Teuflische Monsterstimmen

Hallo,

ich weiß nicht ob ich damit im richtigen Forum bin, aber da ich es mit Cubase 7 hinkriegen möchte, stimmt es schon irgendwie…

Wie schon im Titel geschrieben möchte ich solche teuflischen Monsterstimmen hinbekommen, die klingen wie irgendein Dämon aus der Hölle. Wer vielleicht mal Diablo III gespielt hat: Da hat jedes dieser Endmonster so eine Stimme. Aus Filmen kennt man das ja auch.

Also ich denke mal runterpitchen ist schon mal ein guter Anfang und ein großer Hall, vielleicht ein Impulse von einer Kathedrale oder ähnliches… und dann? Verzerrung? Hab natürlich schon selbst etwas rumprobiert, aber so wirklich böse Sachen wie in den genannten Beispielen habe ich nicht hinbekommen…
Hat jemand sowas schon gut hinbekommen und kann mir noch ein paar Tipps geben. Mit Cubase Bordmitteln, bzw. wenn nötig auch ThirdParty Plugins.

Ich hätte Komplete 9 sowie alles Plugins von Melda zur Verfügung, darüber hinaus noch alle von FabFilter.

Teuflischen Dank schonmal >:-O

Hier noch ein Link zu mehreren Beispielen:

Besonders Duriel und Mephisto finde ich sehr gut…

Da sind öfters solche reversed Impulses im Einsatz habe ich gerade bemerkt…

Es ist sehr wichtig in einer hohen Abtastrate (96 oder 192kHz) aufzunehmen.
Da du sonst durch das extreme Runterpitchen einen Höhenverlust hast.
Hier ist ein gutes Tutorial dafür:

Ah… das ist schonmal ein sehr cooler Tipp! Danke. Habe mir auch mal die Seite angeschaut, da ist auch schon viel dabei, was ich noch ausprobieren kann…

Welcher Pitch-Shifter ist denn für solche extremen Sachen zu empfehlen? Der Cubase Offline Pitch-Shifter (zPlane) ist ja schon nicht schlecht, geht aber glaube ich nur bis -12, aber ich kann ihn ja zweimal anwenden…

Grüße,
BeSharp

In Echtzeit Vorhören könntest du auch bequem mit der Info-Zeile und der dortigen Transponier-Einheit, welche auch deine von dir gewünschten 24 Halbtöne und mehr nach unten umsetzt.
Den Algorithmus kannst du im Pool umstellen, aber im Audio-Editor geht dies selbstverständlich auch.
Ein mehrmaliges Anwenden ist klanglich meist besser, das stimmt, wobei es stark auf das zu transponierende Audioausgangsmaterial ankommt. Die Z-Plane Algos in Cubase sind schon wirklich gut, externe Plugins sind nicht zwingend nötig.
(Nachtrag: Im obigen “Monster”-Link wurde AbeltonLive zum Pitchen der Stimme benutzt, welches ebenso die Z-Plane Algos intus hat)

LG C.

Das musst du mir aber mal erklären?!
Warum sollte die Abtastrate wichtig sein, wenn er nur pitcht, aber nicht streacht?

Darüber habe ich auch nachgedacht.
Zum einen sind Stimmen (Gesang, Sprache) lange nicht so empfindlich und frequenzmässig gehaltvoll wie Schlagwerk, Instrumente oder gar Synths. Zum anderen wird ja nicht das Audio im reinen “Ur-Sampler-Mode” nach unten transponiert (aka. “Oktave tiefer, doppelt so langsam / Tonbandmodus” usw.). Denn der Pitch-Algo betastet ja das vorgegebene Audio und berechnet ja ein eigenes neues Klangbild daraus, welches das Timing des Samples ansich ja nicht verändert. Ich kann mir daher nicht vorstellen, dass selbst eine hochwertige, klassische 16Bit/44,1 kHz-Aufnahme diesbezüglich Sorgen etwaige klangliche Einbußen verursachen würde (?)

Na das finde ich schon plausibel:
Beim runterpitchen muss er ja aus einer Wellenform eine neue generieren, die langsamer schwingt. Wenn man sich das jetzt als einzelne Samplepunkte vorstellt muss er aus weniger zeitlicher Informations mehr zeitliche information generieren (niedrigere Frequenz = langsamere Schwingung = längere Wellenlänge)

Oder nochmal anders: Sagen wir ein kompletter Wellendurchlauf für die höchste hörbare Ferquenz im Ursprungsmaterial wird zeitlich durch 100 Samplepunkte abgebildet. Wenn man es jetzt genau eine Oktave runterpitcht hat man die halbe Frequenz, die Wellenlänge verdoppelt sich also. Der Algorithmus muss also aus 100 Usprungspunkten jetzt 200 generieren, die fehlenden muss er irgendwie interpolieren. Hätte er von vornerherein mehr Samplepunkte (also höhere Abtastfrequenz) würde das Pitchen vor allem bei hohen Frequenzen nicht so schnell auffallen. Auch wenn die Zeit im Endeffekt gleich bleibt muss er ja die tieferen Frequenzen (=längere Wellenlängen) erzeugen und sich dabei informationen “ausdenken” die vorher noch nicht im Material waren.

Das ist ja im Prinzip der gleiche Effekt, wie wenn Du ohne sonstwas zu machen die Samplerate verringerst: Als erstes verschwinden die Höhen…

Grüße,
BeSharp

ok, das ist mir natürlich bekannt und leuchtet ein. Aber ich zweifle doch etwas daran, wenn es um rein klangliche Aspekte geht, verzeih. Liegt sicher nur daran, dass ich so extreme Pitch-Geschichten bisher eher seltener mache, so dass mir da nichts weiter auffiel.
Und oftmals hat man ja eben nur 16 oder 24 Bit in 44,1 oder 48 kHz etc. Recordings vorliegen, welche nachträglich gepitched werden sollen. (viele haben noch nicht mal A/D-Wandler mit höheren Abtastraten bis oder über 96 kHz, 192 kHz u.a.)
Nun, man müsste mal hören, wie es klingt im Vergleich, gerade bei obigem Beispiel mit der Monsterbacke. :wink:

Mir fällt da auf Anhieb mein Vocoder im V-Synth GT ein. Damit ist schon eine verflucht teuflische Menge machbar.
Frag doch mal den Mikael Åkerfeldt. Der macht das ohne Effekte. ;o)

P.S. Heute sind die Karten für das “Night of the Prog Festival VIII” angekommen und Hotel ist auch schon gebucht.
+1

Ich empfehle Dir, den Part nach dem runterpitchen noch rückwärts abspielen zu lassen, das wirkt teilweise Wunder und schafft eine völlig eigene Monstersprache! (Audio / Effekte / umkehren). Versuchs mal!

Ja das mit dem Umkehren werde ich auch mal probieren, v.a. den Hall umkehren, wird oft empfohlen…
Ich hatte vor Urzeiten mal den Orange Vocoder da konnte man auch schon sehr böse Sachen machen… aber den gibts ja irgendwie nicht mehr… :frowning:

Der Waves Morphoder hat, soweit ich weiss, sogar ein paar Monster-mäßige Presets auf Lager. Anschalten und es klingt direkt “from Hell”.

Ansonsten probier mal die Stimme zu duplizeren (evtl. mehrfach) und auf -12, -11, -13 Halbtöne runter zu pitchen. Einfach einen kleinen “Clusterakkord” basteln sozusagen. Das klingt dann gleich sehr böse.

Ah, ja! Stimmt, Vocoder sind auch dafür prädestiniert: vielleicht untermischen zum gepitchten Material?
Gut fand ich für Soundfrickeleien damals auch den Native Instruments Vokator, welcher ja dämlicherweise von NI eingestellt wurde und nicht mehr supportiert wird.

Dafür gibt es von NI ja jetzt “The Mouth”, mit dem man jegliche Vocal-Effekte (von Helium bis Monster) hinbekommt.

Dennoch ist “The Mouth” etwas völlig anderes. Auch wenn es dort eine integrierte Vocoder-Funktion gibt, welche obige Zwecke gewiss gut erfüllen kann.

ok, das ist mir natürlich bekannt und leuchtet ein. Aber ich zweifle doch etwas daran, wenn es um rein klangliche Aspekte geht, verzeih. Liegt sicher nur daran, dass ich so extreme Pitch-Geschichten bisher eher seltener mache, so dass mir da nichts weiter auffiel.
Und oftmals hat man ja eben nur 16 oder 24 Bit in 44,1 oder 48 kHz etc. Recordings vorliegen, welche nachträglich gepitched werden sollen. (viele haben noch nicht mal A/D-Wandler mit höheren Abtastraten bis oder über 96 kHz, 192 kHz u.a.)

Die Hohe Abtastrate ist deshalb wichtig, weil bei s lauten oder blips und blops Höhen im nicht hörbaren Frequenzbereich erzeugt werden, die durch das runterpitchen dann aber wieder in den hörbaren Frequenzbereich kommen.
Gerade wenn material extrem nach unten gepitcht wird fällt das auf, da du ja durch die A/D Wandlung automatisch alles über 22kHz abschneidest (bei 44kHz Abtastrate).
Wenn ich dann 2 Oktaven runterpitche habe ich über 5,5khz nichts mehr:
→ Eine Oktave 22kHz/2=>11kHz ,2 Oktaven 11kHz/2= 5,5kHz .

Das ist auch der Grund warum in der Creatures DVD der Samplecontend mit 96kHz aufgenommen wurde.
Dann hast du bei 2 Oktaven nach unten pitchen noch 24kHz als maximal vorkommende höchste Frequenz im aufgenommenen Material.

Danke für die ausführliche technische Erläuterung, Backbeat!
:slight_smile:
Dennoch, ich dachte erstmal daran, dass der Frequenzbereich der menschlichen Stimme mit den Obertönen ja etwa 80 Hz bis 12 kHz beträgt. Daher meinte ich grob pauschal, dass Aufnahmen mit 44,1 kHz ausreichen müssten, auch für Pitchbearbeitungen. Wobei ich tatsächlich nicht bedacht habe, dass die unhörbaren (!) hohen Obertöne (S/Zisch-Laute etc.) mit mehrmaligen Downpitchen natürlich wieder hörbar werden, und somit geringere Abtastraten eben jene im Frequenzspektrum fehlen lassen, ferner nach besseren Abtastraten verlagen.
Korrekt! :smiley:

Hier schnell eine kleine Frequenzübersicht (Instrumente/Stimmen):
http://www.independentrecording.net/irn/resources/freqchart/images/main_chart.jpg


Cent.

Zum Glück gibt es genau das richtige Plugin für diese Anforderung und siehe da, es ist sogar umsonst:

http://www.solid-state-logic.com/music/X-Orcism/index.asp

:smiling_imp: :mrgreen:

@Kai: Cooler Tip! Dankeschön.

@Backbeat: Das würde mich zu der Idee bringen, das Ausgangmaterial zu filtern, bevor ich es pitche, also z.B. einen Hardcut bei 18-20kHz zu machen oder so. Dann kann ich sicher sein, dass er mir nichts aus dem unhörbaren Bereich runterzieht.