Raster im Audio-Editor

Ich habe in den letzten Tagen mehrere Musiker aufgenommen, die ihre Spuren teils mit binärem, teils mit ternärem Feeling eingespielt haben. Die Einsen sitzen zwar einigermaßen, aber die geshuffelten Zwischentöne weichen doch öfter von einander ab, was eben an den unterschiedlichen Swing-Feelings der Musiker liegt. Deshalb hieß es, das Timing im Audio-Editor zu korrigieren. Mir gelingt es aber nicht, dort ein ternäres Raster anzeigen zu lassen. Deshalb musste ich immer zwischen dem Projektfenster, wo ich das Raster auf Triolen eingestellt hatte, und dem Audio-Editor hin und her schalten. Sehr lästig und aufwändig das Ganze.
Habe ich den entscheidenden Tick nicht drauf oder geht das wirklich nicht? Werden im Audio-Editor grundsätzlich nur gerade Achtel angezeigt?

Hallo Rolander,
hast Du schonmal versucht das Ganze über ein Groove Template zu lösen?

Nein, bisher nicht. Danke für den Tipp. Ich habe mich mit Groove-Templates noch gar nicht auseinander gesetzt. Wird denn das Template-Raster im Audio-Editor angezeigt?

Hallo Rolander,

sehr interessantes Thema!

vielleicht etwas aus dem engl. Forum:
“there is many ways to use Shuffle in cubase . one of them is using the quantize function . in the Quantize set up u can maipulate the swing and the strenght of the swing to create shuffles . also in the midi channel you can insert Quantize plug in and the use also the swing and strenght option to create individual swing in every track . now stealing grooves from sample loops is the way i do . just create markers calculate then click . Create Groove Quantize from Hitpoints . then save like a template in the Quantize set up . super easy”

Oder hier, 4 Jahre ist´s schon her…

Der Wolke schrieb damals zudem: "Fein ist auch, wenn du aus einer groovigen Audio-Aufnahme per Hitpoints eine Quantisierungsvorlage erstellst. "
Das muss ich jetzt in Kürze auch unbedingt ausprobieren…HitPoints+GrooveTemplates usw.
:sunglasses:

Hallo Centralmusic,

danke für diesen Hinweis. Sicher ein spannendes Feld, das man mal beackern könnte. Konkret hilft es mir in diesem Fall aber wenig. Ich bearbeite zum Beispiel Rhythmusgitarrenspuren, da kann man schlecht slicen und quantisieren. Die einzige Möglichkeit, so etwas tighter zu machen, ist, Warp-Anker von Hand zu erzeugen und sie im Audio-Editor zu verschieben. Leider gibt es dort kein einblendbares Raster wie in den MIDI-Editoren. Es bleibt nur das Taktlineal und dort sind leider nur gerade Zählzeiten zu sehen, ich bräuchte aber Triolen.

Vielleicht einmal eine Wunschliste für die Zukunft:

  1. Rasterlinien im Audio-Editor mit einstellbaren Abständen
  2. Warp-Anker reagieren auch direkt auf Quantisierungsbefehle

Ach ja - neulich dachte ich, Cubase sei für mich schon nah dran an einer idealen DAW-Software, aber man findet doch immer wieder Entwicklungspotential.

Ein gutes neues Jahr mit viel musikalischer Inspiration wünscht

Roland

+1

Mein Vorschlag wäre außerdem, die Linealspuren in die hier angesprochene Richtung aufzupeppen:

  1. frei wählbarer Nullpunkt (Versatz von Takt 1 gegenüber dem Masterlineal)
  2. zusätzliche Linealvariante “Takte+Zählzeiten**+Quantisierung**”

Eine Frage, Rolander: Hast Du Dir schon mal die Swing-Funktion im AudioWarp-Bereich des Sample-Editors angesehen? Damit könntest Du die “binär” eingespielten Spuren in NullKommaNix in Richtung triolische Spielweise verbiegen! Und zwar mit einem frei wählbaren Swing-Feeling.

Gruß
Pat

Mittlerweile habe ich alles von Hand korrigiert. Aber dank der vielen kompetenten Mitglieder dieses Forums lerne ich - obwohl wirklich schon ein Cubase-Veteran - immer wieder Neues. Die Swing Funktion habe ich natürlich schon gesehen, aber noch nie benutzt. Ich bin mal gespannt, wie gut die Ergebnisse damit werden.

Hallo Rolander,

um das ternäre Raster habe ich Steinberg bereits vor Jahren gebeten - und mit C6 kam es dann - aber leider nur da, wo es wenig bringt:

Mein Workaround für den Sample-Editor:
Marker im Hauptfenster setzen und dann beim Warpen im Sample Editor mit “Zum nächsten Marker springen” bzw. “Zum vorigen Marker springen” den Positionszeiger an die entsprechenden Zählzeiten navigieren.

Gruuuß,
Heiner

Gute Idee, Heiner. Wenn ich das nächste Mal vor so einer Aufgabe stehe, werde ich es mal ausprobieren und mit meinem Workaround vergleichen. Allerdings hoffe ich, dass Steinberg bald einsieht, dass dieses Feature ein Muss für den Audio-Editor ist.

Hallo,

wie sieht´s eigentlich aus wenn man einfach zum Editiren die Taktart verändert.
Habe gerade aus selbigen triolischem Grund in der Taktart-Spur einen 12/8 Takt eingegeben (mit dem Befehl “neu definieren”) und hatte dann im Sample Editor eine dementsprechende Anzeige im Lineal.
Das ist natürlich auch nur ein Provisorium und ein bischen umständlich aber besser als nix.

Von mir also auch der Wunsch nach einer flexibleren Raster Anzeige im Audio-Editor!

Gruß MH

Das verstehe ich nicht so ganz. Zwar hat man dann eine Art Dreierteilung, aber auch beim 6/8 oder 12/8 entfallen auf jedes Viertel 2 Achtel. Bei Triolen sind es aber drei. Um Triolen im Raster zu simulieren, müsste man nicht nur die Taktart ändern, sondern auch noch das Tempo um ein Drittel erhöhen.
Mittlerweile habe ich ein Auge dafür entwickelt, um auch ohne optisches Raster die Triolen einigermaßen genau zu finden, das ist letztendlich einfacher als die hier vorgeschlagenen Workaorunds. Trotzdem vielen Dank!