Clipping Anzeige im Transportfeld träge?

Hallolo

ich hätt da mal eine Frage :blush:
ich nehm nun schon seid langer Zeit Musik mit Cubase auf und war mir halbwegs sicher einen ordentlichen Ablauf zu haben. Diese Einschätzung seh ich aber grad in ihren Grundfesten erschüttert :neutral_face: ich weis nur nicht wo ich den Denkfehler habe. Vieleicht könnt ihr mir helfen:

folgendes Szenario:
Ich nehm eine Sängerin auf. Vom Mikro gehts in ein RME UCX(dort wird der Pegel um ca. 25dB verstärkt) anschließend ins Cubase 6.0.7 in den Eingangskanal(ohne Verstärkung) und aufgenommen wird in Spur 1 mit dezentem Kompressor und zero-latency Hall.
Die Stimme ist so ausgepegelt, so dass sie durchschnittlich bei -12dB liegt und in Spitzen vl. mal -4dB erreicht.
Ich bin bisher davon ausgegangen, dass die beiden Effekte nicht mit auf dem aufgenommenen Material sind sondern lediglich einem angenehmeren Monitoring dienen weil sie ja nicht im Eingangskanal(ganz links) sitzen sondern nur auf der Spur, also quasi nach der Aufnahme. Ist das so richtig?
Ich nutze desweiteren den Controlroom mit 1xStudio,1xMonitor.

Nun zum Problem selbst. Die Aufnahme läuft gut und die Sängerin gibt stellenweise mal mehr Gas und es wird lauter. Bisher hab ich immer nur die rote Clipping-Anzeige vom Transportfeld(F2, rechte Seite) im Auge gehabt und solange die nicht rot leuchtete wähnte ich mich bzgl. Übersteuerung in Sicherheit.
Nun hatte ich aber leider 2 WTF-Erlebnisse wo mir die Spurdarstellung schon komisch aussah und die Audiostatistikfunktion auch Pegel-Max=0db ausgab. Gleichzeitig waren die Takes aber in der Grafik wie abgeschnitten bzw. limitiert bei 0bB. Die Clippinganzeige war aber nicht rot!
Daraufhin hab ich mir bei den folgenden Aufnahmen gleichzeitig in Totalmix von RME den Pegel angeschaut und siehe da es waren Spitzen drin, die aber nicht in Cubase angezeigt werden.

Frage ist nun:
warum hat Cubase das nicht als clipping erkannt?(Einstellungssache für Headroom,o.ä.?)
wie kontrolliert ihr eigentlich bei euren Aufnahmen die maximalen Pegelspitzen?
wer ist verantwortlich für den Limitereffekt also das abschneiden der Spur bei 0dB. Ist das generell so, dass
Cubase nichts lauteres durchgehen lässt?Sone Art Schutzlimiter vieleicht? In der Config meiner Soundkarte hab ich sowas nicht gefunden obwohl es auch da nicht auszuschließen wäre.

vielen Dank schonmal fürs lesen und vieleicht für hilfreiche Tips

Also, darauf würde ich mich niemals verlassen, schon gar nicht diese Winz-Anzeige im F2-Transportfenster. :wink:
Cubase ist sehr genau und präzise, was Pegel-Anzeigen betrifft.
Ich würde an deiner Stelle lieber den Summenkanal im Mixer im Auge behalten, und zwar mit der großen Meter-Ansicht. Weiterhin ist hier auch die pre-/post-Schaltung der Ansichten zu beachten.
Ich ziehe die Summe immer etwas runter, 3 bis 6 dB oder so, also genug Headroom. Zumal bei guter Aussteuerung heutzutage eh kaum noch was rauschen kann. Gut ist auch ein insertierter Limiter als Schutzmassnahme, welcher kurz vor Null dB die “unsichtbaren” kurzen Spitzenpegel unhörbar etwas abdämpft.
Lieber etwas weniger Pegel, das “Lautmachen” also das “Hochziehen des Audiopegels eines Songs” macht eh später ja das berüchtigte Mastering.

Da kann Cubase ja echt nix dafür. Denn dafür ist einzig dein Computer und die dort überall seit Bestehen zu Grunde liegende Digitaltechnik verantwortlich :wink: Mehr als “Digital Null” geht nun mal nicht. Was also “darüber” liegt, wird abgeschnitten, was sich als eine Art, aber dennoch unrühmliche, “Limiterfunktion” im Audiosignal bemerkbar macht. Nur dass es sich durch harsche digitale Störgeräusche bemerkbar macht. Simpelstes Beispiel ist vielleicht ein Sinuston, den man richtig laut über Null fährt, dann kommt da ein Rechteck raus. (mal grob erklärt). google mal zur genaueren Beschreibung dieses Phänomens, Clipping, etc.
Übrigens betrifft diese digitalen Übersteuerungen nur den Summenkanal, also die letztendliche D/A-Wandlung.
Denn innerhalb des Cubase-Mixers kann im Signalfluss so gut wie nichts clippen. Da kann man dann gern mal weit über Null-dB im Kanalzug liegen, aufgrund der internen 32Bit-Floating Point Berechnung clippt da nichts.

Zu deinem Recording würd ich sagen, pegel die Sängerin besser mal deutlich niedriger aus, so dass genug Headroom vorhanden ist. Denn wenn ein Sänger mal richtig aufdreht, kommen da schon mal einige dB hinzu, was anfangs gar nicht der Fall war. Wichtig immer: es darf halt schon bei der Aufnahme nicht clippen! Denn dies ist ja das, was zuerst auf der HD landet. Wurde übersteuert recordet, bekommt man diesen Fehler nicht wieder aus dem Audiosignal raus. Das spätere allg. Lautmachen einer Audioaufnahme/Spur passiert dann ja beim Mischen/Mastern.

Ähnlich wie Central schon schrob:
-Pegelkontrolle im Eingangskanal des Mixers, bei entsprechend gewähltem Pegelanzeige Modus (eher nicht am Masterbus)
-Das abschneiden bei 0 dBFS macht nicht Cubase, sondern der A/D Wandler deines Firefaces.

Danke für eure Tips.

@Central: ich habe mich vl. mißverständlich ausgedrückt. Ich mein nicht die Pegelanzeige im Transportfeld sondern die kleine Anzeige darüber. Für das was ich suche erscheint sie mir perfekt weil ich ja nur wissen will, dass es übersteuert hat. Nicht wann oder wieviel.
Bezgl. der 0dB Grenze für die Wellenform bin ich nun auch im Bilde. Ich war einfach etwas verwirrt durch eine Anzeige in einem anderen Plugin und hab da was durcheinandergebracht.

bezgl. Aussteuern sehe ich erstmal noch keine neue Erkenntniss. Der Summenkanal bringt mir erstmal nicht ganz soviel weil ich noch Playbacks oder andere Spuren drunter hab und nicht die Summe kontrollieren will sondern nur was aufgenommen wird. Von daher wär ich bei der Pegelanzeige der Eingangs- bzw. Rec-Spur wohl erstmal richtiger. Aber da gibts ja das gleiche Problem. Bei Übersteuerung müsste eigentlich im Kanal unter dem Fader was rot werden ebenso wie im Transportbereich die kleine Leuchte. Tut es aber nicht obwohl TotalMix von RME sich da schon beschwert.
Kann es sein, dass ich die Anzeigen von Cubase und RME Totalmix erstmal auf sowas wie einen Referenzpegel kontrollieren sollte. Irgendwo ist mir da mal was untergekommen. Ich krieg das grad nur nicht zusammen wo aber vl. ist das ja ein passendes Stichwort?
Ansonsten werd ich später mal mit einem Sinuston experementieren. Boxen mögen sowas nicht aber den Wandlern ist das doch relativ egal, oder?

Auf was für einem Modus stehen denn deine Pegelanzeigen.

Boxen ist es grundsätzlich relativ egal, was sie wiedergeben.

Aber nein, genau diese meinte ich doch auch! Schon verstanden, alles gut. :wink:

Keine Sorge, hier braucht sich keiner rechtzufertigen. Wir helfen uns hier gern untereinander und geben so manchen Tipp und Ratschlag, zu Cubase ja sowieso. Auch lernt man ja gern dazu. Ich auch! :slight_smile:

Genau! deshalb musst du ja auch die Eingangskanäle kontrollieren. (so wie es thinkingcap bereits beschrub)
Für´s Mischen ansich dann die Summe, wie ich es beschrub.

RME ist ansich doch klasse! Den TotalMix kenne ich gerade leider weniger bis kaum. Auch dort könntest du sicherlich die Eingänge kontrollieren, das RME-Mixer-Fenster einfach mit Cubase zusammen offen lassen.

Den Wandlern ist das ansich egal. Den Boxen, nun ja, kommt drauf an, welche du hast. :wink: Gibt ja aktive Boxen, welche eine Limiterschaltung intus haben, da kann dann bei sehr hohen Schalldrücken nichts passieren. Ansonsten taste dich einfach vorsichtig vor, erst leise regeln, dann leicht aufdrehen, usw. Na, du wirst deine Lautsprecher ja kennen.

Übrigens ist ein einfaches Signal-Durchschicken (z.B. Sinus) vom ersten Ausgabepunkt an mal wirklich gut:
zum einen, um den Signalfluss und das Routing zu verstehen, zum anderen auch um die Pegel jeweils zu kontrollieren und auch dies zu verstehen. Ja! mach das mal… :slight_smile:

Central.