Probleme mit Expressionmaps. Wer kann helfen?

Ich arbeite viel mit virtuellen Instrumenten, deren Artikulationen per Key-Switches gesteuert werden. Für einige davon habe ich Expressionmaps angelegt, und das hat auch bisher gut geklappt, wenn die Steuerung über Artikulationen nicht zu komplex ist.

Bei Music Labs Real Strat (einer virtuellen E-Gitarre) stoße ich aber an eine Grenze. Meine Arbeitsweise ist es, zuerst die Melodie und Akkorde einzuspielen und aufzunehmen und dann im zweiten Schritt die Key-Switches für die Artikulationen per Editor einzufügen. Dieses Instrument hat sehr viele Artikulationen, die über Keyswitches gesteuert werden, und ich kann mir diese nicht merken, deshalb habe ich gestern eine Expressionmap dafür gemacht und bin auf ein gravierendes Problem gestoßen.

Es gibt vier verschiedene Keyswich-Arten in Real Strat:

Keyswitches der ersten Art werden vor Notenbeginn gesetzt und spielen die Artikulation, solange das Keyswitch-Event (als MIDI-Note) andauert. Das gilt auch für nachfolgende Noten, die ebenfalls mit der Artikulation erklingen, wenn ihr Anfang im Bereich des Keyswitch-Events liegt.

Die zweite Art von Keyswitch wird gesetzt, während eine Note erklingt und triggert eine Artikulation. Beispiele sind ein Feedback-Sound oder ein Legato, mit dem zwei Noten verbunden werden.

Die dritte Art von Keyswitch spielt keine Artikulation, sondern fügt zum Beispiel Geräusche wie Scrapes und Pops ein.

Die vierte Art hat Einfluss auf die Gitarre selbst. Sie bestimmt zum Beispiel die Bundlage, in der die Noten gespielt werden, oder bedient den Pickup-Schalter.

Diese vier Keyswich-Arten können miteinander kombiniert werden. Ich kann also zum Beispiel gleichzeitig eine Artikulation aus Gruppe 1 einfügen und einen Bundlagenwechsel aus Gruppe 4.

Und genau daran scheitert meine Umsetzung in eine Expressionmap. Mehrere Artikulationen gleichzeitig klappen bei mir nicht. Ich habe natürlich im Handbuch nachgeschaut und dort gefunden, dass man Gruppen einrichten kann, wobei die Artikulationen derselben Gruppe nicht miteinander kombinierbar sind, die von verschiedenen Gruppen aber schon. In meiner Expression-Map habe ich daher die Artikulationen vier Gruppen zugeordnet.
Das Problem ist nun, dass alle Artikulationen der Gruppe 1 einwandfrei umgesetzt werden, die aus den Gruppen 2 bis 4 funktionieren aber nicht. Schiebe ich hingegen eine Artikulation aus Gruppe 2 in Gruppe 1, geht es wieder. Allerdings kann ich die Artikulationen dann nicht kombinieren.

Warum werden nur Artikulationen aus Gruppe 1 erkannt? Was mache ich da falsch?
Für Eure Hilfe bin ich dankbar.

Im Bereich ‘Artikulationen’ unten rechts im Expression-Map-Editor darauf geachtet, den Typ “Attribut” oder “Spielweise” korrekt einzustellen? Es kann meines Wissens nach immer nur eine Artikulation vom Typ “Spielweise” aktiv sein, jedoch mehrere Artikulationen vom Typ “Attribut”.
Bin mir aber nicht sicher, ob man gehaltene Artikulationen (“Artikulation X gilt solange, wie ihre Keyswitch-Note gehalten wird”) überhaupt mit Expressionmaps abbilden kann.

In den allermeisten Fällen verwende ich Spielanweisungen, die für einen bestimmten Zeitraum gelten. Attribute eignen sich nicht so gut für Artikulationen von virtuellen Instrumenten wie Gitarre, da sie soweit ich weiß nur mit einer Note oder einem Akkord verbunden sind und sich auf die nachfolgenden nicht mehr auswirken. Ich muss aber mal ausprobieren, was passiert, wenn ich damit zum Beispiel Kapoänderungen oder Pickup-Umschaltungen vornehme. Vielleicht klappt es ja damit. Danke für den Tipp.

Ich habe allerdings inzwischen eine Keyswitch-Map mit dem Drum-Editor erstellt, und das klappt ganz gut, wenn ich für die Keyswitches eine eigene MIDI-Spur benutze.

Ich würde mir wünschen, dass Steinberg einfach in den normalen Keyeditor zwei frei definierbare Zonen ober- und unterhalb des spielbaren Bereichs des Instruments einbaut, in denen Text (wie beim Drum-Editor) bei den Tonhöhen eingegeben werden können, sodass man hier die Keyswiches benennen kann. Diese Zonen müssen natürlich bei Transposition des gesamten MIDI-Parts vor Verschiebungen geschützt werden. Für viele Instrumente wäre das sehr viel praktischer als die Expressionmap.

+1000!!!

Ein ähnliches Problem hatte ich mal mit polyphonem Aftertouch, der nicht von jedem Instrument erkannt und verarbeitet wird. Ich habe dann die 6 Gitarrensaiten auf 6 Kanäle bzw. Instanzen verteilt. Damit ist schon mal jede Note einzeln bearbeitbar (allerdings hat man auch 6fache Arbeit). Nur so als Anregung.
Den splitbaren Key-Editor wünsche ich mir auch.