Virtuelle Zusammenarbeit

Die Idee ist, einem Musiker/Sänger/Co-Produzenten, die Möglichkeit zu geben, außerhalb des Studios bzw. des Studio Rechners, an Audio- und Midi Spuren zu arbeiten (Kopfhörer).
Also z.B. man nimmt im Studio einen Sänger im Cycle Verfahren auf und hat z.B. 30 Vocal Tracks des Song als Audio Spur vorliegen.
Nun würden wir gerne einigen Sängern (diejenigen, die das können bzw. denen wir das beigebracht haben) die Möglichkeit geben, sich selbst die Besten Stellen bei seinem Vocal Track auszusuchen und zu Recht zu rücken.
Dieses aber auf einem anderen Rechner/Notebook (meinethalben auf einem Notebook und KH, was wir der Person dafür extra mitgeben). Bei einigen wenigen Sängern/innen können wir uns dann ebenfalls noch den Einsatz von Melodyne durch sie selbst vorstellen.

Oder man hat ein Projekt und möchte die Drums auf Midi Basis z.B. mit EZ Drummer 2 neu gestalten/Ideen sammeln/überarbeiten. Auch das könnte jemand außerhalb des Studios (Studio Rechner) machen. Ein Drummer, Percussionist oder DJ könnte das u.U. besser machen, als ein Recording Ingenieur.

Oder ein Keyboarder möchte gerne seine eingespielten Midi Noten individuell quantisieren.

Oder ein vielstimmiger kräftiger (m/w) Vocal Chor soll aus 3 Einzel Vocal Tracks mittles Vielklang und Melodyne gebaut werden.
Usw. usw.

Das sind alles Dinge, die wir manchmal an ausgewählte Personen auslagern möchten.

Für uns stellt sich die Frage, wie man am elegantesten/schnellsten/einfachsten diese Dinge/Spuren aus unserer Studio DAW (Cubase 7.5/ Win7) rausbekommt, dann fremd bearbeiten lassen kann, um sie dann elegant/schnell und einfach wieder in das Projekt zurück bekommt.
Komplexe Mixdowns mit unterschiedlich gemuteten Spuren, gerade wenn Audio und Midi in einem schon ab einem
mittleren (30 Spuren plus) Projekt noch gemischt sind, werden schnell sehr komplex.

Es ist immer die Frage, wo jemand besonders gut ist und wie diese Person dann räumlich und zeitlich zur Verfügung steht. Und genau das wollen wir besser nutzen.


Die von Steinberg angebotenen Services VST Connect (und die Pro Variante), zielen wohl nur auf die Aufnahme ab?
Wie kann man am besten den DAW Workflow gestalten?
Für Ideen und Anregungen sind wir offen.
Wäre ein zentraler Server (bei uns oder gemietet) auch möglich?

Topo :sunglasses:

Ein paar Ideen.
Es müssten alle beteiligten Zugriff auf das Project haben. Am einfachsten wäre das im LAN
Auf einem fileserver. Vielleicht ist das auch mit VPN übers Internet möglich. VPN = Virtuell Private Network.
Vielleicht cloud Speicher auf den alle Zugriff haben.
Ansonsten bleibt nur das Project hin und her zu kopieren.
Voraussetzung ist bei allen Ideen das alle eine Lizenz von cubase haben. Ansonsten,
VNC auf deinem studiorechner mit hohen Latenzen. Wie das mit audio ist? Keine Ahnung.

Allerdings bezweifle ich das es eine gute Idee ist so viele an einem Project arbeiten zu lassen ohne das du dabei bist. Lieber zusammensitzen und dann an dem Project arbeiten. Ich denke es kann nur schiefgehen. Ich bin Software Entwickler und es ist nicht wirklich einfach ein Project mit mehreren trotz Versions control System zu verwalten. Mit hin und her kopieren schlicht unmöglich bzw. Sehr sehr sehr nervend.

Aufnehmen geht ja mittlerweile mittels vst Connect. Ich denke das ist praktikabel.

Arbeiten alle anderen beteiligten mit der (exakt) gleichen Cubase Version?

Mögliche Variante:

Es gibt ein “master Projekt” dieses wird im Studio, bzw. von bestimmten Personen verwaltet. Daneben gibt es “Edit-Projekte”. Diese werden den jeweiligen “Bearbeitern” zugeordntet. Jeder Beteiligte bzw. jeder Arbeitschritt außerhalb des “Master-Projektes” wird in einen Ordner gepackt (Ordnerspur) und nach dem jeweiligen externen Projekt benannt (inkl Datum!) Diese Ordner können als Projekt ohne den restlichen Spuren des Master Projektes (diese können einfach gebounced und in den Ordner geschoben werden) in ein “externes Projekt” kopiert und so zur Weiterbearbeitung weiter gegeben werden.

Geht natürlich auch in dem der Ausgegliederte Teil als .omf gespeichert wird wenn die Beteiligten nicht mit Cubase arbeiten…

Ohne jetzt alle Postings genau gelesen zu haben, bin gerade unterwegs mit Phone.
Parallel an gleichen Songs arbeiten geht ja immer.
Die Frage ist, was man denn genau erzielen möchte:
Zum einen könnte man einen virtuellen Speicher (DropBox o.ä.) nehmen, wo jeder der Parteien zugriff drauf hat. in diesem befindet sich der komplette Cubase-Odner mit .cpr, Audio, wavs usw. Nun sollte jeder ein identisch aufgebautes Cubase+Plugin-System besitzen. Dann braucht man nur noch das aktuellste .cpr, vielleicht auch neue Aufnahmen usw., jeweils updatend hinzufügen.
Zum anderen gäbe es paralleles Echtzeitrecording, indem man VSTConnect nutzt.
Sicher könnte man auch zwei Rechner über das Netz synchronisieren, der erste Master, der zweite als Slave.
Die externe Sängeraufnahme über das Netz finde ich sehr spannend. Hierfür würde ich einfach VSTConnect nutzen. Das zugehörige Pendant der kleinen Version kann der Künstler sich kostenlos runterladen, dann braucht er nur noch Amp und Mic in sein Rechnersetup integieren und kann in quasi Echtzeit mit dem Studio kommunizieren und auf dem weit entfernten Studiorechner per VSTConnect aufzeichnen. Das machen einige Studioleute ja schon erfolgreich so.
Denke, zukünftig wird da noch so einiges kommen und ausgebaut werden. Interessantes Thema.
Ach so, wenn es um externe Nachbearbeitung geht, und der User hat kein Cubase, einfach alle betreffenden Spuren als Audio rendern, ab in DropBox.
Soll ein Künstler nur mal extern etwas drüber aufnehmen, dies aber ohne Internet oder VSTConnect, einfach die Stereosumme rübersenden. Gibt ja mehrere Möglichkeiten.

Danke für die Tipps und Anregungen.
Wir sehen den reinen Datentransfer inzwischen als unkritisch.
Im ersten Step, wenn wir ein Teil Projekt einem Mit-Musiker/Co-Produzenten mittels extra Notebook mitgeben, kann der Transfer über das LAN im Studio erfolgen.
Später über diverse Transfer Plattformen, wobei wir in der Vergangenheit keine guten Erfahrungen mit dropbox gemacht haben (vom Netz-Provider unabhängig - lausige Transferraten und Abbrüche → dann Daten defekt usw. usw.).
Versionierung kann kritisch werden - wenn sich nicht alle daran halten.
Die Idee mit dem Ordner für zu bearbeitenden Spuren liegt nahe und ist gut!
Erste Versuche werden wir jetzt einmal mit einer Cubase LE 7 Version auf dem Notebook machen.
D.h. es wird einen Audio Mixdown mit Ausnahme des Ordners für die extern zu bearbeiteten Spuren geben.
Der Mixdown wird dann mit dem Ordner in ein extra Projekt gepackt und mit gegeben/verschickt.
Da einige Plugin Hersteller eine eingeschränkte mehrfache Installation ihrer VST/VSTi’s erlauben, dürfte es Lizenz mäßig auch keine größeren Probleme geben.

Topo :sunglasses:

@ Centralmusic: es geht nicht um die Aufnahme/Recording. Das soll weiterhin im Studio gemacht werden.

Ich arbeite grade an Multi-Personal-Projekten mit drei weiteren Leuten. Die bisher beste Lösung sind Spurarchive.

Es gibt ein Masterprojekt, das erst mal alle haben. Wer etwas hinzufügt oder editiert exportiert Spurarchive von neuen oder editierten Tracks und lädt’s hoch. Dropbox, Google Drive, WeTransfer - damit die NSA auch was davon hat :sunglasses:

Spurarchive lassen sich auch zwischen verschiedenen Cubaseversionen austauschen, ich weiß allerdings nicht genau, wie weit die Kompatibiliät da zurückgeht (mindestens C5).

Plugins + VSTis, die alle haben dürfen gern offen bleiben. Exotisches wird exportiert, wenn es von Bedeutung ist. Die pluginfreien Originale davon legen wir als Track Version ab für den Fall, dass sich im Laufe der Produktion andere Klangvorstellungen ergeben.

Ein bisschen Ordnungssinn braucht’s natürlich, aber alles in allem läuft das Ding auf die Art hier sehr rund. Alle arbeiten mit Cubase 7.5, das macht die Sache völlig unkompliziert.

Würde jemand mit einem anderen Programm arbeiten, würd ich ganz simpel auf durchgängige wavs mit gleichem Startpunkt setzen und als Retourkutsche ebensolche erwarten.