Der Schalter "Verzögerungsausgleich einschränken"?

Hallo an alle,
Hab mal eine Frage. ich habe schon die Suche damit gemacht, aber keine richtige Antwort auf meine Frage gefunden, da kam dann immer nur, dass mit diesem Schalter die Plug-Ins, die über einem gewissen Schwellenwert (im Programmeinstellungen-Dialog auswählbar) an Latenz liegen, umgangen bzw. ge-bypasst werden. Aber irgendwie
versteh ich das nicht ganz weil ja der Verzögerungsausgleich meines Erachtens, die Latenz verringern soll (kann auch sein, dass ich da falsch liege, versteh ich aber trotzdem auch in gegenteiliger Funktion nicht.). Was ist den erstens eigentlich genau der Verzögerungsausgleich?, und was macht der Schalter oben im Projekt-Fenster “Verzögerungsausgleich einschränken” exakt, wenn man ihn aktiviert?

ich steh irgendwie damit total auf dem Schlauch…

Bitte um Hilfe.
Danke für Antworten.

Der Schalter “Verzögerungsausgleich einschränken” im nachfolgenden Schalter genannt :wink:

Einfach erklärt. Genaueres steht im Handbuch auf Seite 688. (RTFM)

Es gibt Plugins die eine hohe Latenz erzeugen. Z.B. Multiband Compresser, Groove Agent 4 (SE).
Durch den Schalter, wenn aktiviert, werden diese Plugins deaktiviert.
Im Groove Agent werden die Funktionen deaktiviert die eine Hohe Latenz erzeugen.

Darauf achten, wenn der Schalter aktiviert ist und der Groove Agent ist im projekt, dann
kann es sein das beim nächsten Laden wieder ein hohe latenz auftritt. Dann einfach den
Schalter deaktivieren und wieder aktivieren.

Vielen Dank, Plan9
trotzdem habe ich das immer noch nicht im Detail verstanden. Was ist den hier überhaupt eigentlich genau der Verzögerunsausgleich? und von wo zu welcher Stelle, im Signal-Weg soll er angewendet bzw. mit Hilfe des Schalters
“Verzögerungsausgleich einschränken” verringert werden? und wieso, weil der Verzögerungsausleich für mich ja eigentlich bedeutet, die Latenz zu verringern, kannst Du das/ könntet ihr mir das im Detail erklären?

Besser als es im Handbuch steht kann ich es nicht erklären.

Wie schon erwähnt, es gibt Plugins die erzeugen eine hohe Latenz. Diese wird zu der
einegstellten Latenz natürlich addiert.(Übrigends die Latenzen der Plugins im Insert addieren sich).
Das signal → Eingang → Cubase -A Plugin-> Ausgang wird um diese Zeit verlängert.
Durch den Button werden die einfach ausgeschaltet.

Benutze dich mal den MultiBand Compressor. Die Verzögerung wirst du sofort bemerken.
Schalter an und die Latenz wird geringer aber die Wirkung MultiBand Compressor ist nicht mehr zu hörren.

Verzögerungsausgleich bedeuted, dass, sobald du ein Plugin benutzt, das so-und-so-viele Samples zum Rechnen braucht (alles mit Lookahead-Funktion, Multiband-Plugs, wie schon erwähnt…), alle anderen Signale um diesen Wert verzögert ausgegeben werden. Damit alles in Sync bleibt.

Das ist gut und schön so und funktioniert in Cubase perfekt. Wenn du jetzt beispielsweise in dieses Projekt noch etwas aufnehmen willst, dann addiert sich die Summe der Verzögerung aller derart anspruchsvollen Plugins zur Latenz deiner Soundkarte, mit der Folge, dass dein Monitorsignal für den scharfgeschalteten Track deutlich zu spät kommt. Da hilft’s auch nix oder nur wenig, die Latenz des Interfaces runterzuschrauben.

An dieser Stelle kommt besagter Schalter ins Spiel. Wenn aktiv, werden die heftig verzögernden Plugins deaktiviert. D.h., du musst die nicht suchen und manuell ausschalten - eine convenience-Funktion! Dadurch ändert sich natürlich auch dein Mix, ganz klar. Aber zum Aufnehmen sollte es reichen. Und rückwärts isses genauso leicht - einfach wieder deaktivieren und schon ist dein Mix wieder, was er war.

Wenn du Audio aufnimmst und nicht durch Cubase monitorisierst, kann’s dir egal sein. Bei VSTis natürlich nicht.

Wir kommen der Sache schon näher, Vielen Dank an euch beide :wink:

meinst du mit alle anderen Signale um diesen Wert verzögert ausgegeben werden, nur die Signale in demjenigen Kanalzug bzw.Signal-Pfad eines einzelnen Mixer-Kanalzugs, der dasjenige stark beanspruchte (verzögernde) VST-Plug-In beinhaltet ( so dass nur die nachfolgenden Signale bzw. Signale der nachfolgenden Plug-Ins in der Signal-Kette des einzelen Mixer-Kanals(z.B.Stimme 2): zum Beispiel: Insert 1 mit diesem beanspruchenden Plug-in “nur” die Signale, der nächsten bzw. darauffolgenden Insert-Schnittstellen bzw. des restlichen Signalwegs innerhalb dieses Mixer-kanals verzögert werden, und damit einzeln verzögert im End-Mix-down bzw. im Ausgangsbus negativ “heraussticht” oder ist es so, dass Cubase alle Signale in einem Projekt (alle Signale in allen Mixer-Kanalzügen), als globale Sicherheits-vorkehrung,( damit Alles, wirklich alles IN SYNC bleibt) entstanden durch die Verzögerung des beanspruchten Plug-Ins, verzögert?
Das ist die 1-Million-Euro-Frage.

man, ich glaube ich hab mich wieder irgendwo ins Nirwana geerdet, ich hoffe einer von euch kann das cracken.

Na wie schon deutlich geschrieben - es werden alleb anderen Signale (Kanäle) mit verzögert, damiz alles mehr oder weniger samplegenau synchron bleibt…

Genau, alles :sunglasses:

Das würde ich nicht als ‘globale Sicherheitsvorkehrung’ betrachten, sondern als wunderbarer- und vernünftigerweise implementierten Automatismus, der eine saubere Signalführung im Sinne des Klanggestalters erst möglich macht :laughing:

Wenn dem nicht so wäre, dann müsstest du, um wirklich synchron zu bleiben, nach Insertieren jedes Plugins dessen Verzögerungswert nachschlagen und ausnahmslos alle anderen Signale/Spuren um diesen Wert verzögern. Entschiedest du dich dann für ein anderes Plugin an gleicher Stelle, müsstest du entsprechend korrigieren. ‘Mal eben ein Plugin ausprobieren’ wäre unter solchen Umständen ziemlich mühsam, ‘creativity last’ sozusagen.
Die Zeit ist für Cubase-User seit SX2 zum Glück vorbei. Andere DAWs waren zum Teil viel später dran. So ein paar Samples De-Sync fallen mitunter gar nicht wirklich auf, aber bei der Menge an Plugins, die in einem ‘modernen’ Mix zusammenkommen… huiuiui… von ‘advanced’ Techniken wie parallelen Bearbeitungen etc. ganz zu schweigen - das wäre dann stets mit Phasenparty deluxe behaftet. Kammfilter-Effekte zuhauf, da wäre man vielleicht lieber Friseur geworden :laughing:

Danke,
ich glaub ich hab´s jetzt fast verstanden. jetzt aber noch ein Problem, was ich irgendwie nicht verstehen will: zieh mal zur Hilfe den Tipp von Plan9 herbei, mit der aktuellen Operation Manual, Seite 687/688:

Verzögerungsausgleich
Cubase sorgt während der Wiedergabe für eine perfekte Synchronisation all
Kanäle und gleicht automatisch alle Verzögerungen durch VST-PlugIns aus.
Sie können einen Schwellenwert für den Verzögerungsausgleichim
Programmeinstellungen-Dialog (Seite VST) angeben, so dass nur PlugIns
einem höheren Verzögerungswert als dieser Schwellenwerteinstellung betrof
sind.

Verzögerungsausgleich einschränken
Um zu vermeiden, dass Cubase Latenz hinzufügt, wenn Sie ein VST-Instrument in
Echtzeit spielen oder Live-Audio aufnehmen, können Sie Verzögerungsausgleich
einschränkenaktivieren. Dadurch können Sie die durch den
Verzögerungsausgleich bewirkte Latenz minimieren und gleichzeitig den Sound der
Abmischung so gut wie möglich erhalten.
Die Funktion »Verzögerungsausgleich einschränken« steht Ihnen auf der
Werkzeugzeile sowie im Funktionen-Menü der MixConsolezur Verfügung.
Durch Aktivieren von Verzögerungsausgleich einschränkenwerden VST-PlugIns
abgeschaltet, die für VST-Instrumentenkanäle aktiviert wurden sowie
Audiospur-Kanäle, die inAufnahmebereitschaft sind, Gruppenkanäle und
Ausgangskanäle. VST-PlugIns, die für Effektkanäle aktiviert wurden, werden nicht
beachtet. Nach der Aufnahme oder Verwendung eines VST-Instruments sollte
Verzögerungsausgleich einschränkenwieder deaktiviert werden, damit der
vollständige Verzögerungsausgleich wiederhergestellt ist.

Wenn doch Cubase schon automatisch einen Latenz/Verzögerungsausgleich iniziert, was jetzt wo ich das durch euch verstanden habe, als wahnsinniges Feature sehe, warum sollte ich dann den Verzögerungsausgleich einschränken, wenn ich so ein stark beanspruchendes Plug-In geladen habe?

Auch das wurde doch schon oben erläutert - einfach nmal aufmerksam lesen, wenn sich schon jemand die Zeit für so eine Antwort nimmt …

Packst Dir mal ein paar Multibandkompressoren in eine Audiospur, und veruchst auf diese Spur live einzuspielen, einmal mit und einmal ohne die Funktion (mit passend gesetztem threshold) und schaust mal, ob Dir was auffällt.

Input vs. Output-Monitoring, richtig?

Probier es doch endlich einfach mal aus, man man man…

Ich verstehe nicht so ganz, was Du damit sagen willst.?

aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh

nee, ist gut, ich hab´s jetzt verstanden. was mich aber die ganze Zeit verwirrt hat, war “Verzögerungszeit einschränken”. das einschränken, ist für mich etwas irritierend gewählt. hätte das etwas anders benannt. Das war ja auch eines der ausschlaggebenden Ursachen für diesen thread. Danke an alle, die mir geholfen und hier geschrieben haben.

Da ist nichts misszuverstehen. Es heisst “VerzögerungsAUSGELEICH einschränken” (!)
Und genau das beschreibt diese Funktion ausführlichst.
Das wird um den Wert der erzeugten Pluginlatenzen ausgeglichen, mit diesem Knopf wird das => eingeschränkt (!)
Wüsste nicht, was daran inkonform sein sollte.



“Verzögerungsausgleich einschränken” ist meines Erachtens zu umgänglich geschrieben, worauf ja auch überhaupt der ganze thread hier aufbaut. “Alle verzögernden Plug-Ins bypassen oder ausschalten” wäre für mich persönlich besser zu verstehen gewesen.

Das wäre allerdings falsch, denn das macht diese Funktion ja nicht.



wurde aber so beschrieben, was macht sie denn dann? (bitte nicht auf oben verweisen, ich bin wirklich so dumm und versteh´s einfach nicht).

Ein bisschen Latenz machen fast alle Plugins…