Gain Staging Vorgehen bei vielen Signalen

Jenseits von +700dbFS.

Ein gutes Beispiel für das, was ich weiter oben schrieb. Die meisten Infos zu dem Thema sind nicht falsch, sie sind häufig einfach nicht zutreffend.
Dieser Satz ist z.B. richtig für Digitalaudio mit Integerwerten, aber nicht für den Fall, dass Gleitkommawerte verwendet werden.
ProTools war in den frühen 2000’er Jahren die letzte DAW, die von Integerwerten auf Gleitkommawerte umgestiegen sind. Alle mir bekannten DAWs verwenden Gleitkommazahlen in ihrer Audioengine.

Mal eine Gegenfrage: Wenn 0.0dBFS wirklich die Grenze sein sollten, wie erklärst Du es, dass Cubase in meinem Video Pegel von +31.6dB und +40.0dB anzeigen kann? Wenn der Wert nicht über 0 gehen kann, wie soll Cubase dann unterscheiden zwischen 31.6 und 40.0?

Eigentlich ist das doch eine gute Nachricht. Du brauchst Dir nur dann Gedanken zum Clipping zu machen, wenn Dein Signal den Computer verlässt. Solange es innerhalb der DAW umhergeschickt wird, kann es nicht clippen.

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…dann frag mal ein Plugin was es von einem Input Pegel +30dbFS hält.:rofl:
Spätestens jetzt sollte man wieder auf Pegel achten.

Man muss unterscheiden zwischen dem, was technisch möglich ist und dem, was musikalisch sinnvoll ist.
Technisch können alle VST-Plugins die >+700dB mitgehen. Es gibt Plugins, die verwenden aber absolute Pegel, wie z.B. ein Limiter. Da ist dann der Wertebereich des Parameters bei 0.0dB am Ende. Aber das ist eine (sinnvolle) Entscheidung des Plugin-Entwicklers und nicht einer technischen Limitierung geschuldet. Analog-Emulationen gehören oftmals auch in diese Kategorie.
Du kannst aber bspw. jedes Delay oder Reverb mit +500dBFS ansteuern, dass ist denen völlig egal.

Glaube mir bitte, nur weil ich weiß, dass ich solche Pegel fahren kann, mache ich das noch lange nicht. Aber ich sitze halt auch nicht vorm Rechner und achte akribisch auf jeden kleinsten Pegelausschlag und verwende keine Zeit darauf zu achten, nicht über 0.0dB zu gehen. Speziell in der kreativen Phase.

Es darf auch jeder gerne seinen Mix fahren, wie er möchte. Ich will einzig den Unwahrheiten etwas entgegnen.

Off topic
Naja, oder vielleicht doch. Beispiel Samplerate: Vielleicht will jemand, der sein Projekt mit 96kHz anlegt, in Wahrheit nur ganz wundervolle Symphonien exklusiv für unsere vierbeinigen Freunde produzieren. Weiß man’s?

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Aber mit 12 Bit Auflösung damit‘s a bisl dreckiger klingt :joy:

Um mal wieder auf die eigentliche Frage zurückzukommen…

Entweder regelt man die Lautstärke der einzelnen Kanäle herunter (mittels des “normalen” Laustärkereglers)
oder man regelt in der Pre-Sektion der Gruppe das Signal herunter mit dem Pre-Gain.

Eigentlich nicht, denn Du regelst ja den Pre-Gain so, dass die Lautstärke in der Gruppe optimal ist. Und da Du jetzt ja weiss, dass man ruhig den Pegel auf einem (Gruppen-)Kanal an die 0.0 dBFS heranführen kann ohne ins Schwitzen zu kommen, ist das ja kein Problem mehr.
Falls eines der Insert-Plugins in der Gruppe aber dennoch einen anderen Eingangspegel benötigt und es keinen eigenen neutralen Eingangsregler hat, packst Du davor und dahinter das neue Volume-Plugin und regelst damit den Pegel für dieses Plugin eingangs- und ausgangsseitig.