VST-Auslastung und Freeze-Geschichten

Ich habe ein Projekt, das läuft mit 128 Samples so um und bei 60% Auslastung. 10 GR5, Alchemy, 3xM1, EZD2, Stock-EQing nicht in jedem Kanal. So ein typisches Peter-Projekt eben, das manchmal “spiked”, wo andere noch locker 100 Plugins der schweren Sorte oben drauf satteln. Treiber, Maschine, blah, seit mittlerweile über 20 Jahre begleitet mich die Low-Performance meiner Gerätschaften (RME, StudioLive), irgend etwas mache ich da wohl falsch obwohl immer die aktuellen und teuersten Macs gekauft. Eigentlich wäre jetzt mal wieder ein neuer dran, allein Apples Hochpreis-Gehabe hindert mich daran, an meinen Geldscheinen werden die jedenfalls nicht ersticken müssen. Egal.

Was also mache ich als erstes, wenn ich sehe, dass die Auslastung zu Spikes führt? Richtig! Freezen. Nur welche Spuren? Ah, ok, 10 GR5, das kann nicht gut sein … freeeeeze. Auslastung danach um ein gefühltes F12-Pixel zurückgegangen. Und so gehe ich weiter, bis schliesslich alle Kanäle “freezed” sind. Auslastung um verträumte 10 Pixel zurückgegangen. Hätte ich etwa das Häkchen bei “Instrument” entladen setzen sollen? Also Störung-Z bis alles wieder da ist wo ich mal angefangen habe. Gleiches Spielchen mit “Entladen” … eigentlich keine Änderung, ich hatte vergessen, mein Pixellineal an das VST-Performance-Schätzeisen zu legen. Mist!

So, was ist jetzt wohl noch aktiv? Ein StudioEQ auf der Git-Summe, ein MonoDelay in der Key-Summe, ein ValhallaRoom im FX-Kanal und ein BrickwallLimiter im Master. Mache ich ein neues Projekt mit genau den gleichen Plugins auf, lege 50 Audiospuren dazu, juckt das den Rechner überhaupt nicht, selbst wenn alle Spuren in das Valhalla gehen.

Für mich ist das ein Gestocher im Nebel, was denn nun faul ist. Eigentlich erwarte ich von gefreezten Spuren, dass sie sich wie nackte Audios verhalten. Da nun ALLE Spuren gefreezed sind, frage ich mich schon, was denn da immer noch Performance im hochstelligen Bereich zieht. Und da wäre ich schon beim nächsten Punkt. Eine detaillierte Auslastungsanzeige wie z.B. in S1 würde vermutlich eine Erhellung bringen. So hatte ich zu meinen S1-Zeiten bx_clean als Killer ausgemacht.

Vermutlich wird im Hause Steinberg dann doch eher das Hit-Plugin umgesetzt.

p.s.
Hatte ich schon erwähnt, dass ich zwischenzeitlich den Rechner neu gestartet habe? Nein? Ok, war auch nicht notwendig, das Verhalten hat sich nicht verändert.

Hallo Elias, eine gute einfühlsame Beschreibung Deines Projekt -Problems.
Das ist jetzt nur eine Theorie von mir, passt aber auf die Beschreibung das ein neues Projekt das scheinbar vergleichbare Eigenschaften hat (für Dich als Benutzer), gegenüber dem bestehenden Projekt aber hochperformanter ohne “Spikes” bzw. Latenzen läuft.

Was ich von Deinen Gerätschaften bereits weiss ist, dass Du möglicherweise jetzt noch ohne SSD arbeitest? denn meine Theorie würde am besten zu einem Computer mit einem klassischen Festplattenlaufwerk passen. Allerdings gibt es auch einige der ersten Samsung SSD welche manchmal zu solchen Erscheinungen führen können.
Bei Daten auf neuen SSD würde meine Theorie eher weniger passen, da müsste man nach anderen Ursachen suchen.

Nun, meine Theorie würde besagen dass Du schon eine Weile an dem jetzt problematischen Projekt arbeitest, dass Cubase inzwischen unzählige Fragmente auf die Festplatte geschrieben hat von wo das Programm bei Wiedergabe des Projekts diese Fragmente wieder laden muss. Bei einem gerade neuen Projekt liegen diese Dateien physisch näher beisammen und weniger fragmentiert, was bei einer klassischen Harddisk dann schneller geladen wird. Das führt beim älteren Projekt zu Latenzen infolge der vielen und auch fragmentierten Festplattenzugriffe die das neue ähnlich erscheinende Projekt (noch) nicht hat.

Wie gesagt ist das nur eine von mehreren Möglichkeiten, warum Dein Projekt zu den besagten Spikes führt gegenüber einem frischen ähnlichen neuen Projekt. Festplattenzugriffe können zu Spikes führen, wenn die Dateien stark fragmentiert vorliegen und physisch über die ganze Festplatte verteilt.

Folgende Massnahme einleiten:
A) SSD Festplatte einsetzen
B) Festplatte defragmentieren ( nachdem man unnötige ältere Dateien gelöscht hat, freier Speicherplatz mindestens 10% sollte vorher vorhanden sein, sonst nutzt das nichts). Festplatte vorher noch auf Fehler absuchen lassen mit Fehlerbehebungs Funktion.
C) Von Cubase ganzes Projekt kopieren lasssen und mal versuchen ob die Kopie dann auch solche vielen Spikes hat
D) Falls eine der ersten SSD vorliegt. Firmware Update suchen und installieren, hilft bei älteren Samsung SSD und manchen anderen Produkten. Es gibt das Phänomen das bei älteren Samsung Dateien die schon lange vorhanden sind sehr langsam laden.