Cubase Dorico Schnittstelle

Hallo in die Runde,
Gibt es so etwas wie eine Schnittstelle von Cubase 11 zu Dorico?
Seit Wochen versuche ich Spuren eines in Cubase 11 geschriebenen Songes zu Dorico zu transferieren. Das gelingt mir nur über Umwege (MIDI bzw. MusicXML). Leider nicht vollständig. Mir fehlen in Dorico immer die Akkkordsymbole und Gitarren Tabs.
Übersehe ich da irgend etwas?
Ist das jetzt ein Dorico -, Cubase - oder ein Bernhard Problem?
Vielen Dank

Derzeit sind MusicXML und (mit Abstrichen) auch MIDI die von Steinberg zur Verfügung gestellten Möglichkeiten des Datenaustausches.
Als Steinberg vor 5 (oder 6?) Jahren die erste Dorico-Version vorstellte, wurde (auch hier im Forum) sofort danach gefragt, ob eine Integration in Cubase vorgesehen wäre. Damals klang die Antwort eher in Richtung JA - aber nicht sofort.
Seitdem ist nicht viel in Richtung gegenseitiger Annäherung oder gar Integration passiert, es ist wahrscheinlich technisch einfach zu aufwändig und komplex. Stattdessen wurde der damals eher vernachlässigte Notationsbereich von Cubase wieder mit einigen Funktionserweiterungen und Verbesserungen bedacht.

Dazu kann vielleicht jemand anderes etwas sagen? (Habe zwar ebenfalls Dorico 3.5, nutze aber hauptsächlich immer noch Cubase zum Notenschreiben…)

Der Bereich soll weiter ausgebaut werden, ist aber eine technisch extrem große Herausforderung. Kurz vor der Veröffentlichung von Dorico 3.5 gab es dazu eine große Umfrage unter Dorico- und Cubase-Nutzern. Das ist jetzt fast 2 Jahre her.

Die Entwickler arbeiten sicher daran, aber wie die Integration letztendlich aussehen wird, ist noch unbekannt. Sie soll aber angegangen werden. Es heißt Abwarten. Dorico 4 kommt bald, aber ich habe bis jetzt noch in keiner Ankündigung im Forum gesehen, dass dieser Bereich eine Verbesserung erfährt. Das schließt es nicht aus, nur ist es vielleicht trotzdem noch unwahrscheinlich…

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Wir benutzen beides: Dorico und Cubase - und das täglich, weil wir damit ein ganzes Album produzieren. Der Workflow ist im Grunde ganz einfach: In Dorico werden ganze Stücke komplett mit Drums, Bass, Keyboards und Gesangslinie vorgeschrieben. Das ist natürlich von einem live eingespielten Schlagzeug und Bass weit entfernt und besitzt im Vergleich dazu auch nur eine Entwurfsqualität - aber immerhin bekommt man sehr schnell einen guten Eindruck davon, worum es in dem jeweiligen Song geht und was dort passieren soll. Das ist jedenfalls das Ziel, und bisher funktioniert das auch sehr gut.

Cubase verwenden wir als Aufnahmestudio in Verbindung mit einer AMD-Ryzen 12 Core-Rennmaschine und einer 2TB großen SSD, außerdem mit passender Peripherie… :wink:

Mittlerweile Cubase 13 / Dorico 5; wie immer viele Neuerungen. Die Instrumenten-Sammlungen benötigen wir nicht - höchstens einmal für erstklassige Keyboardsounds, und davon gibt es in HALion einige, die extrem gut zu unserer Musik passen. Das ist glücklicherweise sogar live auf der Bühne leicht realisierbar, und das machen ja mittlerweile auch viele Keyboarder auf ihren Live-Gigs so… :wink:

Es liegt nahe, bei einer Studioproduktion auch auf virtuelle Keyboardsounds zurückzugreifen, und charmant wäre es natürlich, wenn man ein Dorico-Projekt einfach in ein Cubase-Projekt einbinden könnte. Bisher machen wir das über den Import von Midi-Spuren; MusicXML brauchen wir dabei nicht unbedingt, die Steuersignale reichen, da sie in Cubase dann mit passenden VST-Sounds versehen werden - unter anderem auch von anderen Herstellern wie z.B. Arturia.

Aber es ist echt umständlich.

Der Vergleich mag vielleicht hinken, aber ich denke da an das Zusammenspiel von z.B. Word und Excel und daran, wie dort Objekte in der jewels anderen Anwendung eingebunden und in Echtzeit verändert werden können. Wird in Excel eine Tabelle geändert, so ändert sich das in Word verlinkte Objekt analog dazu und umgekehrt… Ich weiß: Wir reden hier von etwas völlig anderem, ich meine das auch nur als Beispiel, um das zu veranschaulichen. Wenn Steinbergs Programmierer DAS eines Tages hinbekommen sollten, wäre das der ganz große Wurf, der das Potential hätte, die Konkurrenz aus dem Markt zu werfen. :wink:

Und schön wäre es natürlich auch, wenn Doricos Oberfläche so flexibel gestaltet werden könnte, wie das bei Cubase der Fall ist. Oder als Krönung: Wenn die Oberfläche identisch wäre bzw. so eingerichtet werden könnte. Denn im Vergleich zu Dorico kann man den in Cubase integrierten Noteneditor ja wohl voll vergessen - finde ich jedenfalls. Wer das professionelle Arbeiten mit Dorico gewöhnt ist, der klickt den Cubase-Noteneditor ganz schnell wieder weg… :wink:

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Über eine geplante, zumindest angestrebte Zusammenführung der Linien Cubase und Dorico wurde schon bei der Einführung von Dorico (2017?) geredet bzw. spekuliert.
Mittlerweile hat Dorico ja immer mehr DAW-Funktionen bekommen, die zwar an Cubase angelehnt sind, aber doch einen eigenständigen Charakter haben. Deshalb ist es schwer zu sagen, ob man weiterhin auf eine Verzahnung der beiden Produkte hoffen darf, die über MusicXML hinausgeht. Schön wär’s!

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Ich habe in den ganzen Jahren ja schon mit dem einen oder anderen Notensatzprogramm gearbeitet; angefangen in den 1990ern mit Music Time und dessen großem Bruder Encore, dann tatsächlich eine Zeit lang mit der MidiSoft Recording Session, später auch mit Sibelius. Für mich persönlich schlägt Dorico alles. Schön ist es, daß beide: Dorico und Cubase grundsätzlich einen ähnlichen Workflow haben bzw. ermöglichen. Tatsächlich benutze ich beide Umgebungen auf dieselbe Art und Weise, was mir die Arbeit mit beidem sehr erleichtert. Man merkt, daß beide aus der selben Softwareschmiede stammen. Sie nutzen ja auch dieselbe Sound Engine. Spur Inspector, Midi-Bearbeitung im Midi-Editor - alles ist gleich und erfordert keinerlei Umdenken, wenn man die Anwendung wechselt. Eine runde Sache und fast schon wie aus einem Guß. Man könnte meinen, daß die Dorico-Entwickler während ihrer Arbeit gleichzeitig mit Cubase produziert haben… :sunglasses:
Vielleicht waren sie auch der Meinung, die Zielgruppe sei eine andere als die der Producer - aber Musiker bzw. Bands, die ihre eigene Musik nicht nur komponieren, sondern gleichzeitig auch in Eigenregie aufnehmen und durchproduzieren, nutzen beides. Das ist auch in der internationalen Musikszene durchaus der Fall, und meine Band ist hier offenbar kein Einzelfall, wenn ich mich in der Szene so umsehe. Ich weiß von einer Metalband, die das ebenfalls so durchexerziert. Metal und Noten? Diese Jungs machen das so, und das Ergebnis ist mehr als beeindruckend, auch wenn das so gar nicht meine Musik ist. Die Gitarren- und Bassriffs, die sie auf diesem Wege entwickeln, haben es in sich, und man hört es ihnen an, daß sie von Anfang bis Ende regelrecht durchgestylt wurden - mit Dorico: Note für Note… :wink:

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Wie schon erwaehnt wurde, es ist nicht einfach Cubase und Dorico enger miteinander zu integrieren, aber ich kann zumindest bestaetigen, dass einige unserer Ingenieure fleissig daran arbeiten. Wann und wie dort die Fortschritte veroeffentlicht werden, kann ich aber nicht sagen.

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