Hallo,
ich stehe gerade mal wieder auf dem Schlauch und komme nicht weiter. Vielleicht bekomme ich ja hier Hilfe. Ich hoffe, ich langweile euch mit mit meinem Thema…
Ich möchte das Voicing jedes eingespielten Akkordes mittels Transformer ändern. Dafür gibt es ein mitgeliefertes Preset von Steinberg (Musical Context - Transpose Lowest Pitch 1 Octave up). Das hat aber keine Auswirkung auf die ankommenden Akkorde. Der Transformer an sich funktioniertaber mit zB “Filter alle Noten”.
Was kann ich tun? Hat einer eine Idee oder kennt jmd, der jmd kennt?
Ich nutze Cubase Pro 8 auf Catalina.
ohne das Plugin jetzt gecheckt zu haben eine kurze Einschätzung. In diesem Falle kann das Plugin vermutlich nur aus der Retrospektive, also nachdem Du schon etwas eingespielt hast, funktionieren. Warum? Du müsstest in einem unmenschlichen Timing auf das Frame genau einen Akkord gleichzeitig einspielen, so dass das bei der Analyse alle Töne richtig zugeordnet werden können und nur der Tiefste davon eine Oktave nach oben geschoben wird. Selbst innerhalb eines Toleranzbereichs wäre das vermutlich schwierig. Bei anderen Plugins wie Delay oder Hall ist das kein Problem, da kriegen alle gleichermaßen immer auf die Mütze - hier soll nur eine Note aus einer Gruppe ausgewählt werden.
Nee, das mit dem ReaLTimeQuantizer funktioniert auch nicht.
Und zu meiner Verwunderung: Mit aufgenommenem Material (bzw mit dem Stift eingefügten Noten (also exaktamundo)) wird die unterste Note ebenfalls nicht transponiert. Da scheint also ein anderen oder generelles Problem zu herrschen.
Ich glaube, dass die Funktionsweise hier die Gleiche ist. Beim Realtime Quantizer gibt es ja für zu spät aufgenomme Noten (also hinter dem Raster) entweder nur die Möglichkeit die im Nachhinein wieder zurück zu schieben oder aber eine Latenz einzubauen, so dass Du dann das Aufgenommen erst später hörst und sozusagen künstlich Zeit erzeugt wird, in der das Plugin über die Quantisierung entscheiden kann.
Du bringst mich aber ins Grübeln: Realtime Pitch Correction funktioniert ja in Echtzeit (übrigens mit statistischen Vorhersagemodellen aus der Erdbebenforschung in der der Erfinder von Antares Autotune gearbeitet hat bevor er für alle nachkommenden Generationen mit dieser Idee ausgesorgt hatte). Aber gibt es das auch für Timing…?
Eine AI, die mit Gesichtserkennung, zb bei Gitarristen arbeitet:
Option 1 - kann nicht genug Noten unterbringen, saut vor dem Beat rum
Option 2 - eiert sicher hinter dem Beat
Option 3 - Automute aus Erbarmen mit dem Publikum
Edit: Bin selbst Gitarrist, ich darf das schreiben…
So, nun noch einmal ernsthaft. Unter Transformer steht im Handbuch:
“Transformer ist eine Echtzeit-Version des Logical-Editors. Mit diesem MIDI-Effekt können Sie umfangreiche MIDI-Bearbeitungen während des Spielens vornehmen, ohne dabei die eigentlichen MIDI-Events auf der Spur zu verändern.”
Heißt also, dass nur die Live-Performance, aber nicht das Aufgenommene selbst betroffen ist.
Dann nochmal zu dem Preset “Musical Context - Transpose Lowest Pitch 1 Octave up”. Da sind wir beide glaube ich zu schnell einem Gedankenfehler zum Opfer gefallen: Hier muss es sich nicht zwangsläufig um den vertikalen Kontext handeln, sprich einem gleichzeitig gespielten Akkord von dem der tiefste Ton dann nach oben transponiert wird (diese Funktion gibt es übrigens an anderer Stelle). Der Kontext kann sich auch auf die horizontale Achse beziehen - also die tiefste Note innerhalb eines Takes beispielsweise. Ich habe das Preset leider nicht in Cubase 13 Pro und kann es deshalb nicht checken.
Kurz noch zum Real Time Quantize:
“Diese Option können Sie im Live-Modus verwenden, um das Timing der gespielten Noten entsprechend dem Quantisierungsraster zu verändern.”
Die Einschränkung für zu spät gespielte Noten bei der Live-Wiedergabe wie oben beschrieben bleibt natürlich - hier kann Cubase bestenfalls im Nachgang Notenevents im Raster nach hinten schieben.
Vielleicht hilft das ja schonmal ein wenig.
Vermutlich also nicht beim einspielen, sondern beim editieren. Woher soll der Transformer sonst wissen, was noch gespielt wird, wenn er die tiefste Note eines takes eine Oktave hoch transponieren soll? Das ist etwas widersprüchlich seitens der Beschreibung im Handbuch. Interessante Dinge, die ich noch nicht benutzt habe. Wäre aber nett, zu wissen.
Ich drücke ein C1. Der Transformer macht diesem Preset C2. Weil: Es ist die tiefste Note.
Ich drücke C1 und kurz danach kommt E1 dazu. Transformer lässt E1 unberührt und macht aus C1 C2.
Ich drücke E1 und kurz danach kommt C1 dazu. Transformer macht kurzzeitig aus E1 E2 und wenn C1 dazukommt, wird aus E2 wieder E1 und aus C1 wird direkt C2
Also auch hier bin ich nicht ganz bei dir:
Stelle ich das Raster der RealTimeQuantisierung auf 4tel und drücke einen Akkord kurz nach der 1, sollten alle 3 Töne absolut gleich auf der 2. Viertel erklingen. Zumindest fühlt sich das beim Spielen so an. Damit haben wir auf jeden Fall diese Fehlerquelle, zeitliche Versetzung der Töne, ausgeschlossen.
Wir sollten zunächst einmal klären, welchen Transformer Du verwendest.
Es gibt den Eingangsumwandler (Input transformer), entweder fürs Projekt oder die Spur
und es gibt das MIDI-Plugin Transformer.
Kannst Du mal kurz einen Screenshot machen, wie das bei Dir aussieht, damit wir Bescheid wissen?
Hallo Johnny_Moneto,
den Eingangsumwandler nutze ich auch sehr rege, sowohl Global als auch Lokal, aber in diesem Fall bietet dieser mir erst gar keine Methode dieser Art an. Hier möchte ich das MIDI-PLUGIN Transformer nutzen.
Mein MIDI-Plugin Transformer hat weder das von Dir genannte Preset, noch den Parameter “Context Variable”. Das findet sich bei mir alles im Logical Editor. Und der Logical Editor funktioniert nur, indem man ihn auf vorhandenes Material anwendet, also offline. Live eingespieltes Material wird von ihm nicht berührt.
Ich kann das Preset aufrufen und der Transformer lädt das auch ohne Rückmeldung (gibt mir den Anschein, das es fehlerfrei geladen ist, bzw man sieht ja die entstandenen Einstellungen/Werte im Tool). Wenn ich allerdings das Preset aus einem unkonfiguriertem “frischem” Transformer nachbauen möchte, wird mir die Möglichkeit “Context Variable” gar nicht erst angezeigt. Also muss ich erst Context Variable “enablen”? Aber wie könnte das klappen?
Das wird - nach meinem jetzigen Stand - der Fehler sein.
Man kann also LogicalEditor-Presets ebenfalls (zwar ohne Funktion und ohne Fehlermeldung) in den Transformer laden!?!? - Verwirrend Verwirrend Verwirrend.
Ist das irgendwo dokumentiert?
Hab ich das übersehen?
Und schon wieder wurden Zeit und Energie vergeudet…
Danke an alle, die sich beteiligt haben.
Ich suche nach einer anderen Möglichkeit für eine Lösung…
Habe ich noch nie geschafft, aber auch noch nicht hardcore probiert. In den “normalen” Presets des Transformers tauchen die LE-Preset bei mir jedenfalls nicht auf. Von daher, keine Ahnung wie Du das gemacht hast. Vielleicht mal manuell das Preset abgespeichert und dann per Hand im Explorer in den LE-Preset-Ordner verschoben?
Wenn ich mich richtig erinnere, gab es bei Cubase 8 noch nicht diese strikte Preset-Trennung zwischen Logical Editor und Eingangsumwandler bzw. Transformer. Letzterer ist ja eigentlich auch nur die Live- Version des Log. Editors.
Leider habe ich Cubase 8 nicht mehr auf dem Rechner, so dass ich Deine Überlegungen nicht praktisch nachvollziehen kann.
Ich habe kurz mal C13 geöffnet:
Dort gibt es die Context-Variable weder im Eingangsumwandler noch im (MIDI-Insert-) Transformer, sondern nur im Logical Editor. Das ist für mich auch logisch, denn der musikalische Kontext kann ja erst bei bereits eingespielten Noten (d.h. im Nachhinein) sauber ermittelt werden.
Der Grund dafür wurde hier ja schon ausführlich behandelt.
Das ist sicher auch einer der Gründe, dass in den C13-Transformer keine LE-Presets mehr geladen werden können, obwohl die Funktionsweise sehr artverwandt ist.