Hallo Steinberg,
in diesem Beitrag möchte ich ein paar Vorschläge machen, über neue Funktionen und Verbesserungen in Cubase 9.
Ich fasse meine Vorschläge der Einfachheit halber in diesem einem Beitrag zusammen.
Installation
Cubase benutzt viele unterschiedliche Pfade, genauer Speicherorte, um die genutzten Daten abzulegen. Leider kann man nur einen geringen Anteil dieser Orte frei wählen. Ich würde mich freuen, wenn man ALLE Speicherorte frei wählen kann.
Dies gilt ins Besondere für die Speicherorte der (eigenen) VST-Presets und für die VST3-Plugins. Die konkrete Umsetzung könnte sich an der Handhabe der übrigen Plug-In-Ordner orientieren. Ein Anwender kann mehrere Orte angeben, an denen nach Plug-Ins gesucht werden soll.
Mischkonsole
-
Ein neuer Bereich Projektverlauf
Ein eigener, von der Anzeige und Nutzung der Laustärkeregler unabhängiger Bereich, der den Projektverlauf darstellt. Dieser Bereich könnte beispielsweise an die Cycle-Marker oder an die Arranger-Spur gekoppelt sein.
Sinnvoller wäre es aus meiner Sicht jedoch, dem Anwender die Wahl zu lassen, welchen Spuren angezeigt werden.
Die Darstellung könnte sich an Die leerer Midi- oder Audio-Regions anlehnen. Die darzustellenden Spuren würden in diesem Szenario als feine Linien innerhalb der Region dargestellt. Die Anzeige würde damit Midi-Regions ähneln, die aus durchgängigen Noten bestehen.
Wichtig ist aus meiner Sicht aber auch, die Möglichkeit zu schaffen, das Lineal, heißt die Takt- oder Zeitanzeige, mit anzuzeigen.
Dieser Bereich hilft vor Allem denjenigen Anwendern, die mit nur einem Bildschirm arbeiten und die Mix-Konsole im Vollbild nutzen möchten.
-
Speichermöglichkeit für ALLE Einstellungen der Mischkonsole
Bisher können Anwender nur die Rack-Einstellungen in der Mischkonsole speichern. Die Einstellungen beispielsweise für die Zonenzuordnung (Sichtbarkeit) die in der Titelleiste angezeigten Funktionen (Marker, Start/Stop, Systemleistung, usw.), die Fenstergröße, Höhe und Breite der verschiedenen Bereiche (Breite natürlich nur bei den Laustärkereglern), werden bisher nicht gespeichert
Die Rack-Einstellungen können derzeit auf acht Speicherplätzen hinterlegt werden. Ich schlage vor, die acht Speicherplätze in statt in Form von Schaltflächen, als eine (beliebig lange) Liste anzuzeigen. Die Anzeige in der Titelleiste sollte dabei die Breite der bisherigen vier Schaltflächen nicht überschreiten. Der Inhalt der Anzeige könnte beispielsweise die Speicherposition sein. Wird die List aufgeklappt, könnte die Speicherposition und ein zugehöriger, freidefinierbarer Name vollständig angezeigt werden. Die Kür wäre, die Speicherplätze über eine Tastenkombination zu erreichen. -
Channelstrip
Bisher können im Channelstrip nur Cubase-Plug-Ins verwendet werden. Wirklich mächtig wird der Channelstrip aber dann, wenn auch Drittanbieter-Plug-Ins geladen werden können. In den schmalen Bereichen der Channelstrip-Einheiten (Gate, Kompressor, usw.) wären nach meiner Vorstellung die wichtigsten Parameter des jeweiligen Plug-Ins editierbar. Die Plug-In-Oberfläche könnte über eine Schaltfläche aufrufbar sein, in gleicher Weise wie die Oberfläche beispielsweise eines Instrumentes vom Projektfenster aus aufgerufen wird.
Arbeitsbereiche
-
Fensterverwaltung
Es besteht derzeit die Möglichkeit, die Mediabay im gleichen Fenster wie das Projekt anzuzeigen. Die beiden Bereiche sind in dieser Anordnung lediglich durch eine Umrandung getrennt. Erfreulicherweise wird kein zusätzliches Fenster genutzt, was spätestens im Vollbild-Modus den Fensterrahmen einspart. Gerade Windows-Anwender dürften dafür sehr dankbar sein.
Die Arbeitsbereiche speichern leider lediglich die Anordnung der genutzen Fenster. Es wäre schön, wenn die genutzten Funktionen statt in einzelnen Fenstern in genau einem Fenster untergebracht würden und somit der gelungenen Handhabe von Projektfenster und Mediabay folgten. Ins Besondere für Anwender, die mit Windows arbeiten würde dies eine nennenswerte Platzersparnis bedeuten. Platz, der für die Anzeigen sicherlich sinnvoller genutzt werden kann.
2. Umgang mit Mischkonsolen
Bei allen Arbeitsbereichen, die eine Mischkonsole verwenden, zeigt die Mischkonsole auf die erste Instanz der Mischkonsolen. Ist diese erste Instanz aber durch den Anwender bereits eingestellt (beispielsweise für die Nutzung im Vollbildmodus) werden diese Einstellungen kurzerhand überschrieben. Möchte man den Mixer dann wieder im Vollbildmodus nutzen, müssen die Einstellungen erneut gesetzt werden.
Eine Möglichkeit, dieses Problem zu beheben ist, weitere Instanzen der Mischkonsole anzubieten. Die in den Arbeitsbereichen verwendeten Konsolen würden in diesem Fall die zusätzlichen Instanzen verwenden.
Ich schlage allerdings eine andere Variante vor und greife den bereits beschriebenen Vorschlag, ALLE Einstellungen der Mischkonsole zu speichern, auf. Ich nenne die Speicherung aller Mischkonsoleneinstellungen Mixerprofil. Als zweiten Grundpfeiler spreche ich die zuvor genannte Fensterverwaltung an.
Bisher ist ein Arbeitsbereich eine Anordnung von verschiedenen Fenstern. Ich schlage die Aufteilung eines einzigen Fensters in verschiedene Bereiche vor, wie sie bereits zwischen Projektfenster und Mediabay zum Tragen kommt. Ein Arbeitsbereich ist dann primär eine Fensterkonfiguration. Für das Zusammenspiel mit der Mischkonsole heißt das, die Konfiguration des Arbeitsbereiches umfasst neben der Aufgliederung in die einzelnen Bereiche, einen Verweis auf die zu verwendende Mixer-Instanz und deren Konfiguration.
In diesem Fall wäre es egal, ob die im Standard (von Steinberg) verwendete Mixer-Instanz die Primär-Instanz ist, da der Anwender die Einstellungen mit wenigen Handgriffen umstellen und zurückstellen kann. Die Kür wäre, dass die Mixerinstanz eigenständig erkennt, ob sie in einem Arbeitsbereich oder als eigenes Fenster ausgeführt wird und eine, für die jeweilige Nutzung als Standard definierte Konfiguration automatisch lädt.
Hilfen
Ich bitte eindringlichst darum, dass Steinberg die angebotenen Hilfen, ins Besondere das Benutzerhandbuch in seiner Qualität massiv steigert. Zwar umfasst das Handbuch inzwischen eine stattliche Seitenanzahl, jedoch werden Funktionen an vielen Stellen nur sehr dürftig erklärt. Zu einer professionellen Software wie Cubase gehört nach meinem Empfinden eine ebenso hochwertige Dokumentation. Als weiteren Punkt spreche ich die Einführungs- und Tutorial-Videos an. Diese sind inzwischen ausschließlich in englischer Sprache verfügbar. Für ein Unternehmen mit deutschen Wurzeln sollte es nach meinem Empfinden selbstverständlich sein, alle Angebotenen Inhalte zuerst in deutscher Sprache und erst dann in der englischen Übersetzung anzubieten.
Für den Fall, dass einer oder mehrere Vorschläge bereits in Cubase umgesetzt sind, betrachten Sie diese bitte als gegenstandslos. Es wäre allerdings sehr nett, wenn Sie mich darauf hinweisen würden. Rückfragen beantworte ich natürlich gerne. Auf Wunsch stelle ich auch gerne Skizzen (Mockups) zur Verfügung und diskutiere meine Gedanken zur technischen Umsetzung.
Mit besten Grüßen
Holger