Songs aus meiner Jugend mit Cubase neu erweckt

Mit den neuen Versionen von Cubase aus den letzten Jahren habe ich die die Möglichkeiten meine Songs von Anfang der 70er Jahre bis heute zu rekonstruieren. Ich habe viele Fragmente aus analogen und digitalen Aufnahmen und viele Notizen. Ich habe sehr viel Spass dabei die alten Sachen mehr oder weniger nah am Original zu entwickeln, immer unter der Prämisse etwas von der Musik der späten 60er Jahre trotz moderner Mittel zu erhalten.
Einige habe ich schon auf YouTube veröffentlicht. Meine Kanal heißt Erinnerungen:Blondel

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Nichts gegen die Werbung für Deinen Kanal :wink:
Interessanter wäre es in diesem Forum zu erfahren, wie Du die alten Sachen rekonstruiert hast, was das technisch Besondere dabei war, wo die Vorteile (oder auch Grenzen :question: ) von Cubase lagen etc.

Waldkind z.B. gefällt mir ganz gut, wobei ich erst drei Stücke gehört habe.
Mich würde interessieren, welche Musik das ist.
Daumen hoch.

Eigentlich habe ich gehofft, mich zurückzulehnen und etaws von den Machern zu hören, nun muss ich liefern. :wink:
Werbung für meinen Kanal um ein weitgestreutes Interesse zu erwecken ist nicht meine Intension, das wäre ein Kampf gegen Windmühlen. Ich höre viel zu oft wie toll das alles ist, aber warum mache ich nicht Musik wie Rammstein oder Led Zeppelin oder Blues…
Ich benutze seit Anfang der 90er Jahre Cubase, Audio Aufnahmen funktionierten bei mir damals nicht wegen der Latenz (eben auch die nicht ganz so schnellen PCs). Ich habe zu dieser Zeit schon begonnen mit dem Sequenzer alte Songs zu rekonstruieren und neue zu komponieren.
Dann habe ich längere Zeit Cubase Elements benutzt, mit den schnelleren PCs waren Audioaufnahmen möglich, ich habe weiter an den Songs gebastelt, aber die Ergebnisse waren weit davon entfernt, dass ich mich bemüht hätte einen Song fertigzustellen.
Mit Cubase Pro 9.5 bin ich umgestiegen und habe u.a. mit den Effekten, den virtuellen Instrumenten und Vario Audio das Werkzeug gefunden meine Vorstellungen zu verwirklichen. Wenn ich einen Sound im Kopf habe ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich ihn realisieren kann oder ich kann erstmal einen ähnlichen Preset einsetzen, die Auswahl ist schon überwältigend.
Wenn ich die Seele eines Songs (wieder) verinnerlicht habe beginne ich sehr strukturiert mit dem Sequenzer, ich setze das Gerippe des Songs mit der Akkordfolge lege einfache Drums drüber und fertig ist das Handwerkliche. Dann geht es los…
Nach der Kreativphase kommt das Mixing und das Mastering, was mit Cubase Pro zum ersten Mal auf mich zukam, aber ohne klingt es nicht wirklich gut und mit auch nicht wenn man noch viel lernen muss. Ich bin bestimmt kein Profi, habe mir aber ein Vorgehen 08/15 angeeignet, auf dessen Basis ich alle meine Songs fertigstelle.
Weiterhin experimentiere ich viel beispielsweise mit räumlicher Tiefe durch den gezielten Einsatz von Reverb.
Mehr Tiefe an dieser Stelle führt wohl zu weit.

Ich habe kein eigenes Studio, meine Aufnahmen mache ich in meinem Arbeitszimmer ohne Anspruch auf die Professionalität, die es oberhalb von meinen Grenzen gibt. Mit ein wenig Naivität und Freude an der Sache erreich ich immer 90% von dem was ich mir vorgestellt habe.

Mein Werkzeug :
Cubase 10.5
PC : AMD Ryzen 7 2700X, ASUS ROG Strix B450F, 32BG DDR4 3000Mhz
Mischpult : Behringer XENYX Q1002 USB
Gitarren : Fender Stratocaster 50er und 60er Modell, Gibson Les Paul aus den 90ern etc, insgesamt setze ich 9 verschidene Gitarren inclusive einer Lapsteel ein.

Es freut mich, dass dir dieser Song gefällt, eine Geschichte von meiner Kindheit in meinem schönen, idyllischen Dorf im Wald und in der Ferne lauert die Bedrohung der Stadt.

Hi Uwe, danke für den interessanten Bericht. Ich glaube, es gibt viele Cubase-User, die schon in den 90ern oder sogar davor angefangen haben und dabei geblieben sind, oder zurückgefunden haben.
Hattest Du die Audio- und/oder MIDI-Spuren der damaligen Aufnahmen übernommen oder die ganzen Songs? Oder hast Du alles neu eingespielt?
Mit welchen VSTis arbeitest Du jetzt?

LG, PAT

Hallo PAT, ich habe alles neu eingespielt, ab Cubase Elements 5 habe ich einges benutzt, was am Ende übrig geblieben ist weiß ich nicht mehr. Über die Zeit sind mir VSt(i) Spuren von alten Plugins verloren gegangen, weil ich nach einem Cubase Update nicht mehr wusste woher sie kamen oder als die Zeit der 32Bitter endete. Aktuell benutze ich keine externen VSTi, ich bin mit Cubase 10.5 gut bedient.

Hi Uwe,

interessante Geschichte. Vielen Dank dafuer. Bringt ein bisschen Farbe in so’nen drögen Sonntag mit C-Kram und so.

Bin auf nem ähnlichen Trip unterwegs. Sachen aus den 80ern Cubase-ieren und mit Effekten aus der heutigen Zeit etwas pimpen. Ist allerdings nix eigenes. Eher erinnerungsbeladene Songs aus dieser Zeit. So Jarre, Kraftwerk, Pink Floyd und so.

LG, Juergi

Hallo Juergi,
Pink Floyd und Kraftwerk waren von Anfang an sehr Innovativ in Sachen Sound, die Jungs von Kraftwerk sogar mit Lötkolben. Es ist sicher gar nicht so leicht, die Sounds zu reproduzieren, auch nicht mit den phantastischen Mitteln, die wir heute zur Verfügung haben. Die alten Sachen von Pink Floyd, die für heute Ohren wohl schrecklich klingen höre ich immer noch sehr gern.

In meinen Ohren klingen viele der alten Sachen alles andere als schrecklich. Gut, bin ja auch schon älteres Baujahr…
Heute hat man ja schon als Hobbyist die Möglichkeit, die Musik mit extrem hoher digitaler Auflösung aufzunehmen, um jedes Detail besser als das menschliche Hörvermögen festzuhalten,
um dann aber die Spuren mit LoFi-Effekten und brachialen Verzerrern wieder zu zerkratzen und mit Röhren- und Magnetbandsimulationseffekten möglichst so klingen zu lassen wie in den 70ern…
Wobei ich die genannten Effekte auch einsetze :wink: - ich meine nur, der damalige Sound hatte durchaus was!

So etwas ist immer wieder etwas tolles. Ich komme erst aus den 80er Jahren. Ich vermisse aber die Lieder von früher und wäre sehr glücklich darüber sie wieder richtig genießen zu können. Im besten Fall noch meinen Wünschen entsprechend abzuändern. Das was du gemacht hast, hört sich echt Cool an. Vielleicht werde ich das auch mal probieren. Gibt es da zufällig gute Tutorials oder sonstiges?

Guter Versuch, klasse :+1:
Aber dennpoch ein schwieriges Thema.
Wenn Du Musik insbesondere mit improvisierten Anteilen aus ihrem Kontext nimmst, tauchen viele Probleme auf. Damals hatten die Musiker diese Konzepte und Ideen im Kopf einschließlich der Lebensphilosophie, politischer Überzeugungen etc., und tüftelten daran herum. Wer spielen wollte, musste spielen können. Es war oft schon eine Herzensangelegenheit, der man sich oft ziemlich vollständig widmete [ man erinnere sich:
Im TV gabs vielleicht drei Programme und in der Dorfkneipe saßen die Leute, mit denen man eigentlich gerade nichts zu tun haben wollte].
Dies lebte man aus, mit allen Überhöhungen, Irrungen und Wirrungen, und mit viel experiementellem, um den Sound, den man im Kopf hatte, irgendwie hinzubekommen.
Dies in die heutige Zeit zu transferieren ist leider fast unmöglich.
Das Dumme ist auch, man macht viel Zeit platt mit den neuen, “phantastischen” technischen Möglichkeiten, anstatt sich musikalisch weiterzuentwickeln.
Man kauft sich so einen Profiler-Amp wie z.B. einen Kemper, verbringt unendlich Zeit damit, sich einzuarbeiten, vielleicht 1.000 Profile probezuhören, weiß irgendwann aber schon, dass man 99,9% nie benötigen wird. Aber so ein Sound, wie beispielsweise Wes Montgomery ihn hatte, da sucht man lange. Irgendwann hat man ein Profil, und es klingt auch verdammt gut, jedenfalls im Proberaum. Nur, einmal auf der Bühne das alte Setup angespielt, und man merkt, es ist alles andere als das Gleiche und man wurde lediglich “konditioniert”.
Aber ich schweife gerade mächtig vom Thema ab, sorry dafür.
Alles Gute für dein Projekt.

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