Seltsames Verhalten nach Anfrage beim Major-Label "Universal Music" wegen Remix

Hallo Leute,

ich muss hier mal nachfragen, weil mich das seltsame Verhalten von “Universal Music” (Berlin) wundert, und ich es mir nicht erklären kann. Vielleicht sind hier Sachkundige bezüglich Label-Anfragen :

Also im Dezember 2017 ist ja bekanntlich das englischen Plattenlabel “ZTT Records” von “Universal Music” mit allem drum und dran gekauft worden, wie es in der Presseerklärung hieß.

Nun kam mir daraufhin als ZTT-Fan und Hobby-Musikproduzent die Idee im Dezember 2017 mal bei “Universal Music” telefonisch / emailtechnisch nachzufragen ob es Möglichkeiten gibt, für private Zwecke (gegen Bezahlung) ,Spur-Material (Multitracks) von einem bestimmten ZTT-Artist (Frankie) zu bekommen für nen REMIX.

Leider wird zu meiner anhaltenden Verwunderung bei “Universal” bis zum heutigen Tag auf meine Anfrage hin nur herumgedruckst, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann und verwirrend finde - Ich meine, die wollen doch letztlich mit dem Material Geld verdienen, oder etwa nich ? Jedenfalls habe ich dort schon mehrmals angerufen und E-Mails geschickt. Die Rezeption sagte immer, dass der Ansprechpartner momentan nicht im Haus ist, aber sich bei mir melden würde, was aber nie passiert ist. So ging das Spiel ne ganze Weile (telefonisch+Email). Irgendwie empfinde ich das letztlich als unseriös. Aber vielleicht ist das ja heutzutage normal und üblich. Oder es liegt daran, dass man nur Hobby-Musikproduzent ist und kein gesignter Profi ?

Könnt ihr euch das erklären, was da vor sich geht und warum nicht wirklich (klar) reagiert wird ?

beste Grüße, L.

Naja,
das könnte auch einfach daran liegen das sich keiner traut zu sagen “Machen wir nicht”.
Wenn ich das richtig sehe ist das letzte Album der Band von 1986. Was war damals state of the Art? 16 Spur Band?

Ich habe mal für einen Werbe Jingle “Goldene Reiter von Joachim Witt” offiziell angefragt - ein Angebot bekommen - und nach Rücksprache mit dem Kunden das Ding produziert. Ging ruck zuck per Mail und ich bin auch kein Profi Studio. Liegt wohl an der Company

Danke für die Info. - Ja, die ZTT-Sachen werden eben gehandelt wie die größte Kostbarkeit. - Ich bin ja noch einer von den ganz alten Hasen und stecke relativ tief drin in der ZTT-Materie. Aber das scheint die wohl nicht zu interessieren. Irgendwann hab ichs dann aufgegeben. Hatte ja deswegen schon überall angefragt.

Ja, das kann ich dir erklären und ja, das liegt daran, dass du nur Hobby-Musikproduzent bist. Und ja, das interessiert Universal Music auch nicht. Warum sollte es das auch? Bitte verstehe dies nicht verkehrt! Das ist keinesfalls despektierlich gemeint! Aber, so lange die Wahrscheinlichkeit signifikant gegen null geht, dass diese mit dir und deinen Musikproduktionen einen signifikanten Betrag an Umsatz generieren können, wird sich daran auch nichts ändern. Derlei namhafte Musikverlage bekommen tagtäglich hunderte Anfragen von irgendwelchen “Wald-und-Wiesen-möchte-gern-Musikproduzenten”. Die haben personell auch gar nicht die Möglichkeit, all diese Anfragen abzuarbeiten. Musikverlage wie Universal sind schon längst in der Position, wo sie es sich erlauben können, ihre Leute selbst auszusuchen, mit denen sie zusammenarbeiten wollen. Und dies läuft über ganz andere Kanäle.

Wenn du eine Firma hättest, würdest du Material aus deinem Unternehmen nach außen geben an eine Person, welche dir nicht bekannt ist, wo du nicht weißt, ob diese Person vertrauenswürdig ist und wo du nicht weißt, ob dabei alles in geordneten Bahnen abläuft, auch im Hinblick auf mögliche, folgende gerichtliche Auseinandersetzungen, die dir als Firma zunächst nichts als Zeit und Geld kosten würden?

Wow, vielen Dank, dass du mir das mal erklärst. Finde ich super. - :smiley: Nun ja, das ist ja irgendwo auch alles (sicherheitstechnisch) nachvollziehbar. Nur irgendwo finde ich das von den Firmen letztendlich viel zu kurz und unflexibel gedacht. Außerdem fehlen mir da in dem Segment Modelle / Möglichkeiten die angeboten werden. - Ok, die könnten sich bspw. alle 5 oder 10 Jahre mal nen berühmten DJ / Produzenten schnappen und neue Remixe vom Quellmaterial anfertigen lassen. Und wenn sie dann großes Glück haben, generieren sie Gewinne damit. Aber mal ehrlich: Dieser einseitige (unmusikalische) schmale Weg / Denkansatz ist doch trotzdem insgesamt viel zu schwach und unflexibel, um als Musik-Major mit dem Material Geld zu verdienen. … Und woher wollen die denn bspw. vorab so genau wissen, was ich als HobbyMusikproduzent für ein Werk abliefern werde. … Jedenfalls, so unexperimentierfreudig wie die das handhaben, und von vorherein alles abschmettern, ist das Unfug. Meiner Meinung nach, sollte dringend ein Markt für sowas (Stems, Multitracks) geschaffen werden !! Und wenn man als Firma Umsatz generieren will, dann sowieso ! - Aber wenn die andererseits in ihrer altbackenen Denkweise lieber alle 10 Jahre von nem Profi nen neuen Remix machen lassen, und sich dabei erhoffen, dass das schon das Maximum ist, was geschäftlich mit dem Urmaterial herauszuholen / möglich ist, dann sollen sie halt dabei bleiben und daran glauben. :unamused:

Hallo!

Naja, da einen solchen “Markt” zu schaffen sagt sich aber auch einfacher als es ist.
Fakt ist, ein kommerzielles Label will es sich nicht leisten Hobby-Produzenzten XYZ zu unterstützen - und ist sich sehr bewusst das eben solche vermutlich schon zusammen zucken wenn der aufgerufene Preis gerade mal kostendeckend ist. Also mal angenommen, die Tracks sind in tatsächlich nur analog vorhanden.
Bis die dann so digitalisiert sind das man die aus dem haus geben kann wird da leich eine 4-Stellige Summe fällig.
Wärest du bereit die zu zahlen?

eventuell weiß auch niemand so genau wo die Bänder sind…
soll ja schon vorgekommen sein

Selbstverständlich wäre ich dazu bereit.

Also kann man sich die Zeit einfach sparen und es gleich aufgeben oder? Finde ich irgendwie schade, dass da der eigene kreative Prozess blockiert wird. Gibt es denn auch Gegenbeispiele bei denen es geklappt hat? Wäre echt interessant.