Audio-to-MIDI auch auf Cubase möglich?

Hallo Leute,

wir wollen als Band technisch aufrüsten und in Zukunft mit einer DAW arbeiten. Die Möglichkeit, aus Audiomaterial MIDI-Signale zu generieren, erscheint mir für unsere Praxis ganz nützlich.

Bei Ableton LIVE gibt es eine entsprechende Funktion. Gibt es sowas auch bei Cubase oder wie könnte man das sonst noch bewerkstelligen?

Vielen Dank im Voraus!

since1984

Ja es geht über Variaudio. Variaudio kann allerdings nur mit monophonem Audiomaterial etwas anfangen. Ich hoffe das ändert sich in einer der kommenden Versionen von Cubase.

Wenn ihr allerdings polyphones Material umwandeln möchtet, kommt man an Melodyne nicht vorbei. Da wäre dann eine DAW mit eingebauter ARA-Schnittstelle die bessere Wahl. In ARA wird Melodyne direkt in die DAW eingebunden.

Ich kenne z. Z. zwei DAW’ s die ARA eingebaut haben, dies sind Presonus Studio One und Cakewalk Sonar.

Allerdings muss ich dazufügen das ich mit der Implementierung von Melodyne in SonarX3 Probleme hatte (bis zur X3e hat sich das auch nicht geändert). Allerdings steht auch hier der Nachfolger an, wobei ich derzeit bei allen Herstellern den Druck nachvollziehen kann den Steinberg mit der 8er verteilt hat. Vieles erscheint mir hier dann wie Panik-Major-Updates. Und somit glaube ich nicht das eine X4 von Sonar hier Besserung gelobt.
Magix schiebt eine X2 nach…bei Bitwig rauchen die Köpfe bis zur NAMM sogar eine, nennen wir es einmal “heißgestrickte 1.2” Versionhinzubekommen. Studio One kenne ich leider bis auf die damalige Demo überhaupt nicht.

Ich ziehe vor den Celemony Entwicklern den Hut, polyphones Material richtig gut bearbeiten zu können.
Technisch eine Glanzleistung.
Mir persönlich wäre es aber auch lieber, dass VariAudio einfach weiterentwickelt wird, in Richtung polyphones Material und Qualität der Melodyne-Engine.
Aus zwei gründen:

  1. Eine weitere Schnittstelle wie ARA birgt wieder ein Risiko der Anpassungen und ggf. Abstürze.
  2. Die Bedienung in VariAudio finde ich deutlich besser als in Melodyne.
    Geht mir persönlich einfach besser von der Hand.

Wie ich vor einem Jahr schon erwähnt habe, Steinberg geht sukzessive den richtigen Weg mit seiner DAW.
Cubase wird Schritt für Schritt umgewandelt. Erst war der veraltete Mixer dran, jetzt kommt das Fensterhandling das zwar immer noch seine Macken hat, aber der grundsätzliche Schritt neueste Windows Fensterfunktionalität zu verwenden ist nur richtig und logisch. Auch das kaum beachtete Feature DIrect Routing lässt aufhorchen.
Auch finde ich gut, alle Jahre im Dezember gibt es einen neue Version (von x.5 auf Vollversion usw.).

Natürlich gibt es noch viel zu tun in Cubase,

  • Render in place in Abhängigkeit des Spurtyps oder besser wie in ProX vollkommen egal, eine Spur kann Mono wie
    Stereo sein, ein Umschaltklick genügt.
  • Auto-Punch In/Punch Out (record Cycle) fehlt nach wie vor, mir immer noch vollkommen unverständlich, warum
    es das nicht gibt.
  • Editoren sollen nicht schließen, wenn kein Event ausgewählt wird

Bevor man aber an 8.5 denkt, sollten die üblichen Bugs bis dahin beseitigt werden.

@Whitealbum,

sehe ich genauso, Steinberg sollte Variaudio weiterenwickeln statt eine weitere Schnittstelle wie ARA einbauen, die dann wieder zusätzliche Fehler mitbringt.

Ich persönlich finde das Handling in Variaudio auch irgendwie besser, als das in Melodyne.

Steinberg ist einzig Lizenznehmer der Timestretchpitch-Alogrithmen der Firma ZPlane. Das wird hier oft vergessen.
Die Integration ferner die Featureanbindung dieser Algos innerhalb Cubase´, sowie deren Nutzung per VariAudio obligt aber der Steinberg´schen Entwicklung, das stimmt.

Ich meinte, dass ich wo las, dass ZPlane´s Algos auch polyphones Material erkennen kann. Ist die Frage, wie und wann es in Cubase zu finden sein wird.
Wünschenswert wäre für mich eher einen erweiterte Erkennung hinsichtlich perkussivem Material oder einem erweiterten Tonbereich in VariAudio.
VariAudio ist primär für monophone Gesangsstimmen erdacht worden, und das funktioniert ja auch wirklich gut.

Ich selber halte nichts von weiteren Schnittstellen wie ARA.
Dann wäre Steinberg wieder völlig abhängig von einem Dritthersteller, auch hinsichtliche etwaiger Bugs oder Updates, welche sich dann in Cubase leider bemerkbar machen würden (siehe S1, wenn mit Melodyne mal etwas nicht stimmt usw.). Und das will Steinberg so gut es geht vermeiden, man hat aus der Vergangenheit (Pleite Waldorf, A1-Synths usw.) gelernt. Man entwickelt nun selber. Gerade in den letzten Jahren hat Steinberg-Yamaha diesbezüglich wirklich Gas gegeben - Hut ab!

Nun, Melodyne wäre per ARA dann auch nur wieder “aufgesetzt” in Cubase, es gäbe wie in S1 u.a. keine durchgängigen DAW-konformen Shortcut/Zoom/Undo-Funktionen (!) Das nervt nicht gerade wenige User.
kurz: Ich bin für einen bedingungslosen Ausbau von VariAudio - diese Integrität ist perfekt, da innerhalb der DAW und direkt in einer Audiospur in Cubase erhältlich und sofort bearbeitbar.

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Hallo since1984,

was genau wollt ihr denn Audio-Midi wandelnd transferieren? ihr seid eine klassische Band?

Einen E-Bass? Das würde ich lieber nochmal einspielen…
(wenn es ein Synthbass sein soll, kannst ja gleich ein VSTi mit Midi in Cubase einspielen)
Gitarren? das klingt nicht gut, besser nochmal einspielen…
andere Instrumente? Flöten? Triangel? Alpenhorn? Shaker? s.o.

Mir würde zum Thema Audio-to-Midi einzig Drums einfallen:
nämlich ein schlecht klingendes Drumset mit Samples austauschen.
Aber genau hierzu gibt es ja genug Möglichkeiten in Cubase!

Wüsste jetzt auch nicht, warum man in dieser Sache nach einem polyphonen Audio-to-Midi Algo verlangt.
Zumal oft die Nachbearbeitung/Austauschen von Audio oftmals viel mehr Zeit in Anspruch nimmt, als es eben nochmal kurz neu einzuspielen…

So sehr ich Cubase mag, muss ich erhrlich zugeben, dass ich die ARA schnittstelle absolut besser finde als Varia audio :open_mouth: … bin wahrscheinlich jedoch der einzige hier :smiley:

Was genau findest du denn besser an Melodyne (ARA-Schnittstelle)? Benutzt du es für polyphones Audiomaterial?

Haha… :wink: nee, du findest den Sound und die Formantgeschichte gut im Melodyne-Algo - und nicht die separate ARA-Schnittstelle. Denn die ist ja eher hinderlich. :wink:
(psst, unter uns, find den Melo-Algo auch ungeschlagen. Aber das VariAudio-Handling in Cubase ist auch top. :wink:

Also ich mache das des Öfteren eben genau mit einem Live eingespielten E-Bass. Wenn der Bassman sich hin und wieder mal verspielt oder im Nachhinein mit dem Groove nicht zufrieden ist, mache ich gerne mal Audio to Midi. Das klappt beim Bass nahezu (fast) perfekt. Die Erkennung ist immer sehr gut. Natürlich ist immer etwas Editing nötig, aber im grossen und ganzen geht es schneller als nochmal einspielen. Und mit Trilian sowie Amplitube 3 ist sowas natürlich super zu machen. Da ist dann selbst der Bassmann zufrieden mit. Also ich persönlich finde es neben den Vocals die beste Anwendung für Audio to Midi.

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Und genau DAS verstehe ich nicht, Atari. :wink:
Ein echter E-Bass klingt immer noch bässer (besser) als ein paar Samples! Auch wenn der Trilian wirklich gut ist, seh ich ja auch so, keine Frage!
Aber diese Energie, diese unschlagbare Kraft in den Saiten, dieser Druck in den tiefen Lagen, ferner dieser Facettenreichtum an Sounds und Spielweisen eben mit einem echten E-Bass eingespielt - das kann ein Sample leider bis heute nicht emulieren.
Gut, vielleicht hat man ja gerade einen fragwürdigen Bass-Spieler am Start, welcher sich ewig vergreift, gerade erst anfängt zu spielen, oder einen miesen alten Bass mitbringt - denn dann geb ich dir Recht, dann ist ein VSTi wohl besser und gegen diesen Mann auszutauschen. (oder vielleicht ja gleich mit dem Trillian per Keyboard+MIDI arbeiten…?)
Ist halt meine Meinung dazu, ich arbeite lieber mit Musikern, die ihr Instrument auch einigermassen beherrschen und ihr Instrument auch frisch halten.
:sunglasses:
Aber ich sehe den Kernpukt bei dir vielmehr, dass da ein paar wenige Verspieler bereinigt werden sollen. Das ist natürlich eine gute Sache, geht ja auch in Cubase.
Sonst lade doch mal ein Video vom Abeton hoch, oder verlinke ein YT-Filmchen (?) Guck ich mir gern an, wie das in Ableton so vonstatten geht, interessant!
:slight_smile:

Wie “centralmusic” schon erwähnt hat, finde ich die Qualität von Melodyne fast immer besser als die die von VariAudio, deshalb nutze ich Melodyne lieber als VariAudio. Wenn jetzt jemand wie ich lieber Melodyne nutzt, dann kommt die Ara-Schnittstelle natürlich mit grossartigen Vorzügen daher wie "kein Zeitverlust wegen nochmals in Melodyne “Listen/recorden”… Auch das “Audio zu Midi”, ist absolut spielerisch leicht gelöst, und es geht “ruck zuck”… das finde ich wirklich cool gelöst, schon so cool, dass es mich immer wieder einlädt, neue Sachen zu versuchen, die ich in Cubase nicht machen würde …Ich habe einfach den Eindruck, dass es einfacher geht als in VariAudio, und die Quali besser ist …
Ich brauche Melodyne in Cubase meistens für den Bass (um die Lautstärke von gewissen “Töne” anzupassen, wenn sie lauter sind als die anderen, oder für gesangsspezifische korrekturen …In Studio One, eben auch mal für experimentelle sachen :mrgreen:
Werde mich in den nächsten Tagen mal damit befassen, was sich in VariAudio alles verändert hat, mal schauen ob es einfacher geworden ist :slight_smile:

Nein, polyphones Material würde ich jetzt eher neu recorden, ist nicht meine Ding, zu fummelig, obwohl ich die “editor version” habe :slight_smile:

Gruss und schöne Weihnchten

Du hast natürlich Recht, ein Musiker aus Fleisch und Blut ist unersetzlich. Wollte damit auch nur sagen, dass Midi to Audio für Mono Material wirklich sehr gut funktioniert. Für Vox und Bass ist es unglaublich gut. Manchmal kann es halt wirklich schneller gehen es auf diesem Wege zu machen anstatt alles nochmal neu zu versuchen. Natürlich mach ich das auch nicht jeden Tag, sondern nur dann wenn es sich anbietet.

Gruss und ein Frohes an alle.

ARA als Option für Melodyne-User wäre schon gut, Leute! Klar kann’s da wieder neue Probleme geben etc., aber wenn das den Lauf der Dinge jemals aufgehalten hätte, säßen wir noch am Lagerfeuer…

Was hat das bitte mit “Lauf der Dinge”, “zurückblieben” und Lagerfeuer zu tun? man man. :wink:
Steinberg will sich nicht mehr abhängig machen von unnötigen Lizenzen oder Drittherstellergebahren, die entwickeln viel selber. Diese Probleme genau um dieses Thema hatten wir ja in der Vergangenheit, als man Plugins oder Algos von anderen Herstellern integrierte, manche Firmen gingen Pleite, manchmal waren Bugs nie beseitigt usw.

Und schau dich nur mal um, selbst Apple hat in seinem Logic eine eigene Pitchfunktion mit selbstenwickeltem Algo (!) eingebaut, ebenso Pro Tools und Digital Performer (!), uvam. Da wird bei Steinberg ganz sicher kein ARA in Cubase kommen - die werden primär VariAudio ausbauen.

Auch ich nutze Melodyne Editor, wenn ich mal aufwändiger etwas editieren muss. Dennoch komme ich mit VariAudio sehr gut klar, die Integration direkt in Cubase gefällt mir besser, zumal die VA-Resultate in angemessenem Tonumfang - insbesondere bei Vocals - völlig ausreichend sind. Das passt schon sehr gut so für diese Zwecke.

Es ist ein schwieriges Thema. Das beste aus beiden Welten wäre IMHO eher, dass man in VariAudio den Melodyne-Algo hätte! Aber das wird nie passieren.

Wer viel Audio korrigieren muss, Fehler ausbügel will, oder Audio unbedingt täglich in Midi wandeln will, für den gibt´s genug Tools und andere Sequenzer auf dem Markt. Das ist nun mal so.


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…bis auf Sonar X3 mit einer dieser fantastischen Schnittstellen und 32Bit Bridges die eben nicht “inhouse” entwickelt wurden…
Was Cakewalk nie auf die Reihe bekommen hat. 32bit VST´s rauchen sporadisch einfach mal ab. Melodyne sieht in den Specs zu X3 gut aus, funktioniert aber auch nur an Feiertagen von 10:21 bis 13:37.
Wer also dieses Feature unbedingt braucht (wofür auch immer das eine Super-Erleichterung sein mag), sollte zumindest eine Trial von Sonar X3 (Ab der NAMM´15 - X4) ausprobieren, denn genau die o.g. Schnittstellen sind die Seuche an diesem sonst sehr geilen Sequencer…

Es geht auch mit dem kostenlosen MTuner aus dem Meldaproductions FreeEffectsBundle.
Der Tuner kann als Effekt in der Spur insertiert aus eingehendem Audiomaterial die Tonhöhe ermitteln und daraus Mididaten ausgeben und das sogar in Echtzeit.
Nur, genau wie die Routine in VariAudio auch erzeugt auch der MTuner reichlich Midinotenartefakte, die kaum vernünftig in den Griff zu bekommen sind. Von daher kann dieses Audio-to-Midi meiner Ansicht nach nur dazu da sein, ein grobes Material zu bekommen, wenn man Notenfolgen eines Tracks so gar nicht selbst erkennen kann.
Jedenfalls, das Nachbearbeiten einer mit Automatiken gewonnenen Midispur dauert bei mir länger, als es selbst nochmal einzuspielen, da funktioniert das im Kopf eingebaute Audio-to-Midi weit zuverlässiger :wink:

Ich geb dir natürlich völlig recht :sunglasses:

ARA/Melodyne stell ich mir beileibe auch nicht als Ersatz für VariAudio vor, was für mich bei allen ‘normalen’ Anwendungen hervorragend funktioniert (manchmal mit ein bisschen Gefummel, das ich bei MD aber auch habe) und so wunderbar bequem integriert ist. Möchte ich nicht mehr missen. Fall VA mal polyphon wird, sehe ich mich schon nur noch bei den superspezial-Problemen oder krudesten Sounddesignfragen nach Melodyne greifen.

Ich fänd’s trotzdem super, wenn mir Cubase denselben eingebetteten Workflowluxus mit Meldoyne böte, aber bevor ich nu dick Dresche kriege, verzichte ich auch gerne und nehme weiterhin Abzweigungen über Transfer oder die standalone-Version in Kauf :mrgreen:

Alles in allem finde ich’s nämlich nach wie vor täglich fantastisch, wie geil, fett und bequem Audio schon heute im Rechner zu produzieren ist! Aber weil grad Weihnachten war, wo die Kinder sich traditionell was wünschen dürfen, wollte ich halt auch mal ein kleines Luxusproblem zum besten geben :laughing:

Ich glaube nicht, dasss C8 sich wegen der ARA Schnistelle zu einem “Seuche Programm” entwickeln würde, Presonus hat es auch geschafft :mrgreen: …Aber ok, anders gesehen, könnten sie es auch in den Sand setzen hahaha :laughing:, Scherz bei Seite …
Ok, es besteht das Risiko eines “konkurses” von auswärtigen Firmen, das ist so, ABER, Celemony gehört wahrscheinlich nicht dazu :sunglasses:

Ich finde einfach, dass jede Firma sich auf seine Stärken, resp auf seine “Kernkompetenzen” konzentrieren soll, und gewisse Sachen “outsourcen” soll, ohne Energie zu verpuffen, in dem man ein neues Rad erfinden will/muss, die man für “Bugs Behebung” hätte investieren können.

Ich muss jedoch gestehen, dass ich Cubase auch als “nackte” DAW ohne Synthis, ohne effekte, und ohne Loops usw kaufen würde , WEIL DER SEQUENZER und die Features des Programms wirklich wirklich gut sind! Vorallem in Sachen Midi, und das gefällt mir :slight_smile:
Mir zu Beispiel ist der “Workflow” oder die “Stabilität”, oder die “Effizienz”, oder der “Comfort” wichtiger als irgendwelche Plugins/ Synthis und sonstige “Schnigg Schnaggs” die ich je nach dem schon habe. ABER, nicht alle sehen das so, UND auch Steinberg preist Cubase als “die kompletteste DAW” an … Janu, wie gesagt, jedem das seine …

Wenn ich mir die Neuerungen in C8 anschaue, dann glaube ich, dass Steinberg die “strategie der Kernkompetenzen” eingeschlagen hat, wenn auch unbewusst! ( und das, obwohl sie neue Effekte drauf gepackt haben :mrgreen: ) Denn Cubase 8 ist mit Recht wieder das beste Cubase aller Zeiten, also wirklich, aus meiner Sicht, für meine Bedürfnisse, TOP NOTCH!

Ich glaube dass, wenn Steinberg das weiterhin so machen wird, sie einen grösseren Marktanteil “haben werden” :wink:

Grüsse und schöne Festtage