Zufalls-Quantisierung

Gibt es (in C11 Pro) die Möglichkeit, hart quantisierte Midi-Events um den Quantisierungspunkt herum zufällig zu verschieben (also zu "humanize"n)?

Das gibt es schon sehr lange in Cubase.

Handbuch:
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Hi Pat,
vielen Dank, dass Du Dir sogar die Mühe gemacht hast, die entsprechende Passage aus dem Handbuch zu verbildern :wink:
aaaaber: das gilt für unquantisiertes, d.h. diverses Material. Das wird - wie beschrieben - nicht exakt quantisiert sondern variiert, aber immer in Richtung des Quantisierungsrasters.
Mein Material sind (leider) hart quantisierte Akkorde und ich würde sie gerne etwa “diversifizieren”, also vom Quantisierungsraster mit zufällig unterschiedlichen Ticks entfernen…, mir fällt gerade der Begriff “dequantisieren” ein…

Die zufällige Quantisierung gibt es natürlich auch.
Bin gerade nicht am Rechner, deshalb wieder nur ein Handbuchzitat.

Lose Quantisierung
Mit dieser Einstellung können Sie den Abstand in Ticks bestimmen, so dass Audio und MIDI innerhalb des festgelegten Abstands vom Quantisierungsraster an zufälligen Positionen quantisiert wird. So können Sie leichte Variationen erzeugen und gleichzeitig verhindern, dass das Audio- oder MIDI-Material zu weit von den Rasterpositionen entfernt abgelegt wird.

Auch die “lose” (näherungsweise) Quantisierung mit Groove-Parts geht nur in Richtung des Quantisierungsrasters, nicht vom Raster fort (habs grad nochmal ausprobiert…).
mmmmh…

So, jetzt zum Mitmachen:
Vorher - mit er Maus eingezeichnete (hart quantisierte) Noten

Nach dem Anklicken des Buttons “Quantisierung anwenden” (oder Taste Q)

Möglicherweise reden wir aneinander vorbei?
Dann beschreib nochmal genau, was Du vorhast und wie Du vorgehst.

Das ist (eigentlich…) genau das, was ich will. Aber wie hast Du das gemacht?
Mit dem Quantisierungsfeld bekomme ich es nicht hin. Ich habe folgende Einstellungen:
grafik
Das Ergebnis ist

…und zwar vorher wie nachher…
mmmmh ?!? ;-(

Wie im Bild oben ersichtlich, mit den Q-Einstellungen direkt im Keyeditor (Inspector).
VG, Pat

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OK. hab’s herausgefunden. Es geht nicht über das sich öffnende Quantisierungfeld, sondern über das Quantisierungsmenü im Inspektor.


Da muss man aber auch erst drauf kommen… grrrr. :wink:

…hihi, da warst Du wieder schneller… :wink:
Danke für’s mitleiden!!!

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Um noch mal auf Dein Eingangspost zurückzukommen: Ich nutze die “lose” Quantisierung auch recht oft, um schnell mal menschliche Ungenauigkeiten zu simulieren. Es gibt aber (wahrscheinlich nicht ganz unberechtigte) Meinungen - ich glaube u.a. von Tsching, dass diese zufällige Quantisierung letztlich nicht den eigentlich gewünschten Effekt hat, nämlich das quantisierte Material wirklich “humaner” klingen zu lassen. Viel besser wäre die Groove Quantisierung, bei der es zwar ebenfalls um Abweichungen vom Raster geht, aber eben um wiederkehrende, die halt den typischen Groove eines Songs ausmachen.
Wenn man mal Audiofiles daraufhin analysiert, ist das genau so. Auch die MIDI-Events aus dem Groove Agenten haben aufgeprägte Groove-Muster, die schon sehr humanized klingen.
Will sagen, einige wenige Ticks an zufälligen Abweichungen können sicher nicht schaden, erzeugen aber allein eingesetzt noch keinen handgemacht klingenden Groove.

Ich kenne die Diskussion und weiß auch, dass das zufällige Verschieben eine Krücke ist. Aber es klingt auf jeden Fall besser, als wenn ALLES auf dem Quantisierungsraster liegt.

Es gibt wohl auch schon einen Algorithmus, der dieses “Humanizing” wohl ganz gut analysiert und nachgebildet hat. Allerdings hängt der in einer ziemlichen Niesche herum: im TaKeTiNa Rhythmus Explorer… (musste mal nach googlen…)

Was ich darüber weiß:
Prinzipiell ist es wohl so, dass das spezifisch “menschliche” sich dadurch beschreiben lässt, dass es um den Quantisierungspunkt - mehr oder weniger regelmäßig - fluktuiert. Also mal knapp davor, dann noch knapper davor, dann drauf, dann kurz dahinter, dann noch weiter dahinter, dann wieder kürzer dah… ich erspare mir das Weitere, es ist glaube ich klar, was gemeint ist…
Dieses Fluktuieren ist im TKTN Rhythmus Explorer nachgebildet.
Allerdings ist der TKTN Rhythmus Explorer auf und für MacOS (ich glaub 9) entwickelt worden (noch auf vor-Intel-Macs, mit Macromedia…). Sinnigerweise lief der dann später (wenn überhaupt) nur noch auf Windows-Rechnern mit Emulation… ;-( Ist nämlich eigentlich ein geiles Teil… kann man super polyrhythmische Schweinereien mit machen…

Es wäre cool, wenn das (also nicht das polyrhythmische, sondern das Fluktuieren) in Cubase nachgebildet werden könnte… Denn das ganze “Aufprägen” eines Groove-Musters, das man von woanders her hat ist doch relativ aufwändig…