Schlagzeug zu "frei" aufgenommenen Spuren "programmieren"

Hier ein kurze Workflow-Frage zum nachträglichen hinzufügen/Programmieren von Percussions oder Drums:

Wenn ich bspw. Drei Gitarrenspuren + Gesang ohne “clicktrack” aufgenommen habe und ich im Nachhinein das Audiomaterial unverändert lassen möchte (also nicht die Audiospuren mit Audiowarp oder sonstigem “quantisieren” möchte): Dann habe ich doch prinzipiel folgende zwei Möglichkeiten:

  1. Ich nehme ein "echtes Rhytmusinstrument (shaker/ Drums/ Kongas, etc) als audiomaterial nachträglich zu meinen Audiospuren mit Mikrofon auf…
  2. Ich spiele bspw. Live über mein MIDI-Keyboard percussions von einem Sampler oder Synth ein (verzichte aber auf jegliches Quantisieren und betrachte meine aufgenommenen Midi-Events als zeitliche events)
  3. Ich nutze Time-Warp, um das Timing des Projektes an das Timing der "Live aufgenommenen Musik/ Audiospuren anzupassen, um dann zu Programmieren oder um bspw. Beat-Designer oder Loop Mash zu nutzen… So kann ich ja dann MIDI im Timing des SOngs programmieren…

Wie sind eure Erfahrungen, welcher Weg macht hier am meisten Sinn?

Es kommt darauf an, ist das Timing denn grundsätzlich in Ordnung, ich meine ohne zu große auffallende Schwankungen? Wenn ja, feel it and play it with the groove :mrgreen:
Habe ich genau einmal so gemacht, und das ist dann leicht, wenn die Schwankungen musikalisch grooven bzw. sogar Sinn ergeben. Ich hatte ein Percussion drübergepielt und das hat gut geklappt, ein zwei manuelle hinschieberein und gut ist.
Andernfalls ist das eine unsägliche Rumbiegerei mit Time Warp verliere ich zuviel Zeit, habe ich bisher sehr selten genutzt, ist mir zu schwierig, stört den musikalischen Flow usw.
Da spiele ich lieber nochmal ein.
Anderes Beispiel ich habe einen Schellenkranz zuletzt aufgenommen. Mit besch… Ergebnis, irgéndwie total unrund.
Dann habe ich erst versucht mit Audioquantisierung zu quantisieren, grauenhaftes Audioerlebnis (bei Höhen fkt. kein Algo), dann mit Hitpoint rumgespielt, dann war mir das zu langwierig und zu blöd, und habe nochmal einen Tag später eingespielt et voila, genau 4 Minuten habe ich dann gebraucht.

An dieser Stelle an Steinberg: Bitte macht eine einfachere Audioquantisierung, vor allem im Projektfenster und nicht via Sample Editor, da weiß ich gar nicht mehr wo ich bin. Sonar oder besser Sam ProX machen das doch vor.
Schaut euch das bei denen ab, aber ohne die Bugs :mrgreen:

Es gibt natürlich noch andere Möglichkeiten und im Gegensatz zu Whitealbum habe ich sehr positive Erfahrungen mit der Audioquantisierung gemacht. Das funktioniert aber nur gut, wenn dass Material einigermaßen sauber (nach Metronom) eingespielt wurde und man mit closed Mic’s oder noch besser mit Trigger-/Mididrums aufnimmt.

  1. Im Sample-Editor Hitpoints erstellen (manuell noch ein wenig korrigieren) und Slicen und dann die Audiospuren (Groove-)-Quantisieren. Danach hat man eine sehr tighte Aufnahme, zu der man praktisch alles hinzu programmieren kann. So habe ich das schon etliche Male erfolgreich betrieben.

Ja, wenn schon tight eingespielt, dann ist das ja problemlos (für mich aber immer noch zu umständlich → siehe Sonar X2 oder Sam ProX).
Bei mir ist es so, es kommt natürlich auch auf die Musik an, die man macht, wenn tight eingespielt, und es eine Spur nicht ganz sauber im Timing ist, dann lasse ich das so wie es ist. Das lebt im Alternativ/Rock/Popbereich wie Wilco, 16 Horsepowers viel mehr. Man stelle sich Kashmir oder In My Time Of Dying von Led Zeppelin quantisiert vor :open_mouth:

In einem anderen Genre ist das was anderes. Aber selbst Teardrop von MAssive Attack ist massiv live besser, als die Studioversion, auch wenn der Drummer wie blöd versucht genau auf dem Klick zu sein

Klar, da gebe ich dir vollkommen recht, es kommt immer auf die Musikrichtung an. Ich arbeite gerne mit Groove-Quantisierung und Q-Schwelle bzw. Zufall-Ticks. Dann klingt es nicht so steril.
Im Ausgangspost ging es aber um Programmierungen von Beat-Designer und Loopmash, von daher gehe ich davon aus, dass es hier um tighte Drumbeats geht.

Wie funktioniert sowas denn in X2 oder ProX? Habe ich noch nie probiert.

In X2 und in ProX werden die Hitpoints im Arrangefenster in der Audiospur angezeigt und kann dort easy zurechtgerückt werden (wenn überhaupt nötig), ohne Sample Editor Gedöns usw. Geht flott!

In X2 nennt sich das Audio Snap geht relativ schnell, unter X1 war das manchmal allerdings etwas buggy, hat sich manchmal geweigert da twas zu ändern. Von der Grundidee aber easy und schnell.
Auch in Sam ProX geht das im Arrangementfenster.

whitealbum wrote:
Es kommt darauf an, ist das Timing denn grundsätzlich in Ordnung, ich meine ohne zu große auffallende Schwankungen? Wenn ja, feel it and play it with the groove
Habe ich genau einmal so gemacht, und das ist dann leicht, wenn die Schwankungen musikalisch grooven bzw. sogar Sinn ergeben. Ich hatte ein Percussion drübergepielt und das hat gut geklappt, ein zwei manuelle hinschieberein und gut ist.
Andernfalls ist das eine unsägliche Rumbiegerei mit Time Warp verliere ich zuviel Zeit, habe ich bisher sehr selten genutzt, ist mir zu schwierig, stört den musikalischen Flow usw.
Da spiele ich lieber nochmal ein.

+1 Da stimme ich dir in allen Punkten zu :slight_smile:

Okay, in Cubase muss man halt den Umweg über den Sample-Editor gehen. Aber die Hitpoint Erkennung funktioniert seit 6.x sehr gut. Da muss man bei gut mikrofonierten Drumspuren auch nichts mehr/kaum was korrigieren. Geht dann auch relativ schnell.

Klar, da geht es auch nur um Nuancen, aber alleine das dann schon wieder ein Fenster aufgeht, und man erstmal den Bezug zum Arrangement verliert, finde ich persönlich suboptimal.
Wäre schön wenn das in einer der nächsten Versionen mal angegangen wird.

+1, da stimme ich dir natürlich zu. Es gibt immer was zu verbessern. :slight_smile: