(Schnelle) Noteneingabe: Dorico vs. Finale

Hallo in die Runde und die Entwicklungsabteilung,

da Finale nicht mehr weiterentwickelt wird, habe ich das Angebot für’s Crossgrade auf Dorico in der aktuellen Version 5 genutzt.
Nach ersten Gehversuchen bin ich von der Art und Weise, wie Dorico viele Dinge angeht und umsetzt, beeindruckt.
Die größten Schwierigkeiten bereitet mir die Noteneingabe in Dorico. Die ist nun leider derart grundlegend, dass ich hier nachfrage.

Soweit ich’s verstehe, muss ich in Dorico zwingend die Buchstaben A bis G nutzen, um die Tonhöhe festzulegen. Mein, sicherlich individuelles “Problem” ist, dass ich beim Schreiben nicht in Tonnamen denke, vor allem nicht in alten Schlüsseln oder bei transponierenden Instrumenten. Mir würde ein Cursor auf der jeweiligen Linie/Zwischenraum reichen, und ich weiß, dass da eine Noten hin soll.

Keine Ahnung, ob der nächste Satz nach außen hin Sinn macht: Ob das jetzt ein Fis, oder sonst etwas ist, weiß ich, ohne den Tonnamen beim Eingeben “aktiv” zu wissen. Bei Finale steht der Cursor da, wo die Noten sein soll, die Ziffer 5 liefert meine Viertel, die 6 meine Halbe, etc., ohne Umweg über “Wo ist die Taste ‘G’…”

Wer Finale kennt: Dort heißt diese Art des Noten-Tippens “Schnelle Eingabe”, sie funktioniert über die Pfeil-Tasten plus Nummernblock.
(M)eine riesengroße Frage wäre, ob sich diese “Schnelle Eingabe” in Dorico nicht simulieren lässt. Oder als optionale Eingabemethode einbauen ließe.
Bzw…, geht das bereits jetzt? Und ich hab’ nicht gefunden? Aber kein Tutorial sagt etwas in die Richtung, jedenfalls keines von denen, die mit bislang unter gekommen sind.

Bei Dorico wechseln die Pfeiltasten in’s nächste System; erst zusammen mit der ALT-Taste beziehen sich die Pfeiltasten auf die Tonhöhen der aktiven Note. ALT plus Pfeil auf/ab ist für mich genauso ok wie Pfeil auf/ab ohne Modifyer. Aber da, im Schreibmodus, die ausgegraute Note schon im Cursor steht: Kann ich sie wirklich nicht mit einer Zahlentaste in’s System schreiben? Warum muss ich dazu den entsprechenden Buchstaben raussuchen?

Vielleicht noch zum Hintergrund: Bin als Kirchenmusiker seit den 1990-ern mit Finale unterwegs und habe in den Jahren buchstäblich tausende Seiten Noten damit gesetzt, vom einstimmigen Liedruf bis zu Oratorien-Partituren. Und ja: Ich bin bestimmt lernfähig und glaube nicht, aus Prinzip am Alten zu kleben. Aber der Umweg über die Buchstaben ist für mich, beim Schreiben und Danken, absolut “sperrig” und verlangsamt das Arbeitstempo dermaßen, dass ich heute mal nachfrage.
Zumal aktuell vermutlich ziemlich viele Finale-Anwender/Innen wechseln (müssen?..)

Und bevor die Frage kommt: Ein MIDI-Keyboard hab’ ich, ja. Beim Improvisieren ist das auch ok, nur für’s Schreiben von Chor- oder Instrumentalstimmen sind meine Finger viel zu schnell. Finales “Schnelle Eingabe” via Tastatur entspricht meinem Denktempo, ohne über irgendwelchen Nomenklaturen nachdenken zu müssen. Daher bin ich so lange bei Finale geblieben. Auch wenn ich weiß, dass Dorico vieles schneller und eleganter erledigt, als es das Jahrzehnte alte Finale je konnte.

Dank für’s Lesen und für’s eventuelle Mitdenken.

Herzliche Grüße!

Thomas

1 Like

Du kannst der Methode durch „Tonhöhe von Notenlänge“ (Programmeinstellungen > Noteneingabe) zumindest näher kommen. Damit kannst du die Noten beim Druck der Zahlen eingeben. Ich persönlich nutze es, auch wenn ich nicht von Finale komme, sehr gerne und auch mit einem MIDI Keyboard finde ich es ansprechender.
Das Entwicklerteam weiß, dass „Schnelle Eingabe“ ein viel gewünschtes Feature ist und überlegt, ob und wie sie es implementieren können.

2 Likes

Hallo,
und Dank Dir für die rasche Antwort.
Ja, die Einstellung habe ich beim Herumspielen relativ schnell gefunden - wenn’s denn die richtige ist? (Siehe Screenshot)

Denn: Noten kann ich gerade nicht eingeben, nur die Notenwerte. Um die Tonhöhen selbst in’s System zu kriegen, muss halt doch einen Buchstaben drücken.
Es sei denn, ich habe etwas missverstanden oder mache etwas falsch?

Die Mitteilung, dass ich nicht der einzige bin, der die “Schnelle Eingabe” vermisst, ist jedenfalls sehr tröstlich. Dass Implementationsüberlegungen laufen, ist noch tröstlicher. Tatsächlich würde das - für mich - Dorico zu einem fantastischen Werkzeug machen.

nein, näher kommt man an Finale’s “Schnelle Eingabe” aktuell nicht. Tonhöhen muss man immer noch eingeben, aber man kann Tonwiederholungen leicht über die Zahlen schreiben.

ja, das war denn auch mein Stand.
Dann hab’ ich nichts übersehen.
Lieben Dank für die Infos und herzliche Grüße! :raising_hand_man: