Vari Audio

Hallo Gemeinde,
habe folgendes Problem mit Vari Audio.Wenn in einem Project ein Audio Event (Gesang) ca.3 Minuten lang ist und ich mit Vari Audio die Tonhöhe korrigieren will,braucht es ziemlich lange bis sich die einzelnen Segmenten bewegen,unmöglich zum arbeiten.Lösche ich jedoch die Spur und importiere die Wave Datei von Neuem im selben Project,siehe da es funktioniert bestens.Was ist da los?Dieses Problem hatte ich auch mit den vorgehenden Versionen gehabt.Sobald ich das Project abspeichere und wieder einlade ist das Problem wieder da.

Danke für eure Hilfe!






Cubase 6.54 32 Bit Quadcore Q 8200 Prozessor 8 GB RAM Windows 7 Ultimate 64 Bit SP1

Eine praktikable Möglichkeit ist, das Event vor der Benutzung von VariAudio in kleinere Einheiten zu zerstückeln. Also zerschneiden und mit ‘Auswahl als Datei’ kürzere, echte Events draus zu erzeugen. Ich weiß, das ist nicht immer sooo praktisch…

Bei langen Sachen kann’s schon mal schwammig werden, sagt die Erfahrung. Nach dem letzten Rechnerupgrade (von Q6600 auf i7) hab ich aber deutliche Verbesserungen bemerkt. Ich schätze, dass der aktiv benutzbare Speicher auch großen Einfluss hat - bin selber noch mit 32bit-Cubase unterwegs, um die ganze Bridgeria zu umgehen. Könnte mir vorstellen, dass es in der 64bit-Version geschmeidiger läuft.

Hi marQs,

oh, das ist interessant! ich arbeite teilweise in einem anderen Studio immer noch erfolgreich auf einem Q6600er. Ein i7 soll es demnächst dort auch mindestens sein. Muss aber auch sagen, dass VariAudio in der Tat auf schnelleren CPUs fixer ist, unabhängig von der zu editierenden Filelänge, so meine ich bemerkt zu haben. Wie auch immer das zusammenhängt? Wobei ich mir auch angewöhnt habe, die Vocals lieber in kleinere Parts zu teilen, denn dann geht´s wirklich deutlich schneller.

Das ist tatsächlich überraschend!
Ich habe leider keine Erklärung hierfür.
Ich handhabe das wie die Kollegen hier, ich habe kleinere Eventstücke, die ich, wenn überhaupt, bearbeite.
Das hat auch den Vorteil, dass das insgesamt auch wesentlich übersichtlicher bei der Bearbeitung ist (bei ähnlichen Gesangsteilen oder Wiederholungen bin ich schonmal beim falschen Gesangsstück gelandet.)

Nur nebenbei:
Oben habe ich ja erwähnt, wenn ich VariAudio, überhaupt benutze. Ganz ehrlich bei meinen eigenen Projekten singe ich bzw. spiele das meistens nochmal ein, wenn zu schräg. Und je nach Musikausrichtung tut es auch gut, wenn es nicht zu perfekt ist. Man höre sich die Petsounds-Session (nur die Gesangstakes) der Beach Boys an.
Das ist sehr gut im Chor gesungen, aber nicht 100-Prozent perfekt, und das hat eine “Schwebung” bzw. Eleganz, die ist traumhaft.
Wenn ich den Kate Perry-Kram und vieles andere höre, wo das so perfekt klingt, dass man meint die Vocals sind mit Keyboards eingespielt, ja dann verzichte ich lieber aufs hören. Das klingt für mich grausam.

Ein sehr interessantes Thema,
und ich las dein Statement gern, Whitealbum! :slight_smile:

Nun, ich benutze VariAudio eigentlich nur für wirklich gröbere Schnitzer im Gesangspart - soll heissen, einzelne Vocals die absolut nicht in den Kontext hinein passen, oder unpassende Ausklänge von Gesangsnoten, usw.
Alles andere - mit Verlaub - sollte meiner Meinung nach dann lieber neu eingesungen werden (!)
Bevor man da stundenlang Noten zurechtzieht, ist man deutlich schneller, wenn man das noch einmal einsingt. Zumal man so auch genug Takes hat, zum Schneiden oder zum Doppeln.

Und auch ich ziehe unbedingt leicht verstimmte Gesangstunings einem total glatt gebügeltem Material vor!
Das gilt dann auch für instrumentale Recordings. Nun ja. Solange es sich im ansprechenden Rahmen befindet, lasse ich es unbedingt gern so, wie es ist. Das belebt und klingt nicht so seelenlos.
Denn das ist für mich eigentlich Musik:
kleine “unsaubere” Details, lebendige Timingschwankungen, interessante Schwebungen! Wir haben schon genug Starres, Timingfestes und Quantisiertes in unserem Sequenzer, das muss man nicht auch noch beim Gesang so extrem machen, finde ich…
So finde ich auch den Aufschrei nach einer Melodyne-Option etwas überbewertet. (auch wenn´s toll wäre, es zu haben, ja) Aber was will man denn tunen und korrigieren? Will man denn wirklich Gesang komplett und fremd verändern? also weit über 7 Halbtöne oder gar über eine Oktave? das finde ich wirklich krank… Gut, Chorsätze o.ä. profitieren davon etwas. Aber sonst? eben.

VariAudio ist sehr gut im kleineren Bereich, denke so 4-5 Halbtöne. Und das dürfte ja lässig reichen, um vesungenes Material anzupassen oder Noten in andere Tonarten zu transponieren…
Die Integration von VariAudio direkt in Cubase/Nuendo ist meiner Meinung zudem wirklich gut und komfortabel gelöst. Mit kleineren Verbesserungswünschen natürlich: wie stereo/polyphone Editings, neue Algos für Instrumente, Timestretch/Warp + Pitch in einem Tool, eine Quantisierungsfunktion, wie auch Formantkorrekturen. Letzteres bräuchte ich nämlich gern fürs Sounddesign. :wink:

Anekdote am Rande: ich habe schon zu SX-Zeiten Vocals nur mit Cubase bearbeitet. Und zwar einfach direkt Gesangregions herangezoomt geschnitten, dann mit der Infozeile die einzelnen Elemente mit dem Tune/Pitch-Parameter behandelt. Crossfade drüber. Rein mit den Ohren kontrolliert damals…
Klappte auch ganz gut… :wink:

Hallo Gemeinde,
toll daß hier Profis zuwerke gehen.Habe die Events zerstückelt und plötzlich flutscht es so wie es sein muß.Für mich ist das trotzdem nicht nachvolziehbar,warum es trotzdem nach einem import das ganze funktioniert obwohl nicht zerstückelt.Wie gesagt,lade ich das Projekt und versuche dran zu arbeiten ohne zu zerstückeln "no way"lösche ich das Event und importiere es im selben Projekt dann geht es.

Trotzdem Vielen Dank ihr habt mir sehr geholfen!!! :smiley:

PS:Gibt es einen shortcut wie ich die einzelnen Events in einem Durchgang abspeichern kann?

@centralmsuic
ditto zu Deinen Ausführungen :slight_smile:
Klanglich sind feine Tunings in VariAudio nicht hörbar. Für Korrekturen reicht das locker (wenn ich mich um einen Halbton versingen sollte, dann singe ich eh nochmal.
Ich schätze auch sehr das Bedienungsverhalten.
Wenn man bspw. einen längeren gesungenen Ton hat, kann es durchaus vorkommen, das am Anfang leicht zu hoch, mitten drinne “schwankts”, und am Ende zu niedrig, eingesungen wurde. Dies geht mit den Hilfsmitteln in VariAudio wirklich sehr gut, ich mag auch das mikro-pitching und die feine Tonglättung oder wie das heißt (bin gerade am Office PC).

Ditto auch zu Deinen Vorschlägen um das Tool noch besser zu machen.
Ich merke schon, ich freue mich schon auf C7 :mrgreen:

Sorry S-Man für kurzes OT:
Da musste ich eben nochmal kurz grinsen.
Ich habe gerade zuletzt ein Sitarsample gesucht, dass einfach vor sich “hin surrt”.
Du weißt was ich meine (unterlegt unter “gedachtem” Guru-Gemurmel).
Ich habe tonnen von Samples und LIbraries und habe nix gefunden. Dann habe ich via Zufall eine Sequenz gefunden, allerdings hat die Tonhöhe nicht gepasst. Jetzt lass mal von so einem Samples die Tonhöhe finden, das fkt. natürlich nicht. Eine Sitar gibt alles mögliche von sich ab :mrgreen:
Also bin ich her, und habe gedacht, wozu habe ich Ohren :laughing: , und habe Pitch-Shifting via Annäherung gemacht, und es geht! Das hat mal so richtig Spass gemacht

Haha! :laughing: Hammerstory, das mit dem Gurru-Gurru-Sample! kenn ich sowas. :mrgreen:
Noch schnell was für zwischendurch: waren im Sommer bei Elternbesuch. Neben dem Familien-Rechner natürlich nix da, ausser nem ollen alten verstaubten PIII-Notebook (XP, 256 Ram, Winz-Display), welches ich mir lieh, um wenigsten etwas die Tage über bisschen frickeln zu können (das Gequatsche der Frauen konnt ich auf Dauer nicht hören, zu viel Kuchen ist eh ungesund, entspannt mich nicht wirklich.) :mrgreen: Hatte da meine Cubase LE5 DVD dabei, brauchte ja was ohne Dongle. Und was soll ich sagen: trotz der großen Einschränkungen, von wegen kein VariAudio, nur wenige rudimentäre Effekte, der alte “müde” SX-Timestretch/Pitch-Algo…(ok, paar gute Freeware-FX hab ich mir noch aus dem Netz gezogen) Aber nur damit habe ich mit der alten Notebook-Kiste und dem extrem (?) abgespeckten LE5, viel mit Stretch/Pitching und Distortion/Filter/Automationen usw. einige meiner besten Sounds geschraubt! (kein Scherz) Hach ja. Tja, so kann´s also auch mal gehn…weniger ist manchmal mehr. :sunglasses:
P.S sich nur mal auf seine Ohren zu verlassen, ist top! Vergesst öfters mal das ganze Messwerkzeug, Analyzer & Co. Damals gab´s auch nix anderes, und man produzierte klasse Tracks. :sunglasses:
[/OT]

Auch nicht schlecht :laughing:
Schön zu hören, dass die eigentlich umständlichere Herangehensweise erstaunliche Ergebnisse erzielen kann.
So schön kann Kreativität sein!

Hohaaa, so hab ich das auch gemacht :sunglasses:

Und zum Thema ‘vermeintliche Superpräzision im Vocaltuning’: auch Variaudio und Melodyne sind nicht ‘perfekt’. Merkt man ja, wenn man das Material bounced und hinterher nochmal analysiert. 100% quantisierte Tonhöhen > Re-Analyse > Variaudio (und auch Melodyne) erkennen wieder kleine Ungenauigkeiten…
Das Ohr ist das Ohr ist das Ohr ist das Ohr - a horse is a horse is a horse of course :mrgreen: