Rendern in 48Khz funktioniert nicht bei Cubase 11.0.10

Hallo,
ich habe ein 44,1 Khz/ 16bit-Projekt (Voreinstellungen) und möchte den Mixdown in 48 Khz/16bit rendern.
Dies funktioniert trotz aller vorgenommenen erforderlichen Einstellungen im Mixdown-Export-Fenster nicht… Auch ein Mixdown in 48 Khz 24bit funktioniert übrigens nicht. Es kommt immer ein 44,1 Khz/16bit Mix am Ende raus.

Man sieht es bereits optisch in der Länge des Stereo-Mixes, der normalerweise etwas länger ist, als der 44,1 Khz-Mix, aber auch eine Überprüfung der Datei in Wavelab zeigt die gerenderte Datei als 44,1 Khz an.
Habe zum Test dann Cubase 10.5 nochmal geladen, und dort funktioniert es einwandfrei.

Wenn es sich bei euch auch so verhält, dann kann ich wohl von einem Bug ausgehen.
Bitte checkt es mal bei euch. Freue mich auf eure Rückmeldungen. Danke im Voraus.

Hallo @lucky909091 ,

dein Szenario hatte ich mal eben schnell nachgebaut (Windows 10, Cubase Pro 11.0.10).
Ergebnis: bislang kein Fehler.

Verwendet hatte ich allerdings eine etwas störrische, steinalte USB-Karte. Die damit anfing, die kurze Synth-Spur zu pitchen, als ich zunächst versucht hatte, zwar das Projekt auf 44,1 KHz / 16bit zu stellen, der ASIO-Treiber ausserhalb von Cubase aber noch auf 48 KHz / 24bit eingestellt war . Also Cubase zu, und alles etwas systematischer voreingestellt. Runter-Samplen können die meisten externen Karten, Hoch-Samplen eher nicht. Meine aktuell verwendete Karte läuft intern entweder mit 44,1 KHz oder 48 KHz bzw. 16bit / 24bit, hingegen die Onboard-Karte des Laptops (Realtek High Definition Audio) schaltet die Sampleraten flexibel um.

  • ASIO (Cubase Pro 11 geschlossen): ->44,1 KHz / 16bit.
  • Cubase neu gestartet, Projekteinstellungen: 44,1 KHz / 16bit.
  • Gerendert: 48 KHz / 24bit
  • Gerendert: 48 KHz / 16bit (Nachtrag: klappt auch)

Es scheint erstmal keinen reproduzierbaren Bug zu geben. Dein Problem könnte unter Umständen aufgetreten sein sein, da nicht alle Soundkarten im Treiber gleichermassen flexibel resampeln (Windows-Audiosystem, ASIO-Systemkonfiguration). Meine Uralt-USB-Karte (sitze gerade mit Laptop im Bett :grin: ) resampelt einen Audio-Stream nicht wie viele der moderneren Karten (wozu auch viele der nicht zu alten Onboard-Audiokarten gehören), sondern mit festen Sampleraten und Bittiefen. Sowas sollte man an der Stelle unbedingt beachten.

Welchen Treiber hattest du denn in Cubase verwendet? Windows oder MacOS?

Grüsse,
Markus

(1) - ASIO-Einstellungen -

(2) - Cubase Projekteinstellungen -

(3) - Cubase Rendering -

(4) - Media Info der gerenderten Datei -

(5) - Datei in WaveLab -
Render_Test_(ASIO_And_Project_44-1_16)To(48_24)_E

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Ehm nein…
es geht ja in beiden fällen um die gleiche Zeitspanne,
Das Ergebnis sollte somit auch annähernd gleich klingen und auch gleich lang sein.
Wenn du durch den Export die Dauer der Datei ändern willst musst du vorher die Projekteinstellungen ändern, dabei aber darauf achten das Cubase keine neuen Dateien mit der aktuellen Samplerate erstellt.

Wenn ich mich recht entsinne wird im ASIO Treiber nicht neu gesampled.
Das ist ja der Grund das es den gibt… um eine verlässliche Umgebung für Audio zu schaffen.

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Hallo @st10ss,

danke für deinen guten Einwand, du hast natürlich völlig Recht!
Das hatte ich tatsächlich missverständlich / ungenau / fehlerhaft geschrieben. Gemeint hatte ich: “schaltet Samplerate um” (ASIO), das ist heutzutage ohnehin der häufigste Fall.

Ganz alte, externe Karten mussten früher oft noch für jeden gewünschten Gebrauchsmodus manuell am Gehäuse auf andere Sampleraten umgeschaltet werden. Es gab bei manchen Karten nur eine gültige Konfiguration für System und ASIO, also z.B. bei zwei intern verfügbaren Sampleraten und zwei möglichen Bittiefen genau vier Schalt-Kombinationen. Neuere und früher auch die “besseren Karten” haben (hatten) oft nicht nur mehr Sampleraten, sondern auch flexiblere Schaltmöglichkeiten. Die werden (wurden), wenn, dann über Softwareschalter umgeschaltet, meist ohne jede Verzögerungen, Knackser, Stream-Unterbrechung, usw.

System-Audiotreiber (z.B. Windows WDM-Treiber, wenn ich mich nicht irre…) machen das schon lange so. Da wurde je nach Hardware nur gelegentlich dann re-sampled, wenn eine Kartenarchitektur die Möglichkeit so vorgab (wie z.B. damals die “HighEnd”-Spielekarte “Audigy” (Creative), die hatte intern nur 48 KHz, konnte aber in gewissen Grenzen runterteilen. In die andere Richtung wäre das nicht gegangen, also bei Systemeinstellung 44,1 KHz dann eine Audiodatei mit 48 KHz abspielen. Da wurde der Stream anhand eines Teilers nur abwärts auf eine neue, niedrigere Samplerate umgeschaltet.

ASIO hingegen… da ist es genau wie du sagst. Können sie nicht fehlerlos switchen, oder sind etwa Software-Einstellungen widersprüchlich, gibt es schlicht keinen Ton.

Danke nochmals und viele Grüsse,
Markus

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oder wüsten Krach… kommt schon auch mal vor :wink:

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Nochmal Hallo @st10ss,

oh ja, dieses Geratter, Gekratze und Gepfeife kenne ich nur zu gut. Zum Glück ist das alles mittlerweile deutlich besser geworden. Wir leben heutzutage ja fast schon in einer Art “Soundkartenarchitektur-Paradies”. :grin:

Grüsse

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@Markus_Leuthel: Vielen Dank, daß Du Dich so ausführlich mit meinem Problem beschäftigt hast!
Du hast Dein Projekt gerendert und auch noch in Wavelab überprüft und dann noch extra Screenshots erstellt für mich mit Deinem Laptop abends im Bett…
Das ist absolut super-nett von Dir! Danke!

@st10ss: Auch an Dich vielen Dank, daß Du Dich mit meinem Problem beschäftigt hast!
Für Dich habe ich einen Screenshot angehängt, wo man sehen kann, daß die gerenderte 48Khz-Datei optisch länger ist, als die 44,1 Khz-Datei. (Screenshot aus Cubase 10.5).

Ja, Du hast recht: Es geht um die gleiche Zeitspanne, aber das Ergebnis ist optisch in Cubase nicht gleich lang.

@ ALLE: Ich habe die Lösung gefunden.
Bin selber schuld daran.

Seit Cubase 11 wird ein zusätzlicher Ordner namens “Mixdown” angelegt.

Ich habe in einem 44,1 Khz-Projekt einen Mixdown mit 48Khz angefertigt. Dabei entsteht im eigentlichen Projekt eine 44,1 Khz Datei (optisch sichtbar) und die eigentlich von mir gewünschte 48Khz-Datei wird in dem Ordner “Mixdown” auf der Festplatte abgelegt, obwohl ich im Mixdown-Fenster angehakt hatte, daß die gerenderte Audio Datei nach dem Export als Audiodatei im Projekt abgelegt werden soll.

Also: Es wurde die gewünschte Datei zwar erzeugt, nur leider nicht sichtbar im Projekt, sondern unsichtbar im Mixdown-Ordner des Projektes.

Danke an euch beide!

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Hallo @lucky909091,

vielen Dank für deine freundlichen Worte, und natürlich für deinen Erfolgsbericht! :trophy:
Dass du den Fehler doch selbst finden konntest, freut mich sehr.

Leider konnte ich nur den einen, erstgenannten Punkt überprüfen, mit deinem Screenshot wäre sofort alles klar gewesen (das soll jetzt aber keine Kritik sein, denn du hattest ja eigentlich alles richtig beschrieben).

In die Spur rendern kann letztlich gar nicht anders funktionieren, als dass in die Einstellungsbedingungen des Projekts umgerechnet wird. Letztlich hattest du zwei Spur-Samplefrequenzen zugleich, und Cubase kann das gar nicht anders machen, sondern entscheidet sich für die Einstellungen im derzeit aktiven Projekt.

Deine Renderspur im Projekt mit 44,1 KHz wird auch optisch relativ länger, da sie ja durch das Rendern in 48 KHz im Verhältnis zur anders eingestellten Zeitachse deutlich mehr Sample-Frames enthält.

Tja, auf was man alles achten muss… :yum:

Beste Grüsse
Markus

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