Warum roten Summen Fader nicht verändern?

Hallo allerseits,

es gibt ja die Regel in Cubase, dass man die roten Summen Fader in Cubase nicht anfassen soll. Bei den Eingangskanälen ist mir das schon klar. Aber warum beim Summen Regler? Ich habe das bisher nicht verstanden…

Der Hintergrund meiner Frage: Für meine Show mixe ich die Soundtracks alle auf -23LUFS ab, um bei Bedarf noch Luft nach oben zu haben, falls ich mal etwas lauteres brauche (z. B. Blitzeinschlag oder so). Ich lasse den fertigen Mix durch laufen, korrigiere die Summenlautstärke, und exportiere ihn dann in der richtigen Lautstärke.
Für mein Dafürhalten ist doch die Einstellung der Lautstärke mit dem roten Summen Fader der einfachste Weg. Dann habe ich auch alle Plugins in den Slots 1-6 mit drin und alles ist gut.

Kann mir jemand hier erklären, was dagegen spricht?

Diese Regel kenne ich nicht?! Woher kommt sie ? :mrgreen:

Also wenn das Gainstaging im Projekt stimmt sollte das Bewegen des Faders kein Problem sein.
Hast du allerdings Plugins im Insert und diese werden übersteuert und du ziehst dann einfach den Master Fader runter, würde ich sagen diese Regel sollte man beachten.
Stimmt dein Gainstaging und keines der Plugins wird zu heiß angefahren sollte es kein Problem sein den Master Fader zu bewegen.

Ich verstehe es genauso wenig. Soweit ich weiß, stammt die Aussage von Tsching. Viellicht kann der das erläutern. Nach meiner Auffassung kann man den Masterfader durchaus auch benutzen, um den Pegel zu reduzieren. Wichtig sind nur die Postfader-Effekte. Hier muss beim Export bei geringer Bittiefe als 32 das Dither an letzter Stelle stehen. Der Brickwall-Limiter sollte in den vorletzten Slot eingefügt sein. Nur die letzten beiden Slots sind aftertfade.

Wer hat’s ausprobiert ? :wink:

Gruß Ruby

Es spricht überhaupt nichts dagegen, den Masterfader auch zu benutzen :sunglasses:

Ist schon gut, wenn man sich über den Signalfluss, die pre-/postfader-Slots und, falls benutzt, der Reihenfolge Inserts > Channel Strip (oder eben umgekehrt) bewusst ist. Das war’s dann auch schon und man kann schadlos damit anstellen, was man eben braucht.

Meine Ideen dazu:
Natürlich kann man den Masterfader benutzen.
Aber macht es Sinn den ständig zu benutzen. Ausser natürlich das man die Maximal möglich Lautstärke ohne Übersteuern einstellt.

Wenn man einen Mixdown macht werden manche Probleme bekommen wenn der Master nicht auf der Maximal möglichen Lautstärke steht. Auch während des Mixvorgangs werden Spitzen rechtzeitig erkannt.

Ich habe mal gelesen das die Lautstärkereglung aus Soundqualitätsgründen erst nach der DA Wandlung erfolgen soll.
Die Begründung war das durch die verringerung der Lautsstärke im Digitalen Signal die anzahl der Bits verringert wird.
Klingt für mich Logisch. Bei voller Lautstärke wird die Bittiefe optimal ausgenutzt. Wird die Lautstärke reduziert wird auch die Tatsächliche Bittiefe reduziert. Man benötigt einfach nicht mehr so viele Bits um das Signal in der geringeren Lautstärke abzubilden. Ob man das nun hören kann oder nicht ist dann eine andere Frage. Ok, wenn es so leise wird das nur noch 1 Bit benötigt wird dann wird man wahrscheinlich nichts mehr sinvolles hören können. Wobei bei einem enstprechend gedämpftes Analogsignal und hoher Verstärkung das orginal Signal noch zu hören sein wird. (Mal davon abgesehen das das Signal bei den meisten Verstärkern im Rauschen untergehen wird).

Ich persönlich benutze den Masterfader nur wenn das Signal übersteuert. Ansonsten benutze ich den Lautstärkeregler meiner Sound Karte. Das ist dann nach der Digital Analog Wandlung. Und der Regler auf der Soundkarte ist für mich schneller zu ereichen als mit der Maus den Fader zu betätigen.

Für die Lautstärke im Studio nutze ich den Controll-Room Regler.
Geht mir nur darum, dass ich aus Cubase mit den -23LUFS raus exportieren will.

Und natürlich sollte man sich bewusst sein, dass ansonsten der Signalfluss passt. Weder etwas übersteuert oder zu leise ist. Dafür gibt es ja notfalls den Gain Regler der auch in der Summe zu finden ist, um die Plugins die man dann noch rein hängt im richtigen Arbeitsbereich zu haben.

Danke für Eure Ausführungen.

Lg Stefan

Es gibt auch die Regel, dass man ihn in den Programmeinstellungen ja grün einfärben kann, dann darf man ihn auch anfassen… :slight_smile:

steht doch im Internet

Ach ich mach gerne “verbotene” Sachen…ich lass ihn rot…:wink:

Hi stefan-franz,

Rolander hat eigentlich dazu ein super Video gemacht.
Er misst den Song mit dem PlugIn TB EBULoudness ein und nutzt zum Ausgleich der Lautheit ein Meter PlugIn im Master-Insert Slot.

Gruß Ruby

Danke für die Werbung für meine Mastering-Vidoes, aber das ist nicht ganz dasselbe Problem. Ob nun mit einem Gainplugin, dem Outputregler am Brickwall-Limiter oder dem Masterfader: In jedem Fall wird ja der Outputpegel verändert. Und das muss man ja auch beim Mastering. Solange man auf der 32 Bit Ebene bleibt, ist das völlig unkritisch. Ich kann mir nur vorstellen, das Tsching gemeint hat, beim Exportieren bzw. Ausspielen mit geringerer Bitbreite müsse man aufpassen. Ich sehe aber überhaupt kein Problem darin, eine 24 Bit-Datei zum Mastering zu schicken (wenn das Mastering-Studio eine solche haben will), die sagen wir einen RMS-Pegel von -16 bis -20 dB und Peakpegel von -3 oder -5 dB hat. Viele Streaming-Portale wie Spotify und i-Tunes machen eine Loudness-Normalisation, reduzieren den Pegel also in den meisten Fällen. Beim Fernsehen (und wahrscheinlich bald auch beim Rundfunk) ist der geforderte Pegel sogar -23 LUFS, was grob dem gleichen Wert als dB RMS entspricht. Über den Verlust von Bits und geringen Rauschabstand muss man sich bei 24 Bit (und selbst 16 Bit) überhaupt keine Sorgen machen, wenn man einen etwas niedrigeren Pegel ausspielt und dabei dithert. Viel kritischer sehe ich Mixes, die bis 0 dB FS ausgereizt ist. Das erschwert das Mastering erheblich. Was dann passiert ist, dass der Mastering-Ingenieur, um überhaupt damit arbeiten zu können, den Pegel erst einmal um einige dB absenkt. Ein bis an die Grenze komprimierter und limitierter Mix kann schon vor dem Mastering keine nennenswerte Dynamik mehr haben, hat aber wahrscheinlich merkliche Clipping-Artefakte, wenn man keinen sehr guten Brickwall-Limiter einsetzt.

Lange Rede, kurzer Sinn: Du kannst den Pegel ruhig auf -23 LUFS reduzieren.

Na wenn der Rolander das auch so sieht, dann ist es amtlich, würde ich sagen.
@Rolander: Deine Videos sind übrigens Top!

Besten Dank. Lg Stefan