ich muss mich leider ganz klar auf die Seite der Kritiker vom neuen Noten-Editor in C14 stellen. Vom Fehlen einzelner Funktionen mal abgesehen, erschließt sich mir die Produktstrategie überhaupt nicht. Ich dachte immer, der Noten-Editor sei für Leute, die “Noten können” und damit Midi-Sequenzen produzieren (andere nehmen den Key-Editor). Wer hingegen ausgefeilte Notensätze zum Ausdrucken und Verteilen/Veröffentlichen benötigt, der ist in Dorico zuhause. Das verwischt jetzt. Gäbe es kein Dorico mehr, könnte ich den Ansatz noch verstehen. Aber so (zumindest in der derzeitigen leider unzulänglichen Umsetzung) leidet anscheinend die Kernfunktion “Midi machen” arg unter den ganzen (Noten-)Malprogramm Features.
Ich habe mal im Noten-Editor “Werkzeugleiste einrichten” von C13 und C14 nebeneinander gehalten. Wo ist der Kicker oder das Transponieren geblieben? Darüber hinaus geht einfaches Noten kopieren mit [Alt] nicht mehr. Bei Wechsel von z.B. Bass-Schlüssel auf Bass-Schlüssel mit Oktavierung bleiben die Noten an Ort und Stelle. Der Positionszeiger lässt sich (auch bei expliziter Tastenzuweisung fürs Auswahlwerkzeug in den Programmeinstellungen) nicht mehr setzen. Alleine das ist schon ein Todesurteil für die neue Version.
Dafür kann ich jetzt entscheiden, ob ich ein Vorschlagszeichen in Form einer durchgestrichenen oder nicht durchgestrichenen Note haben will. Wirklich, Leute, ernsthaft?!
Es ist völlig in Ordnung, dass neue SW Versionen nicht 100%ig fehlerfrei sind und nachgebessert werden (müssen). Aber hier wurden die Produktverantwortlichen von ihrer Ursprungsidee “Geil, lasst uns Dorico in Cubase übertragen” m.E. ein bisschen arg hinweggetragen und haben vergessen, was die Kernfunktion eines Noten-Editors in einer DAW ist: Midi Spuren erzeugen (für Leute, die Noten lesen und setzen können.)
Schade. C14 fliegt bei mir nun wieder raus aus dem Startmenü und wartet auf bessere Zeiten. Gottseidank habe ich C13 noch. Und gelernt habe ich auch was: 1. Kaufe nie x.0 Versionen und 2. Vertraue nie auf die ganzen “Klugredner” im Netz, die letztlich nur die Feature-Liste des Herstellers nachbeten, aber selbst mit großer Wahrscheinlichkeit nie wirklich mit dem Programm gearbeitet haben.
Viele Grüße
Oliver
PS. Und nur fürs Protokoll: Cubase ist ein wunderbares Programm mit dem ich seit der Version 3 mit wirklich großer Freude arbeite!
Ich benutze prinzipiell den Keyeditor, da ich nichts ausdrucken möchte. Im Noteneditor habe ich schon Sorgen mit der Notenlänge, will ich dort ein Staccato programmieren oder Detachè, bekomme ich Nervenfieber. Vermutlich ist der Noteneditor zur Eingabe von Noten gar nicht gedacht, sondern eher zum Zusammenfügen bis hin zur kompletten Partitur. So gesehen hat man mit Cubase eine große Vielfalt im Umgang mit MIDI und Audio. Möge jeder seine Vorlieben auskosten.
Ich habe den neuen Noten Editor, in CB 14, noch nicht persönlich ausprobiert. Deshalb bin ich vorsichtig mit Kritik.
Immer wieder wurde gesagt, dass der alte Editor eine Katastrophe ist. Ich bin mit ihm allerdings 30 Jahre gut zurecht gekommen. Schon der Fakt, dass man als ALT-USER, vermutlich in CB 14 alles neu lernen muss, schreckt ein wenig ab. Aber auch damit kann man leben. Wer rastet der rostet.
Aber bei allem was ich bis jetzt gelesen habe, habe ich das Gefühl, der Editor in CB 14 wurde für Leute implementiert, die wenig Ahnung von Noten und Musiktheorie haben und mit 08/15 Notendarstellungen auskommen. Es gibt auch einige andere Dinge, die meiner Meinung nach, in CUBASE nichts zu suchen haben. CHORD PADS ist auch so eine, von mir nie genutze, Sache.
Bedienung kann man lernen inhaltlich sollte der neue Noten Editor aber nicht schlechter sein, als der alte Editor. Das scheint aber, im Moment, noch nicht der Fall zu sein. Selbst Steinberg gibt das zu : siehe
Wollen wir hoffen, dass Steinberg da schnell noch einige Dinge gefixt bekommt und das nicht erst in CB 15 oder später.
Jetzt habe ich im englischen Forum einige Erklärungen zum neuen Noten Editor gelesen und die Hintergründe.
Dort wird sinngemäß geschrieben, dass der Editor nur eine reduzierte Edition ermöglicht. Für detaillierte Notationen gibt es die Möglichkeit das Projekt zu speichern um in Dorico weiter daran zu arbeiten. Grundsätzlich kein so schwerer Workflow. Ich befürchte allerdings, dass hier die Version “pro” gemeint ist. Also nochmal € 550,- für Dinge, die man schon 30 Jahre in Cubase hatte.
Na vielleicht gibt es ja mal wieder eine Aktion zu reduzierten Preisen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Also ich muss sagen, der neue Noteneditor ist das BESTE, was ich in irgendeiner DAW auf dem Markt je gesehen habe.
Ich kann nur nach Noten spielen schäm und lasse mir daher die Spuren, die ich selber spielen will im Editor anzeigen. Und das in Verbindung mit der Akkordspur: Perfekt.
Mit dem Noteneditor kann ich dann kleine Anpassungen machen und Lyrics eingeben.
Ich bin von Cubase 14 begeistert und sofort umgestiegen von Reaper und Ableton.
Das Einzige, was mir noch fehlt ist das Importieren von Lyrics und Akkorden aus MIDI Files und der Import von .XML Files, dann wäre es 100%.
Das schlimmste ist, daß alte (cubase13 und früher) Dateien nicht mehr im alten Layout geöffnet werden können. In Cubase 14 muss man von vorne anfangen. Alle Layout-Eintragungen incl. Liedtext sind weg. Ich kann also in Zukunft mit Cubase 14 keine alten Dateien korrigieren und neu ausdrucken.
Steinberg hatte sich zu dieser Frage ja positioniert und angedeutet, dass es zwar Funktionen zur Übernahme des Notations-Layouts alter Projekte nachliefern wird, aber keine vollständige Kompatibilität.
Zitat:
“Da die Technologie hinter dem neuen Score-Editor völlig neu ist, ist das Importieren von Partituren aus Projekten, die mit dem alten Score-Editor erstellt wurden, nur teilweise möglich, wird sich aber im Laufe der Zeit verbessern.”