Wavelab 8 – Erste Erfahrungen
Am 8. Mai, ein Tag früher als zugesagt, erhielt ich das ersehntePäckchen mit dem Update auf Wavelab 8. Nach einem Tag Nutzung als Umsteiger von Version 7 kann man nur von einem ersten Eindruck sprechen. Die Vielzahl der Änderungen erschließt sich wahrscheinlich erst im Laufe der Zeit. Trotzdem hier die ersten Eindrücke
Generell
Die Installation von Wavelab lief absolut unproblematisch. Die Registrierung erfolgt über das eLicenser Center. Ob das Produkt registriert ist, lässt sich im Programm nicht erkennen. Zumindest verschwindet auch nach Registrierung nicht der Menu-Punkt „Jetzt registrieren“.
Mit einer etwas aufpolierten Oberfläche empfängt Wavelab den Anwender mit gewohnten Konzepten, so dass eine Einarbeitung in die neue Version nicht schwer fällt. Wavelab 8 wird parallel zu Wavelab 7 installiert. Wie sich bald herausstellte: Zum Glück. Bei der Installation werden jedoch die Datei-Verknüpfungen nicht umgestellt. Das muss von Hand nachgeholt werden. Das kleine frei platzierbare Umschaltfenster zw. Wave-Editor / Audiomontage usw. fehlt. Die Umschalter sind jetzt in dem deutlich größeren Controllerfenster gelandet. Trotz deutscher Installation ist nur englische Hilfe verfügbar
AudioMontage
Besonders gespannt war ich auf das neue Konzept der Superclips. So gut die Idee ist, die Umsetzung hakt an dem nervigen Rendering. Das permanente teilw. spontane Rendering ist extrem lästig. Vor allem, da Rendern kein Hintergrund Job ist, ruht die Arbeit in der Zeit des Renderns. Selbst während der Wiedergabe wird spontan gerendert. Offensichtlich löst auch die Option „speichern im Hintergrund“ Rendern zur Unzeit aus. Selbst „speichern“ im Notizen Editor löst Rendern aus.
Die Marker vom Subclip werden nicht in den Superclip übernommen und müssen dort nochmals gesetzt werden. Auch die Render Optionen des Subclips (z.B. Spureffekte beachten) können nachträglich nicht mehr geändert werden (zumindest konnte ich die Option nicht mehr finden).
CD brennen
Audiomontagen lassen sich nicht brennen. Das Image wird berechnet, aber sofort von der Meldung „Es ist ein Fehler aufgetreten“ abgebrochen. Die gleiche Montage lässt sich in Wavelab 7 ohne weiteres brennen! Also die Wavelab 7 Installation nicht deinstallieren!
Fazit
Nach wie vor ist Wavelab einfach ein geniales Programm. Es liefert höchstwertige Audiobearbeitung. Die vielen Neuerungen in der Version 8 sollen hier nicht betrachtet sein, sie sind ja schon vielfach im Internet vorgestellt worden. Trotzdem hinterlässt die Anwendung einen ambivalenten Eindruck.
Man hat das Gefühl das Release 8.0.0 ist Beta und unter Zeitdruck fertiggestellt worden. Z.B. kann der Aufzählungsmodus im Notizen-Editor eingeschaltet, aber nicht mehr ausgeschaltet werden. Es ist ein Release voller „Featuritis“. Unendliche Möglichkeiten Farben, Fensteranordnungen und Menüs zu beeinflussen. Nicht alles ist intuitiv, welcher Schalter, sich auf welches Fenster bezieht und wo was umgeschaltet wird, muss eher empirisch ermittelt werden.
Viele neue VST Plugins sind zugekauft und haben wie z.B. die Voxengo plugins ein vollkommen anderes Look&Feel. Die SuperClips hinterlassen eher den Eindruck als Marketingfeature. Durch das ständige Rendern wird der Workflow jedenfalls nicht unterstützt. Dass schwerwiegende Fehler im Programm sind, steigert nicht das Vertrauen. Schon beim ersten Release ist man auf einen Update Service angewiesen, der bei Steinberg ja nicht gerade offensiv verfolgt wird. 99€ für ein Update wirken da schon steil. Die Investition in Wavelab 8 will zu diesem frühen Zeitpunkt gut überlegt sein.