MADI Frage?

Hallo,

ich habe eine Frage: Ich habe Interesse an dem neuen Antelope Audio Goliath HD audio interface und dieses bietet auch eine MADI Anschlussmöglichkeit.
Wie kann ich MADI nutzen? Kann ich es über eine PCI Express Karte an meinen Computer anhängen und dann 64 Kanäle gleichzeitig übertragen? Wie handhabt ihr das in Cubase-kann ja nur eine Audiokarte gleichzeitig verwenden und wenn ich z.B.zusätzlich RME Madikarte um das Goliath anzuhängen kaufe, wird das wahrscheinlich nicht funktionieren. Von welcher Firma gibt es was vernünftiges? Wie sieht es mit der Latenz aus?
Ich verwende Cubase Pro 9.
Vielen Dank für Eure Antworten!
Wolfgang

Naja, MADI ist eine Digitale Audioschnittstelle. Folglich kannst Du darüber Signale an ein anderes Gerät senden, welches dieses Formet lesen kann, oder Dir in dein gewünschtes Format konvertiert. Was für einen Nutzen Du Dir davon erhoffst, das Goliath an ein RME MADI Karte zu hängen - will mir nicht so ganz klar werden.
Des Weiteren gehört Deine Frage ganz eindeutig ins Hardware Forum.

“Was für einen Nutzen Du Dir davon erhoffst, das Goliath an ein RME MADI Karte zu hängen - will mir nicht so ganz klar werden.”
Ich frage mich das nur weil mich interessiert, ob man niedere Latenzen als mit USB damit erreichen kann und ich einige Hardwaregeräte einbinden möchte.
Wolfgang

Das RME MADI Interface hängt doch aber auch per USB am.Rechner.

Ich lese folgende Frage heraus.

Hat es einen Vorteil bei der Latenz wenn ich eine Madi Karte in den PC stecke und daran das AudioInterface per Madi anschliesse?.


Ich habe mal kurz die beschreibung des gerätes gelesen. Es soll auch Thunderbolt vorhanden sein.
Ich würde dann diese Schnittstelle wählen. Da gibt es keinen Umweg über eine PCI Karte.
Die ist ja quasi schon eingebaut. Ich vermute das dürfte dann eine niedrigere Latenz als Madi oder USB ergeben.

Ah OK HDSPe MADI hatte ich nicht gesehen

Mal eine wirklich ernstgemeinte Frage, was hast du mit dem Setup vor?
Mit den beiden Geräten zusammen liegst du im mittleren 4 stelligen Euro Bereich!

Und wiederum ernstgemeint, du willst so viel Kohle raus hauen und kennst dich (was zumindest deine Frage vermuten lässt…) nicht wirklich mit der Materie aus?

Beschreibe doch mal was du genau vor hast/was für Anforderungen du an die Geräte hast.
Evtl. machst du es gerade komplizierter als es sein muss. Schau mal bei den AVB Interfaces von MOTU rein…

Zum Thema Latenz sei nur gesagt, sowohl USB3 als auch (oder besonders) Thunderbolt sind für 64 Kanäle schnell genug!

@gestrandeter Finne: Also nur zur Info: Mache jetzt seit 30 Jahren mit Cubase Produktionen. Wieviel Kohle ich “raushauen” möchte, ist mein Problem. Aber offenbar kennst Du dich bei MADI auch nicht aus, sonst hättest Du beantworten können, ob MADI eine niedrigere Latenz als USB 3.0 hat.
Thunderbolt ist super, bin allerdings PC User und Antelopes Thunderbolttreiber läuft nicht auf Windows.

Wie auch immer…
Das mit dem PC soll man ahnen? Hast du bisher nicht erwähnt…
Du kannst dein Geld ausgeben für was immer du willst! Ich wollte eigentlich nur erwähnen, dass es auch “günstigere” Lösungen gibt!
Und doch, ich kenne mich mit MADI aus, nur wollte ich deine Frage besser verstehen!
In Kombination mit der RME MADI Karte ist das Goliath nicht mehr als Interface am PC angeschlossen sondern als “Preamp Erweiterung” an der RME, deshalb nix 2 Interfaces! Daher meine Vermutung mit der fehlenden Ahnung…
Wie hoch die jeweilige Latenz ist, hängt nicht unmaßgeblich von deinem System/Anwendungsfall ab, aber das verschweigst du ja hartnäckig.

Z.B. zum reinen recorden von 32 Spuren mit ca. 5 ms gesamt Latenz reicht mir sogar USB2…
Da brauchts kein Thunderbolt/USB3/MADI/AVB etc.!

Übrigens, nur weil man etwas 30 Jahre macht, muss man nicht zwingend auch alles richtig machen…

Und wie schon geschrieben wurde, falsches Forum! Hardware als Stichwort…

Ich betreibe seit einiger Zeit ein 32+ vua usb am PC.
Habe mir auch überlegt falls es nicht so gut klappt über eine hdspe Madi zu gehen.
Für latenzfreises monitoring verwende ich den wirklich (mittlerweile) sehr gut gemachten Mixer des Interface.

Die neuen HD Modelle von antelope haben jetzt usb3…

sonst hättest Du beantworten können, ob MADI eine niedrigere Latenz als USB 3.0 hat.

Nein, das kann man so nicht eindeutig beantworten, weil USB und MADI zwei verschiedene digitale Schnittstellen mit einem je eigenen Protokoll sind. USB ist wie der Name bereits andeutet eine universelle digitale Schnittstelle, während MADI nur für die Übertragung digitaler Audiosignale zuständig ist. Während USB Kabel zur Datenübertrargung nicht länger als max. 5 Meter lange sein sollten, so verwendet man zwischen MADI Schnittstellen entweder optische oder koaxiale Kabel. Das optische Kabel darf dabei bis 2000 Meter lang sein, das koaxiale immerhin 100 Meter. Von der möglichen Länge der Datenverbindungen her besitzt MADI bei 2 KM Datenkabel eine durch die Leitungsgeschwindigkeit beeinflusste mögliche Latenz die es so bei USB schon mal nicht gibt.


Latenzen entstehen zuerst einmal durch den Verarbeitungstakt der bei der Datenübertragung verwendeten elektronischen Bauteile (CPU, Speichertakte, weitere Mikroprozessoren, Kondensatoren, Transistoren usw.), sowie danach durch die Distanz bis zum Ausgabegerät.
Bei Verwendung von MIDI Geräten kann es ebenfalls zu Latenzen kommen, die nicht geringer ist als die Taktfrequenz mit der MIDI übertragen wird. Wird irgendwo in den Verarbeitungswegen eine manchmal auch NOTWENDIGE Latenz wie ein MIDI Taktgeber nicht berücksichtigt, dann kann es zu noch schlimmeren Effekten als den Latenzen kommen, nämlich dem Jitter.

Falls man mehrere externe MIDI Geräte und die DAW von einem oder mehreren Computer miteinander synchronisieren will, dann muss man die DAW von einer externen Midi-Clock synchronisieren lassen, zum Beispiel der E-RM Multiclock.


Weiter verursachen natürlich auch die elektronische Verarbeitung in den Ausgabegeräten (zum Beispiel ein Verstärker) weitere Latenzen. Die Qualität der verwendeten Bauteile in den Geräten (egal ob für USB oder MADI) spielt ebenfalls eine Rolle, so gibt es schnellere und langsamere USB Geräte, was vor allem beim Anschluss mehrerer USB-Geräte zum Tragen kommen kann. Die Fähigkeit einer Elektronik mittels MTT (Multipler Transaktion fähig) die Daten verschiedener USB Geräte verarbeiten zu können ist hierzu entscheidend. Es gibt USB Steckkarten für den PC die wenig Latenz aufweisen, anders als die USB Hub die ja wiederum von einem USB -Gerät des PC gespiesen werden müssen und daher immer auch von der Qualität des USB-Chip auf dem Motherboard abhängig sind.

Wird auf die Qualität der eingesetzten Elektronik für das Produkt geachtet, so kann man wie RME einen latenzarmen USB Hub mit MADI Schnittstelle anbieten, welcher man allerdings auch an einem geeigneten USB Anschluss des Computers einstecken sollte.

Und noch zuletzt auch noch zu erwähnen, es gibt Latenzen die vom Audiotreiber selbst kommen, also von der Software. Jede Software arbeitet mit so genannten Programmschlaufen, die vom Starten des Programms bis zur Ausgabe durchlaufen werden müssen, abhängig vom Prozessortakt und der Speicher -Busbreite mit der das Programm arbeitet. ( Übrigens sind deshalb 32bit Plugins unter Umständen eine kleine Spur schneller als 64bit Plugins :wink: )
Ursache: Das 64-Bit-Programm belegt mehr Speicher als 32bit, da Zeiger darin immer 64 Bit groß sind. Dadurch kann der Prozessor weniger Daten und Instruktionen im schnellen Cache halten und muss häufiger auf den langsameren Hauptspeicher zugreifen, was Leistung kostet. 64bit Plugin belegen auch auf der Festplatte etwas mehr Platz als ihre 32Bit Kollegen, und benötigen deshalb mehr Ladezeit beim Laden von der Festplatte in den Hauptspeicher.

Wie man sieht ist das Thema Latenzen sehr weit reichend, und USB oder MADI als reine Schnittstellendefinition hat damit eigentlich nichts direkt damit zu tun, ausser das es bei deren praktischen Ausführung der Produkte technische Grenzen in der Verarbeitungsgeschwindigkeit gibt ebenso im Zusammenhang mit MIDI Taktraten, Speicherbuffers und nicht zuletzt die Betriebssysteme der Computer mit ihrer Verwaltung von Hardware und den CPU Kernel Tasks.