Frage zur Song-Produktion: Korrelation / mono-Kompatibilität in Songs

Hallo liebe Gemeinde,

ich habe soeben mal einen Song einer international bekannten und aktuell beliebten Interpretin aus dem Pop-Bereich mit einem Korrelationsmeter durchgemessen und habe festgestellt, dass dieser zumindest an manchen Stellen weit unter 0 geht - also an dieser Stelle nicht mono-kompatibel ist.

Nun fehlt mir auch die Zeit, mal einige andere Songs bekannter Interpreten durchzumessen. Hat einer von Euch fundierte Kenntnisse darüber, ob das die Regel ist? Wie sehr wird bei solchen Produktionen tatsächlich auf die mono-Kompatibilität geachtet? Heutzutage werden viele Songs ja bei der Generation Z mit dem Handy abgespielt (also mono). Oder sagt man sich bei derlei Produktionen, wenn das an manchen Stellen mal kurz nicht mono-kompatibel ist, dann ist das OK?

Dann stellt sich mir auch gleich die Frage: Warum stellen die Hersteller von VSTs so viele sound presets her, die schon einen signifikanten Raumklang mit sich bringen, obwohl heutzutage der Trend in der Musik ja wieder zurück geht Richtung mono?

Hi,
i.d. Regel gehen die Werte nur selten und wenn dann nur kurz unter Null. Es gibt Produktionen, die sich in Mono ziemlich zusammenfalten - davon bleibt der musikalische Kerninhalt unberührt. Das gab es aber auch schon früher. Produktionen leben oftmals davon, dass nicht alles “richtig” gemacht wird.

Ein neuer Trend in Richtung Mono wäre mir neu. Im Gegenteil - Monokopatibilität verliert immer weiter an Bedeutung nach meiner Einschätzung. Hierbei ist aber zu unterscheiden, für welches Format produziert wird. Ich kann das aber nicht empirisch untermauern, weshalb ich hier bewusst “nach meiner Einschätzung” schreibe.

Sind Handys mono? Meines ist ein paar Jahre alt aber stereo. An jeder kurzen Seite ist ein kleiner Lautsprecher.

Die meisten Handys sind nach wie vor Mono. Bei den höherpreisigen Modellen sind seit ein paar Jahren oftmals Stereolautsprecher verbaut abhängig vom Modell.

Davon abgesehen kommen diese onboard speaker nur bei einen geringen Teil des Musikkonsums zum Einsatz - i. d. Regel sind es angeschlossene Kopfhörer oder Bluetoothboxen. Darüber gibt es auch fortlaufende und solide Erhebungen.
Monokopatibilität spielt mittlerweile also beim Musikkonsum auf Handys eine eher untergeordnete Rolle.
In welchem Ausmaß Mono beim generellem Musikkonsum überhaupt noch eine Bedeutung spielt - da wüsste ich jetzt spontan keine Studie die das verlässlich widergibt.

Ja. Ich weiß nicht wie groß dein Handy ist :stuck_out_tongue: Spaß. Du brauchst doch einen gewissen Abstand, um Raum für einen Stereo-Effekt erzeugen zu können. Was sein kann, dass wenn man die Kopfhörer am Handy anschließt, dieser Ausgang müsste stereo sein. Habe ich noch nie probiert, weil brauche ich nicht.

Aber, dadurch dass so viele eben so viel über Handy hören und meist über die internen Lautsprecher, ist das Thema mono-Kompatibilität und natürlich auch das Abmischen in mono (wieder) wichtiger geworden heutzutage. Aber wenn das so zu sein scheint, dass global player in der Musik-Branche bei ihren Musikproduktionen Songs mit dabei haben, die nicht 100 % mono-kompatibel sind, wo der Korrelationsmeter auch mal unter null geht, dann scheint das ja in Ordnung zu gehen, wenn sich kein Zuhörer da draußen beschwert. Dann müssen wir uns zukünftig keinen mehr abbrechen, dass der Korrelationsmeter nie unter null geht. Wenn der eine oder andere Song dann mal z. B. für TVCs lizenziert werden sollte, dann muss das entsprechende Tonstudio, was dann mit der Audio-Postproduktion beauftragt wird das dann eben an den Stellen angleichen, falls es von nöten sein sollte und nicht von alleine ausgeglichen wird, weil z. B. V/O drüberliegt. Mussten wir damals schließlich auch machen, als ich noch im Bereich Audio-Postproduktion tätig war. Da ist es mir das erste Mal aufgefallen, wie viele Songs nicht 100 %ig mono-kompatibel sind and vielen Stellen.