Hallo zusammen,
wie kann ich in Cubase Pro 10.5 einen Reverb (Inserteffekt) per Automation aus- und wieder anschalten, so dass der Reverb nach der Aktion wieder “resettet” ist?
Problem aus der Praxis:
Ich habe auf einer Spur einige sich schnell wechselnden Akkordfolgen. Auf diese möchte ich aus soundtechnischen Entscheidungen möglichst viel Reverb haben. Damit der Reverb die unterschiedlichen Akkorden nicht verwischt, möchte ich den Reverb am Ende eines Akkordes abschalten und beim nächsten Akkord wieder einschalten.
Die “Bypass” Taste schaltet dabei jedoch den Reverb nur stumm. Sobald ich diese wieder aktiviere, läuft die Hallfahne weiter. Darüber hinaus, lässt sich diese auch nicht automatisieren.
Lösungen über Kompressor, Sidechain bzw. Self-Ducking-Umsetzungen sind mir bekannt, aber hier nicht gewünscht. Einen Workaround, indem man den Sound auf mehreren Spuren und mehren Reverbs verteilt funktioniert zwar, ist aber arg aufwändig.
Kennt jemand eine Lösung: Reverb automatisiert an/ ausschalten und den Reverb damit jedesmal “resetten”.
Hallo,
hab das zwar nicht getestet, aber statt den Reverb auf ByPass zu stellen, kannst du noch versuchen, den Send ein/auszuschalten.
Möglicherweise kannst du auch das PlugIn selbst ein- und ausschalten.
Man kann Plugins nicht On/Offline automatisieren - das hat mit der DAW Latenzausgleichs-Engine zu tun, sonst würde es hörbare Knackser im Signalweg geben.
Bypass aber kann man automatisieren. Bei kurzweiligen On/Off Bypass Aktionen hört man natürlich das, was im Plugin angetriggert wurde,
gerade wenn es lange Hallzeiten oder Delayfeedbacks sind, diese Parameter werden ja nicht unterdrückt. Sollte logisch sein.
Ich persönlich würde für obiges Anliegen das gute DOP (Direct Offline Processing “F7”) im Cubase nutzen:
Vorab, wenn es eine Midi Spur (?) ist als Audio rendern.
Entweder den jeweiligen Bereich im Audio Event mit dem F2 Auswahlbereich-Werkzeug einfach auswählen oder den Bereich schneiden, gibt ja mehrere Optionen.
Im F7 Dialogfenster Ausklingzeit/Erweiterter Bereich etc. auf 0 ms setzen (wichtig)
Dann das Delay Plugin per drag/drop vom Mixerkanal oder per F7-Auswahlliste ausführen.
Ergebnis: Delay wird nur in diesem Bereich abgespielt, wie gewünscht.
Du kannst die gesamte Insertkette eines Kanals im F7 nutzen.
Und dir ein Preset machen davon für den schnellen Workflow.
Fällt mir gerade ein, das wäre so nicht mal ansatzweise wie in anderen DAWs mit Echtzeit Plugins auf Events möglich…
Cool.
C.
Noch ne Idee:
Automation der Hallzeit (wenn Reverb Plugin) / oder Feedback (wenn Delay Plugin) - mit eingemalter “harter Rechteck Automation” quasi.
Habe ich tatsächlich auch mal gemacht, geht auch klar. Je nach Soundziel. ggf. dry/wet Regler mit automatisieren.
Finde selber DOP aber eleganter und einfacher.
Ich löse es immer anders. Spur kopieren. Auf der einen Spur den Hall aktiv lassen, auf der anderen nicht. Dann in der zweiten Spur die Midi Daten löschen die nicht vom Hall betroffen sein soll und umgekehrt. Gruß