wenn ich diesen CC modulieren, höre ich keinen Unterschied bei der gespielten Note?

Wie immer danke
ferion

Zu 1: die Auswirkungen auf das VST-Instrument sind gleich, egal, ob du den CC11 im MIDI-Editor als Controller oder in der Automationsspur einzeichnest. Es ist eigentlich nur eine Frage der bevorzugten Arbeitsweise. Cubase gibt einem die Möglichkeit, den eigenen Workflow zu gestalten. Ich finde es umständlicher mit der Automationsspur, weil man den Parameter CC11 dort nur über verschachtelte Untermenüs findet. Die Automationsspur hat aber Vorteile beim Editieren: Es ergeben sich da nur wenige Punkte, die sich leicht verschieben lassen. Im MIDI-Editor werden bei ausgeschaltetem Raster sehr viele Punkte erzeugt, die sich schwieriger editieren lassen.

Zum Startvalue: In der Automationsspur wird CC11 mit 0 gestartet, im MIDI-Editor hängt es vom jeweiligen Controller ab. Expression ist - glaube ich - wie MIDI-Volume auf 100 voreingestellt.

Zu 2: Ich persönlich würde die Volumenautomation eines VST-Instruments über die Audio-Spur machen. Die Rasterung des MIDI-Volume-Controllers ist 127, das ist nicht gerade fein. Außerdem mischt man ja auch alle anderen Spurarten wie z.B. Audio im Mixer. Bei mir sind MIDI-Spuren im Mixer grundsätzlich ausgeblendet.

Zu 3: Findest Du nicht, dass es schneller geht und zeitlich präziser ist, einen Knopf zu drücken, als einen Fader nach unten zu ziehen? Ganz davon abgesehen, dass man die Spur vielleicht nur vorübergehend stumm haben will. Einen Fader müsstest Du dann auf exakt den gleichen dB-Wert hochziehen, wenn Du Deinen Mix nicht zerstören willst. Deshalb gibt es Mute-Knöpfe schon seit den seligen Zeiten analoger Mixer. Und lange vor der Fader-Automation wurden die Mute-Scenes erfunden, um den Leuten am Mischpult viel Arbeit zu sparen (wieso antworte ich eigentlich so ausführlich auf diese Frage? :wink: ).

Zu 4: Ob Mod-Wheel oder Expression-Controller hängt ganz vom jeweiligen Kontakt-Instrument ab. Bei manchen Orchester-Librarys kontrolliert man die Dynamik mit CC11, bei anderen mit CC1. Bei anderen wiederum kann man mit der Modulation Vibrato erzeugen usw. Ins Handbuch des Kontaktinstruments schauen !