Umfrage zur Latenz Leistung

Moin,

Wir haben eine neue Umfrage erstellt, die Fragen zu Latenz Ihres Systems, Ihren Aufnahmesituationen und Ihren Wünschen in Bezug auf Latenz während Aufnahme stellt. Wenn Sie sich 5 Minuten Ihrer Zeit nehmen würden, um die Umfrage zu beantworten, wäre uns das eine große Hilfe bei der Verbesserung und Weiterentwicklung unserer Software.

Link zur Umfrage

Vielen Dank,
Matthias

Hallo Matthias,

die Realtime-Performance von Cubase war beim Monitoring durch die DAW mit 5.x am besten, mit 7.5 fast gleichgut, seit 8.x ist sie schlechter geworden. Es spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle, die dazu führen, dass Cubase seit 5.5.3 bis heute zunehmend live-feindlicher geworden ist. Im Direktvergleich hat Cubase seitdem ca. eine Latenzstufe eingebüßt, d. h. was früher mit 64 Samples Puffergröße ging, braucht heute reproduzierbar 128 Samples, wenn alle anderen Faktoren unverändert bleiben.

Mein übliches Live-Setup: Zwei bis drei Mikros, eine E-Gitarre, eine Akustikgitarre gehen in Wandler, via ADAT an die RME, landen in Cubase. Deren Tracks befinden sich im Monitoring-Modus und sind mit den nötigen Effekten ausgestattet. Drei FX-Spuren werden per Sends angesteuert. Parallel sind zwei MIDI-Keyboards angeschlossen, die HALion Sonic und Battery 3 triggern. Alle Klangerzeugung, sämtliche FX und sonstige “Verwurstung” geschehen in Cubase, tw. von MIDI-Spuren, teilweise vom Live-Input der Keyboards aus getriggert. Jeweils 16 Songs sind zu einem Projekt zusammengefasst und werden über den Arranger-Track ausgewählt; sie stellen die Basis für das jeweilige Set dar. Mehrere Sets/Projekte werden im Laufe eines Gigs aufgerufen, effektiv 3-4 Stunden Musik pro Auftritt. Zwei bis drei Cue-Mixes dienen während dessen dem InEar-Monitoring der Musiker. Ein EQ im Monitor-Kanal des Control Room sorgt für die Anpassung des Saaltons. Puffergröße ist dauerhaft 64 Samples, ASIO-Guard ist immer aus, sämtliche Klangerzeugung läuft somit in Echtzeit. Alle eingesetzten VST-PlugIns haben 0 Latenz.

Faktisch ist die neue HALion Engine und mit ihr Groove Agent SE ein tödlicher Kandidat für gutes Latenzverhalten. Daher ist der Groove Agent One als Metronom für die Cue-Mixes im Einsatz, der diese Probleme nicht zeigt. Als Drumsampler eignet sich m. E. keiner von beiden, da nur 8 Velocity-Stufen pro Sample für ein realistisches Live-Schlagzeug (selbst wenn es über MIDI getriggert wird) nicht ausreichen. Battery 3 erledigt bis zu 127 Velocity-Stufen ohne murren, und ist dabei hinsichtlich der Resourcen deutlich genügsamer.

Tödlich ist, dass Cubase seit 7.x beim Öffnen jedes komplexen Projektes immer die rote Überlast-Anzeige aktiviert, die dann manuell weggeklickt werden muss - gefühlt befindet sich Cubase also ohne Eingriff eigentlich permanent im roten Bereich, sobald man ein Projekt mit vielen Spuren und Effekten einlädt. Das ist rein psychologisch betrachtet wirklich mies realisiert. Dass es so nicht nur bei mir ist, sieht man auf diversen Cubase-Videos aus eurem Youtube-Channel. Es wurde mit Einführung von 7.x auch hier im Forum intensiv diskutiert. Das Verhalten vor 7.x (die rote Anzeige verschwindet nach einiger Zeit automatisch) muss es ja nicht sein, aber muss die Überlast denn beim Öffnen eines Projekts angezeigt werden, das tatsächlich ohne Lastprobleme durchläuft?

Wieso zeigen alle Cubase-internen PlugIns in vielen von mir getesteten Cubase-Versionen seit 8.x generell 0 Latenz an, obwohl offensichtlich ist, dass diese in der Realität sehr wohl vorhanden ist? Um ein Projekt für den Live-Einsatz zu optimieren, ist das einfach Pflicht, das hier mit offenen Karten gespielt wird. PlugIns, die einen “Live”-Mode haben, müssen Ihre Latenz je nach Aktivierung anders berichten, das tun sie aber nicht. Die Intransparenz gipfelt dann darin, dass einzelne Plugins im Channel-Strip eine andere Latenz haben als in “richtigen” Plugin-Slots (z. B. Magneto), und dass es keinen Switch zum Ausnehmen einzelner Plugins vom Latenzausgleich gibt (was gerade für solche, die dem Audiosignal etwas hinzufügen sehr sinnvoll wäre - die Lexicon-Hall-Plugins bescheren dir z. B. alle im Live-Betrieb zusätzliche 32 Samples Latenz, was super beknackt ist, und Cubase kann dies nicht ignorieren, d. h. alle Signale werden automatisch um diese 32 Samples verzögert, was pro Instanz 0,7 ms zusätzliche Latenz beschert - für In Ear Monitoring ab einem gewissen Punkt tödlich.

Wenn du mehr wissen willst, was aktuelle Cubase-Versionen “live-untauglich” macht, lass hören.

Viele Grüße
Timo

Vielleicht mal eher eine Umfrage zur Latenz…
…von Reaktionen von Steinberg…
:sunglasses: :laughing:

“Latenz Leistung”? Was soll das darstellen? Ein Deppenleerzeichen à la “Linsen Suppe”? Sorry, aber das ist Volksverdummung! Im Deutschen gibt es nun mal Komposita, das ist doch gerade das Schöne an dieser Sprache. Bitte um entsprechende Korrektur!