Umstieg 5.5.3 auf neuere Cubase-Version

Hallo,

bislang verwende ich auf der Bühne und zu Hause Cubase 5.5.3 und habe in alle folgenden Cubase-Versionen nur “hineingeschnuppert”. Nun wird es langsam mal Zeit für einen Umstieg. Da alle Versionen ab 8.x nach meinen Tests ein Speicherleck aufweisen, also im Betrieb durch reinen Zeitablauf immer mehr Arbeitsspeicher benötigen (was in Live-Situationen, wo du z. T. stundenlang auf Aktivität warten musst um dann binnen weniger Sekunden loszulegen, einfach nicht geht), ist die letzte für mich in Frage kommende Version 7.5.40. Also baue ich mein Setup neu auf, und habe mir die Features zusammen geschrieben, die seit 5.5.3 hinzu gekommen sind:

Neue Features Cubase 5.5.3 => Cubase 7.5.40

Mit Version 6:
• Transienten-Erkennung und Tempo-Erkennung von Audio-Aufnahmen
• Umwandeln von Hitpoints in MIDI-Noten
• Solobuttons und volle Editing-Funktionen für Unterspuren
• Group Editing („als Gruppe bearbeiten“) für Ordner-Spuren
• VST Expression 2 mit Dynamikanweisungen
• VST Amp Rack für Gitarre (Effekt)
• HALion Sonic SE 1, LoopMash 2 (VST-Instrumente)
• Neuer Inspector im Key-Editor

Mit Version 6.5:
• Retrologue 1, Padshop Pro (Synthies)
• DJ EQ, MorphFilter (Effekte)
• Comping-Werkzeug
• Warp-Quanitisierung direkt im Quantisierungsfeld
• SoundCloud-Anbindung, FLAC-Einbindung (verlustloser Audio-Codec)

Mit Version 7.0:
• Neuer Mixer mit Kanalverwaltung, Spurnotitzen und Spurbildern
• Neuer Channel Strip
• Hermode Tuning
• Neuer, besser klingender Channel EQ mit Spektralanalyse und Hoch-/Tiefpass pro Kanal
• Voxengo Curve EQ (Effekt)
• Akkordspur (Chord Track)
• VariAudio 2.0 (Erzeugung von Chorstimmen anhand der Akkordspur)
• VST Connect SE
• ASIO Guard 1

Mit Version 7.5:
• Track Versions – Mehrere Versionen jeder Spur im selben Projekt
• Spurverwaltung / Sichtbarkeit im Projekt-Fenster
• Neues Instrument-Rack, Verschmelzung von Spur- und Rack-Instrumenten
• Halion Sonic SE 2, Groove Agent SE 4 (Synth + Drumsynth)
• LoopMash FX, REVelation, Magneto 2 (Effekte)
• VST Connect SE 2
• Automatische Transientenerkennung und Tastaturnavigation

Aus Version 8.0/8.5 rückwirkend auch in 7.5.40 nutzbar:
• Retrologue 2
• Grove Agent SE 4.2 mit Acoustic Agent

Bekannte Bugs in 7.5.40:
• Song Position Pointer flackert wild bei höheren Zoom-Stufen
• Kommandos in Makros landen manchmal an der falschen Position
• „Stummschalten“-Tastaturkommando funzt nicht bei Instrumentenspuren

Habe ich etwas entscheidendes vergessen?
Gibt es aus Eurer Sicht mehr kritische Bugs in 7.5.40 und den Folgeversionen, die relevant sind (besonders für den Live-Einsatz)?
Ich bereite diese Infos auf, um meine Kollegen, die ebenfalls mit Cubase arbeiten (müssen g), entsprechend informieren/schulen zu können. Insofern sind bekannte Bugs und Erfahrungen im Dauerbetrieb sehr relevant.

Herzlichen Dank!
Timo

Ich kann nur Version 7.5.40 empfehlen. Ich benutze die Live mit 2 Mikrofonen, (Compressor, Hall). Ab und zu Gitarre und Masterkeyboard. Bisher keine Problemem.

Gerade ist mir Cubase Pro 8.5.10 beim zappen der Sounds in Retroulouge 2 auf meinem Arbeitsplatzrechner abgeschmiert. Reproduzierbar. Midi kommt von Accordspur. Allerdings muss ich mal ein Update von Windows machen. Auf meinem Laptop (Auschliesslich für Musik) kann ich das erst heute Abend testen.
Mit 8. habe ich nicht viel gemacht.

Ich würde mal Ableton Live testen. Ableton scheint mir eher was für Live situationen zu sein. Zumindesten lässt das Live darauf schliessen.


Edit: Retroulouge 2 stürzt beim Zappen im auch in einem Projekt mit nur einer Spur ab.
Auch Cubase 7.5.40 stürzt ab. Also dürfte dann Retroulogue derjenige sein.
Aber erst mal sehen auf meinem Musikrechner.


Edit2: Da sieht man mal wieder Software stürzt ab. Mag sie noch so stabil sein. Es ist natürlich von Vorteil wenn das Reproduzierbar ist und man einen anderen weg hat zum Ziel zu kommen. So kann man dann abstürze vermeide. Im falle vom Retrolouge 2 einfach nicht das obere Preset feld benutzen. So wird es egal sein welche Version ihr benutzt. Einfach immer wieder das durchspielen was ihr braucht.

Das mit den Speicherleackages kann ich nicht beobachten. Spezielle Plugins ?.
Es gab da auch mal was wie Pre recourding.

Also, Timo…
das ist meiner Meinung nach die völlig falsche Herangehensweise!
Denn hierbei vergisst und unterschlägst du leider ja, dass es (neben den von dir oben neuen Features) auch viele Bugfixes und auch undokumentierte neue Funktionen und viele GUI-Optimierungen gab und gibt. (z.B. neue überabeitete Suchfunktion Plugins, uvam.)
Von deinem “Problem” bezüglich eines angeblichen “Speicherlecks” habe ich noch nie etwas gehört.
Ich tippe da doch eher auf ein Problem mit deiner verwendeten Hardware (?)
Zumindest nutzt ein Musikerkumpel C 8.5 - ebenso wie du - auf dem Notebook für Live/Bühnensachen - und dort ist alles bestens.

…und genau das sind ja alles Dinge, die längst während des 8er/8.5er Zyklus behoben worden sind.
Ich würde die aktuellste 8.5er empfehlen, habe selber keinerlei Abstürze auf meinem System.
Aber letztendlich entscheidest du ja.


.

Hi,

Ich würde dir auch Ableton Live empfehlen. Im Studio benutze ich hauptsächlich CB 7.5 mit
Ableton als Slave. Auf der Bühne mach ich alles mit Ableton Live…CB ist mir einfach zu heikel.
Die Abstürze die ich mit CB in den letzten 20ig Jahren hatte, kannst du zwar an einer Hand
abzählen, trotzdem gibt es sie. Mit Ableton Live hatte ich, seit Version 1, noch nie einen Hänger
oder Absturz…echt noch nie!!

Gruess

Ja, ist sicherlich auch die Frage, was man machen möchte, oder welche Musikrichtung.
Ableton ist für “Live”-Elektro natürlich prädestiniert, keine Frage!
Wenn es ohne Dongle sein soll, ginge ja auch Cubase Elements gut klar.
Muss man halt wissen, was man so möchte.

Cubase ist für meine Arbeitsweise ausgezeichnet geeignet. ich kenne die Software gut und werde sie auf der Bühne ganz sicher nicht gegen Live eintauschen. Nutzt du Features wie den Arranger, den Control Room sowie die MIDI-Send-Effekte optimal aus, so kannst du mit Cubase eine sehr gute Bühnenshow liefern, den vollständigen Saalmix abwickeln und jedem Musiker einen perfekten Monitormix auf seine In-Ears liefern. Außerdem kann ich so zu Hause blitzschnell ein Arrangement anfertigen, die Projektdatei 1:1 auf den Bühnenrechner kopieren und bin sofort handlungsfähig, muss noch nicht einmal bouncen. Das ist für mich wichtig, da immer wieder mal spontane Anforderungen auftreten.

Der Umstieg auf 7.5 dient einigen Dingen und anderen nicht. Im Wesentlichen geht es um Projektkompatibilität zu beliebigen Cubase-Versionen für die Vor-/Nachbereitung von Projekten, und TrackVersions als Killer-Feature für Live-Mitschnitte ohne ständig neue Versionsstränge der eigenen Projekte anfertigen zu müssen,

Cubase 8 ist bedauerlicherweise keine Alternative, denn es ist a) nicht fertig entwickelt, bietet b) für den Live-Einsatz genau einen (!) Vorteil und ist c) hinsichtlich seines Speicherverbrauchs auf meinen Systemen nicht zu 100% stabil.

Cubase 7.5.40 habe ich in ausführlichen Tests mit geöffnetem, komplexem Projektfile nächtelang stehen lassen. Der Speicherverbrauch des Cubase-Prozesses betrug nach 10 Minuten 1.159 MB und acht Stunden später immer noch 1.159 MB, immer vorausgesetzt du machst die Einstellungen nach gesundem Menschenverstand, also kein Background-Scanning der Media-Bay, keine rückwirkende MIDI-Aufnahme usw. - für Cubase 8 gilt das definitiv nicht, für keine einzige der bislang erschienenen Unterversionen.

Version 7.5.40 erfüllt somit die oberste Grundvoraussetzung für den Bühneneinsatz, so wie es 5.5.3 ebenfalls tat. Cubase 8 tut dies nach meiner Einschätzung nicht. Eine entprechende Bugmeldung habe ich abgesetzt, wurde vom Support entgegengenommen, aber niedrig priorisiert. Wenn ich mir die Qualität der zuletzt erschienenen minor Updates ansehe, dann kann ich das wohl nachvollziehen - gibt zum jetzigen Stand der Dinge Wichtigeres.

Ich würde es einfach mit 7.5.40 probieren, sofern Du noch Zugang dazu bekommst.
Cubase 8 ist tatsächlich unfertig, scheint ein Thema bei Steinberg zu sein, das erst die Endpatches der x.5-Versionen
eine runde Version gibt.
8.5.10 ist da schon wieder weiter, allerdings auch da gibt es bspw., allerdings selten, merkwürdige Audioaussetzer in normalen Audiospuren. Die verschwinden dann wieder (mute/solo etc.), aber ist merkwürdig.

Letztlich wirst Du unterschiedliche Aussagen dazu bekommen, wie gesagt, würde einfach 7.5.30 oder 7.5.40 nutzen, und schauen obs geht.

Ich würde auf der Bühne auch nur Cubase Versionen einsetzen, die ich mindestens ein halbes Jahr ohne Probleme ausgiebig im Einsatz hatte. Ich nutze für die Bühne immer noch Cubase 6.5.5. Mit dieser Version hatte ich nie irgendeinen Hänger und sie hat alle für mich wichtigen Funktionen für die Bühne (Arranger-Spur, Marker-Spur, Tempo-Spur, Takt-Spur, Cue-Kanäle, Controll-Room).
Ab der 7er Version, kamen ja im wesentlichen eh nur Dinge für Workflow und Mixing hinzu, die ich auf der Bühne nicht benötige. Aber in die 7.5.40 Version hätte ich auch vertrauen. Damit gab es bei mir auch keine Probleme.

Hi Timo,

Für deine beschriebenen Anwendungen ist CB sicher besser geeignet als Ab.Live. Ich kann
mir keinen Absturz auf der Bühne leisten, weil es sonst Still wird…vor Tausend tanzenden
Leuten, ist das nicht sehr angenehm :blush:
Im Studio läuft bei mir CB 7.5 sehr stabil. Auf die 8er Version hab ich verzichtet, weil die neuen
Futures mir im Produktionsalltag nichts bringen.

Gruess

Freut mich, dass es noch mehr Bühnen-Nutzer der Steinberg-Produkte gibt.

Hatte die gesamte 6er Serie nicht den blöden Arranger-Bug, so dass am Ende eines Events nicht automatisch zum Beginn des nächsten gesprungen wurde, sondern der SPP am Ende des aktuellen Events stehen blieb? Das ginge bei mir nicht, da die Events nach Durchlauf jeweils pausieren und am Anfang des nächsten Events so profane Dinge wie Leadsheet für’s nächste Stück wechseln, neutrale Lichtstimmung triggern etc. geschehen. Das wurde erst mit 7.06 gefixt.

Insofern hatte ich die Wahl zwischen 7.06/7.07 und 7.5.20-.40. 7.5.20 hat den Bug bei der rückwirkenden MIDI-Aufnahme noch nicht, das hat auch Charme. Allerdings liest sich die Liste der Fixes von 7.5.30 und 7.5.40 ziemlich beeindruckend. Bei den 8er-Releases muss man aktuell ja schon froh sein, wenn die Zahl der gefixten Bugs pro Release gerade so die Zweistelligkeit erreicht. Damals (ups, gerade mal ein Jahr her) waren 50 Fixes pro Unterversion etwas Normales…

Absturz auf der Bühne hatte ich mit 5.5.3 bzw. 5.1.2 über mehrere Jahre hinweg wirklich noch nie. Das wäre auch in meinem Fall der absolute Super-GAU und ich würde sofort die Scheidung von Cubase einreichen. :slight_smile:

Stell dir mal vor du machst Begleitband auf einer Karnevalssitzung über mehrere Stunden, und der Präsident ruft “Narhalla Marsch” und das System schmiert dir in dem Moment weg… Dann wär ich ganz ehrlich nicht so gern auf der Bühne.

Das geht aber nur mit stundenlangen Live-Tests des gesamten Systems, sorgfältigster PlugIn-Auswahl, total defensiver Update-Politik, sorgfältiger Backup-Strategie und mindestens einem sofort einsatzfähigen Backup-System für den Notfall. Dann allerdings geht es hervorragend. Allerdings ändert diese Nutzung deine Sicht auf die Tools. Neulich hab ich in einem Beitrag mal geschrieben, dass ich 8.5 für einen Witz halte. Hat dem Moderator nicht gefallen. :wink: Erklärt sich aber vielleicht nach diesen Erläuterungen.

Hoffentlich gibt es eine finale, echt stabile 8er-Version, aktuell habe ich da deutliche Zweifel. Wirkt für mich, als mussten sie die VCA-Tracks reinschrauben wegen der potentiellen ProTools-Umsteiger nach dem Avid-Debakel. Nur war der Mixer darauf nicht vorbereitet oder der Programmierer der MixConsole nicht mehr an Bord oder was weiß ich, es funzt nicht so wirklich… Und da sie das Problem mit den Speicherlecks nicht gefixt kriegen, hauen sie die 32-Bit-Version schnell mal in die Tonne. Riecht schon nach Augenwischerei.

Bis denn,
Timo

Ich wusste gar nicht, dass das ein Bug ist. :open_mouth: Ich habe auch alle Arrangements auf Pause nach Durchlauf. Dann muss ich zweimal meinen Fußschalter betätigen um zum nächsten Arrangement zu springen und dieses zu starten. Ich habe allerdings auch keine Lightshow (dafür aber einen Videotrack) integriert. Nur meine Gitarrenanlage wird gesteuert. Also insofern kein großes Problem für mich.

Spannend. Was machst du mit dem Videotrack? Projektion? Fetten Screen?

Ja, nichts besonderes, es gibt zu jedem Song einen Clip, der über einen Beamer auf eine Leinwand projiziert wird.