Dropout am Anfang eines Render

Hallo,

bevor ich eine Support Anfrage an Steinberg stelle: Hat jemand ähnliche Dropouts beobachtet wie in meinem Fall ?
(Wavelab 10…40 ; in Wavelab 10
Szenario:
Audiomontage, mehrere Plugins in der Spur-Sektion, Limiter und ein paar Metering Plugins in der Master Sektion. Zu renderndes File hat so gut wie keinen Lead-In (Stille am Anfang) - Waveform beginnt jedoch auf beiden Kanälen von der Null Linie aus, also konform.

Sowohl im Render als auch beim Realtime Hören ist in den ersten ca. 150ms ein Dropout wahrnehmbar. Danach ist die Wiedergabe fehlerfrei. Erkenntnisse bisher:

  • “Verursacher” ist Proximity EQ von Sonible. Anführungszeichen, weil das Plugin in gleicher Konstellation (Signalkette und alle Plugins) in Cubase dies NICHT verursacht.


  • Bypasse ich Proximity EQ ist es ohne Dropout. (Live Hören als auch Render).Schiebe ich das zu rendernde File ca. 150ms nach hinten ist ebenfalls alles fehlerfrei.

Eine Lösung gäbe es also, nur: Der Klient möchte womöglich nicht 150ms Lead-In. Außerdem müsste ich somit erst ein leeres File generieren und vor das eigentlich File montieren.

Anmerkungen:
Fehler tritt auch in Wavelab 9.5 auf.

Mir ist aufgefallen, dass Cubase bei Klicken des Start-Buttons die Wiedergabe per se erst ca. 150ms später startet. Habe ich vorher nicht drauf geachtet.
Außerdem: Ich erinnere mich dunkel, dass bei Einführung/Upgrade auf Wavelab 9 oder 9.5 in den ersten Versionen die Wiedergabe unnatürlich spät nach Klick oder Druck der Leertaste startete. Ein Umstand, der mit irgendeinem Release dann gefixt wurde.

Ich habe “unter der Haube” keine Einstellung gefunden, die diese Anomalie (= den Dropout) behebt. [“Plugins vor Start zurück setzen” oder ähnliches]

Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht ?

beste Grüße
Frank

Hast Du mal unter: Voreinstellungen / Audio-Verbindungen / Optionen nachgesehen? Auf welchem Wert steht der Asio-Guard? Ev. erhöhen. Ebenfalls sollten Häkchen bei Kurzes Fad-In und Kurzes Fade-Out drinsein.

Klar ist auch noch nicht, warum du den EQ in die Spur und nicht in den Master packst. In die Spur würde ich nur Plugins setzen, wenn ich mehrere Spuren bearbeite. Ansonsten gehört sowas in den Master, denn der EQ wirkt ja so oder so auf alle Clips in der Spur.

Andererseits stellt sich die Frage, wie Du arbeitest und was das Projekt ist. Mastering-Job? Normalerweise arbeitet man da eh in mehreren Schritten:

  1. Klangkorrekturen + vorsichtig ev. Pegelspitzen abfangen mit Peaklimiter
  2. 32Bit Zwischenmaster erstellen (rendern!)
  3. Neue Montage vom 32Bit Zwischenmaster, jetzt letzte Korrekturen + LAUT machen.
  4. Erst hier die Auslieferungsformate erstellen (16Bit, MP3, etc.)

Wenn du so arbeitest, ist das mit den 150 ms versetzen egal, da es in Schritt 1 passiert. Bei 3. kannste das ja wieder wegschneiden.

Danke für die Ansätze,

auch mit ASIO Guard auf Maximalwert bleibt das Artefakt. Und “Kurze Fadeins/outs” waren bereits eingestellt.
Ich habe jetzt auch nochmal “Treiber freigeben, wenn im Hintergrund …” wieder ausgeschaltet - ebenfalls ohne Auswirkung.

Wobei der Treiber ja ebenfalls eher die live Wiedergabe betrifft. Das Artefakt wird jedoch auch reingerendert.

Dies ist offenbar ein Fall von schlechter Kommunikation zwischen der VST und Wavelab. Erfahrungsgemäß wird da Steinberg antworten: Wenn’s die anderen Plugs nicht auslösen, fragen Sie Sonible" …und Sonible wird vermutlich antworten “Wenn’s in Cubase läuft, fragen Sie Steinberg”.

Der von Dir beschriebene Workflow passt leider nicht zur Arbeit mit meinen Kunden, jedoch:
Ich kann ja durchaus erstmal mit Leadin 150ms arbeiten (falls nicht bereits im Ursprungs-File) - und erst nach Abnahme des Finals den Anfang wegschneiden.

Anschreiben werde ich Sonible trotzdem mal. Antwort beim Plug-Hersteller typischweise deutlich schneller als bei Steinberg.

Ich denke, das ist ein guter Gedanke. Tatsache ist nun mal, dass viele User, so auch ich mit dem Playstart keine Probelme haben. Das drängt die Vermutung auf, dass der Plugin-Hersteller da nachbessern muss. Nach meiner Erfahrung war die VST-Schnittstelle bisher kein Problem. Da gibt es ganz andere Gurken :wink:

Gerade habe ich pflichtbewusst auf V10.0.50 ge-updatet. Allerdings hat dies für den beschriebenen Effekt nichts gebracht.

Ich wollte dem bisher nicht antwortenden Steinberg Support noch zu Gute halten, dass da etwas in der Mache ist.

Nach wie vor bin ich eher der Meinung, dass es an Wavelab/Steinberg liegt. Cubase kommt mit dem Plugin ja wunderbar klar.

Außerdem erinnerte ich mich an einen anderen Fall, wo mir ein Plugin-Hersteller plausibel erklärte, dass es -wenn man konform zur VST3 Schnittstelle programmiert- dann auch außerhalb des eigenen Einfluss-Bereiches ist.

Der Fall:
MJUC von Klanghelm, ein sehr erschwinglicher und charaktervoller Kompressor, erzeugt ein Latenzproblem, wenn er über den DAW Bypass umgangen wird. Benutzt man ihn mit einer anderen Spur im Parallel-Modus, ergibt sich ein deutlicher Kammfilter Effekt. Eine wirklich störende Anomalie. Die Kammfilter Notches wiesen mich auf die Ursache ‘fehlerhafter Latenzausgleich’ hin.

Ich schrieb damals Tony Frenzel von Klanghelm und auch Steinberg an. Tony erklärte mir dann, dass -wenn man den Plugin-internen Bypass Schalter benutzt- es zu keiner Anomalie kommt. (Andersrum hätte ich es noch verstanden = Plugin-Schalter dodgy, Steinberg Bypass gut.)

Sprich, der Bypass Schalter von Cubase lag außerhalb des Einflusses von Klanghelm/Tony Frenzel. Er muss sich darauf verlassen, dass das von der DAW richtig abgenommen und ausgelesen wird.

Vermutlich ist dies mit Sonibles Proximity EQ ein ähnlicher Fall.

Nun denn, wenn man es erkannt hat, kann man es umgehen. Professionellem Arbeiten - wenn man bei einem wichtigen Projekt davon benachteilight wird- allerdings hinderlich. Ein Glück, dass a) es ein Einzelsong-Auftrag war und b) ich es vor dem Abgabe Termin entdeckte und mein Kunde auch super entspannt gewesen wäre. Da gibt es allerdings auch andere Persönlichkeiten…!

Wenn Du so damit leben kannst, ist das zwar nicht perfekt, aber halbwegs okay. Ich hab immer einen heiden Respekt vor der Arbeit der Programmierer bei so komplexer Software wie Cubase + WL. Wer mal ne Weile mit Pro Tools gearbeitet hat und die endlosen Listen mit nicht behobenen Bugs kennt, die Avid bei der Installation gleich mitliefert, der freut sich dann über das Arbeiten mit Steinbergsoftware. Es sind doch erstaunlich wenige Bugs und sie werden meist mit nem Wartungsupdate behoben, was man von z.B. Pro Tools nicht gerade behaupten kann. Und vom Workflow wollen wir mal gar nicht erst anfangen…
Ich hatte bisher noch keine Probleme mit VST, bzw die Probleme, die ich bisher hatte, konnten immer auf den Pluginhersteller zurückgeführt werden. Ich bin aber auch sehr wählerisch, was Plugins angeht. Was nicht richtig läuft fliegt wieder raus.

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Den Satz hatte ich beim letzten Post vergessen: Mehr Licht als Schatten.