Destruktives Zerschnippseln / Stille löschen

Jeder hat ja seinen eigenen Workflow, aber ich denke, es ist doch normal, dass man irgendwann seine VST-Instrumente in Waves rendert. Seit dem Multiexport funktioniert das ja auch sehr easy und schnell. Nur fehlt mir persönlich immer noch eine Funktion, mit der man immens viel Plattenplatz sparen könnte - und wer seine Projekte backupt weiß, was da zusammenkommen kann.

Nehmen wir mal als Beispiel ein Drumset aus nem 5 Minuten-Song. Da gibt´s so einige Spuren, auf denen nur ab und an was passiert, z.B. Crash-Cymbals oder Toms oder Percussion, die nur in manchen Teilen spielt. Mache ich jetzt einen Multiexport, habe ich hinterher jeweils 5 Minuten lange Audiofiles mit 90% “Leere” drin - eine Platzverschwendung sondergleichen. Hinzu kommt noch, dass anschließend beim Mix die ganze Zeit auch die leeren Passagen gestreamt werden müssen, was letztendlich auch sinnlos Resourcen kostet.

Das könnte man alles vermeiden, wenn man eine wahrscheinlich relativ einfach zu realisierende Funktion hätte: “Destruktives Stille-Löschen”. Will heißen: Wenn ich im Projekt die ehemalige VSTi-Spur gegen die Audiospur ausgetauscht habe, zerschnippsele ich sie entweder manuell oder automatisch (“Audio > Stille suchen”) und wende den neuen Befehl auf die gesamte Spur an. Dann wird (so wie bei “Auswahl als Datei”) per Dialogbox der Zielordner abgefragt und die Schnippsel werden als neue Audiofiles rausgerechnet und automatisch mit den entsprechenden Events/Parts auf der Spur verbunden. Das Originalfile ist also immer noch vorhanden und man kann es später ggf. löschen.

Also, ich fände das sehr cool …

Ähm… aber hierfür gibt es doch die > Backup-Funktion in Cubase…
Hiermit kannst du Audio festsetzen, und es wird nur das gespeichert, was auch im Projekt/Arrange verwendet wird…inkl. neuem Speicherplatz und neuem Ordner, wenn gewollt.
(siehe Handbuch)
.-)

Da erschliesst sich mir persönlich nicht so ganz, wo der destruktive teil ist. Das kann ich, wie Du / Centralmusic schon andeutest über “Auswahl als Datei” / " Backup project" jetzt ja so auch schon…

Danke Jungs, die Idee mit dem Projekt-Backup ist ja schon mal ein Workaround - werde es demnächst mal ausprobieren.

Dennoch ist es ja umständlicher als nötig, ich denke halt an eine Funktion, mit der ich das wahlweise auch für nen einzelnen Event/Part machen kann. Wenn ich z. B. “Stille suchen” verwende und dann Regionen anlegen lasse, kann ich die zwar mit “Auswahl als Datei” exportieren - damit kriege ich sie aber nicht wieder ins Arrange, sondern das müsste ich alles manuell machen.

Und ja, CAP - natürlich ist es letztendlich nicht destruktiv, das Originalfile würde ja erhalten bleiben.

Hat übrigens mal jemand FLAC benutzt? Mein Eindruck ist, dass Files mit vielen stillen Passagen in FLAC unheimlich klein werden. Macht ja nen Unterschied, ob ich 40 oder 6 MB pro Spur habe :wink:

ok… Uni, nochmal kurz rekapitulieren… :wink:
Also! du hast da ne 4 Minuten Songlänge.
Und es gibt da in diesem Track nur einen einzigen Crash auf ner Spur.
Und nur diesen Bereich willst du per Multi>Export (!) gesaved haben, also nur der Teil, wo etwas zu hören ist, soll geredert werden, aber an gleicher Takt-Position (!!) bestehen bleiben…?
Meinst du das so in etwa? :wink:

P.S: FLAC ist toll!

Ich denk auch das ist was Uni will.
Noch leiwander wäre es, wenn Cubase z.B. “Gruppenkanal inkl. VSTi’s und andere Spuren” welche in der Gruppe münden, als .wav rendern, und anstelle der “Gruppen inkl VSTi’s und andere Spuren” eine Audio-Spur platzieren würde, und bei bedarf wieder das Audio in “Gruppenkanal inkl. VSTi’s und andere Spuren” entfreezen kann.

  1. So könnte man sich in der Media-Bay fertige Audios anlegen (und gleich so verwenden oder) bei bedarf gleich wieder in die original Spuren/Kanäle/Automationen zerlegen kann, wenn man was ändern will…
  2. oder einfach ein bestehendes .cpr in ein Anderes einfügen will (mit AudioVorschau in der Mediabay)
  3. kann man auch als freez verwenden (kann man auch in jeden anderen beliebigen .cpr erst wieder auftauen)


    Was macht eigentlich dieser .omf export?

Nee Central, so mein ich´s nicht wirklich. Also nochmal:

Die Kompositionsphase ist abgeschlossen und ich hab diverse VSTi´s am Start und die haben insgesamt mind. 70 Kanäle, die je nachdem hier und dort mal was raushupen - manchmal ist das ja auch nur ein einziger Pfurz pro VST-Ausgang im ganzen Song.

Die ganzen VST´s will ich jetzt in Audio umwandeln, weil ich a) beim Mischen die Leistung für Insert-Plugins brauche und weil ich b) finde, dass ein Konstrukt mit vielen VSTi´s sehr “wackelig” ist, was das spätere Reproduzieren des Mixes betrifft. Läuft irgendeins davon nicht mehr, ist nämlich gleich alles im Einer.

Also möchte ich einen Multikanal-Export machen und das ganze Zeug in Audio rendern, was Cubase ja nun sehr gut auf die Reihe kriegt. Anschließend hab ich aber 70 vierminütige Audiotracks in meinem Ordner, und i.d.R. enthalten mind. 60% davon einfach nur Stille. Und genau für diese Stille will ich nicht hunderte von MB verschwenden. Ich kann zwar mit Stille suchen dafür sorgen, dass mein Rechner beim Abspielen weniger belastet wird, aber ich krieg´s ja nicht hin, die Stille wirklich aus den Files zu löschen! Entweder das müsste beim Export passieren (was ich gar nicht nötig finde), oder es müsste eben eine Möglichkeit geben, über die Regions die Stille wirklich zu löschen und das, was man per “Auswahl als Datei” sichern kann, genau wie du sagst an der jeweiligen Taktposition wieder einzfügen.

Und das betrifft nicht immer das ganze Projekt, sondern manchmal auch nur ein paar Spuren. Sagen wir mal, ich will doch nochmal andere Toms nehmen. Dann lade ich wieder den Song mit den VSTi´s (oder hole mir das MIDI über “Spuren ex/importieren”), ändere es und rendere es neu. Schwupp hab ich wieder ein paar neue Files mit jeder Menge “Null”.

Nochmal grundsätzlich, nur das man es könnte, heißt nicht das es notwendig ist, und auch sinnvoll.
Konkret, hast Du zu wenig Festplattenplatz, oder kommt der Buchhalter in Dir durch, der sagt, da wo nix ist, brauch ich nix?

Ach so, jetzt!
Ich ging ja davon aus, so wie ich das verstanden habe, dass du den Multi-Export auf einzelne Regions/Events anwenden möchtest, so dass du Leerstellen auslassen kannt, was dann HD-Speicherplatz spart.

Aber mal im Ernst: Wie lang ist ein Song im Durchschnitt…?
Was kostet es an Platz auf einer Festplatte, wenn man eine Stereo-WAV rendert?
Heutzutage ist das doch nun wirklich ein Witz, und eine kleine Wav datenspeichermässig doch verschwindend gering.
Ich sehe daher doch echt kein Problem, eine WAV einfach komplett zu belassen, auch wenn es nur wo in der Mitte hörbare Audioinformationen gibt…
oder etwa nicht?

Das platzsparende Format “Flac” hättest du ja seit Cubase 6.5 auch noch. (sehr empfehlenswert!)

Und “Bounce-In-Place” wäre eine weitere Wunschoption, welche zu deinem Thema passen würde. (ist bereits hier im FR eingetragen, Steinberg wird das sicher nachlegen. müssen.)


Wenn es aber darum geht, das Gerenderte anderen (DAWs) zugänglich zu machen, aber auch Speicherplatz zu sparen…
Broadcast-WAV kann zwar eine Timecode-Information beinhalten, aber hier ist die Wav auch nur komplett durchgerendert.
Was somit gut funktioniert: OMF! (nur bietet dieses Format keine Insert-Einrechnungen, ist sicher bekannt)
Wenn es als oreine unbehandelte geschnittene Regions (Events) sein sollen, welche als “Mehrspur” exportiert/gerendert werden sollen, dann wäre OMF (in Version 2.0!) sehr tauglich dafür, das klappt bestens in Steinberger-DAWs. (Logic besitzt leider bis heute bei bestimmten Einstellungen einen OMF-Bug beim Import)

Etwas mehr kann hier auch Nuendo, denn dort findet man im MultiExport-Fenster noch eine interessante zusätzliche Option: “Bounce to Markers!” (Hammer!)


Gruss Cent.

Keine Ahnung, wie du deine weißen Alben machst, aber nur weil man manches nicht braucht, muss man nicht “aus Prinzip” dagegen sein. Halt dich doch einfach raus, eine (wenn auch nur für andere wichtige) Funktion mehr oder weniger würde dich wohl kaum umbringen.

Zur Buchhaltung - Taschenrechner raus: 100 Spuren * 70 MB = 7 GB. Wenn davon 50% “Luft” sind, kann ich das nicht besonders witzig finden - denn ich mache auch Backups von all dem Zeugs, das ich aus meinem Hirn quäle. Nur weil man alles vollsch**ssen KANN, muss man es noch lange nicht tun :wink:

Uni! entspann doch mal wieder! :laughing: Das, was der gute Whitealbum da angesprochen hat, das hat tatsächlich schon Hand und Fuss…
Nicht immer gleich angegriffen fühlen. :slight_smile:

Kommt halt immer drauf an. Bei einem 10-Minuten-Song mit 150 Spuren läppert sich das.

Genau das werde ich als nächstes mal probieren. Hatte bei einem ersten Test aber gleich Stress: Zyklische Knackser in den von Cubase generierten Files.

Genau! Ich hatte die Posts gelesen, aber das Thema komplett aus dem Gedächtnis verloren. Also, hoffen wir mal das Beste für diese Funktion - genau wie für Instrumentenspuren Multi-Outs.

Auf eine direkte Frage kommt eine unverschämte Antwort, aber meine Frage hast Du nicht beantwortet.
Ärgern kannst Du Dich gerne, aber nicht in der Form mich zu beleidigen.
Das verbiete ich mir.

aber ich verstehe es auch genau so, und finde Du hast absolut recht, also mit Central’s Worten:

Wie sieht es eigentlich mit den OMF-Export aus, werden den dann auch pro Spur mehrere Audiofiles erstellt und entsprechend positioniert, oder wird dann auch für jede Spur ein eigenes Audiofile mit der Länge des Liedes erstellt?

Natürlich hab ich deine Frage beantwortet. Nochmal: 100 Spuren * 70 MB * mind 50% Leere = mind. 3,5 GB Verschwendung. Ist doch wohl konkret oder? Oder soll ich dir meine HDD-Kapazitäten auflisten? Und ich weiß nicht, wodurch ich dich beleidigt haben sollte. Der “Buchhalter” jedenfalls kam von dir. OK, ist n ehrbarer Job, aber …

Ich musste mich viel mit OMF Im/Exporten beschäftigen, da früher viel vom ProTools System ins Cubase überspielt wurde oder Kunden OMF anschleppten.
OMF ist DAW übergreifend. (wenn OMF integriert ist)
OMF unterstützt nur reine Audio-Spuren. OMF ist SMPTE (“Zeitstempel”) basiert.
Im OMF werden die geschnittenen Regions mitsamt der zugehörigen Zeitposition (!) gespeichert. Da nur Regions und nicht die komplette Songlänge gespeichert wird, fallen die Datenmengen demnach recht klein aus, besonders bei Viel-Spur Songs oder langen Projekten.
Gerendert wird hier Track für Track, untereinander, automatisch.
Der Wav-Inhalt einer Region kann als einfacher Verweis gelten, aber man speichert normalerweise das Audio gleich mit (Häkchen setzen).
Es gibt final dann nur ein einziges “Song”-File (“.omf”) indem alle Daten integriert sind. Mit Version 2.0 sind sogar Fades und Volumeanfasser möglich.
Nachteil am OMF: es sind nur die reinen Audio-Regions, also Inserts/FX etc. werden nicht mitgespeichert/gerendert.
Kompatibilitätsprobleme kann es durchaus mal geben, wenn eine DAW gewisse OMF-Formate nicht richtig interpretiert. (z.B. berüchtigter Bug in Logic, und Pro Tools zickt manchmal mit OMF 1.0 rum, etc.)
Aber auch heute noch kann man OMF noch gut gebrauchen.
Probier das einfach mal aus!

Gruss Cent.

Nein, meine Frage war, hast Du zu wenig Plattenplatz?
Buchhalter ist auch nicht beleidigend, der Buchhalter kommt immer mal bei jedem Musiker durch.
Die Frage ist, ist es notwendig sich wirklich darum Gedanken zu machen.

Deine erste Reaktion darauf ist unverschämt und eine Unterstellung.

Bei OMF ist es auch immer so ne Sache, wenn man die DAW wechselt.
Das war ein Graus, ein OMF-File in Samplitude gespeichert, und dann in Cubase einspielen müssen und umgekehrt.
Letztlich bin ich beim Bouncen der Audiofiles gelandet, alle beginnend am Anfang.

@ Cent
Danke!!!

naja, dann scheint OMF (speichert Spuren nur ohne Inserts) auch nicht das Richtige zu sein um Projekte längerfristig zu archivieren, bleibt dann immer nur noch Audio-Export aber im jahre 2013 wenigstens mit FLAC. Schade dass es keine einfache Möglichkeit gibt, ganze oder auch nur Teile eines Projektes “zeitgemäß” (also einfach, alles mit einen Klick, und mit Vorschau in der MediaBay:) abspeichern kann…

Es würde ja schon reichen beim OMF-Export wie beim Audio-Export die Inserts gleich mit einzubeziehen und bei Bedarf die einzelnen Audiofiles verlängern falls sie durch die Inserts länger geworden sind. (Sends nehme ich an werden doch als eigene AudioSpuren exportiert.)

Die einfachste Möglichkeit ist doch tatsächlich die oben vorgeschlagene: Stille wegschnippeln, manuell oder mit Stille suchen, Backup des Projekts erstellen. Oder statt Backup einfach alle beschnittenen Events auswählen und neu bouncen, im Pool unbenutzte Dateien löschen (hier ist Vorsicht geboten, wenn Files am Start sind, die nicht im Projektordner ‘wohnen’!). Vorher die Projekteinstellungen auf 24bit .flac stellen und schwuppdiwupp ist das Projekt vollständig und in feinster Qualität restmüllfrei ziemlich klein.

FLAC ist wirklich super, benutze ich ständig für den normalen Kram. Da macht backuppen wieder Spaß!

Zwei downsides bei flac gibt’s aber doch:

  1. kein 32 bit (kein Problem, solange man nicht mit Plugins in den Inputs aufnimmt oder irgendwelche Prozesse vollführt hat, die das Material über 0 dbFS geboostet hat - wenn’s vorher im Signalweg schon clippt war’s eh Kot - oder Kunst…)

  2. Cubase braucht gefühlt ewig um wieder zu reagieren, wenn man sehr lange Files aufgenommen hat (z.B. 1 1/2 h naturgemäß unwiederholbarer Livemitschnitt, Aufnahme stoppen >>> es passiert erst mal nix >>> Panik! :mrgreen: )